Kapitel 31

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Ich seufzte. „Was schreibt sie denn?" - „Ach, Milena", er zog mich näher an sich, „das übliche Tammtamm, dass sie mich zurück will, sie mich noch liebt..." Ich schnaufte und legte meinen Kopf an seine Schulter. „Nun, lassen wir Caro mal Caro sein. Meine Mama kommt übernächstes Wochenende. Ich hab gedacht, dass wir abends alle zusammen Essen gehen könnten. Ich könnte einen Tisch reservieren..." - „Dir ist das echt wichtig oder?", fragte er und gab mir einen Kuss auf den Kopf. "Ich hab meine Mama ewig nicht gesehen und ich vermisse sie ziemlich...", seufzte ich, "hast du eine Idee in welches Restaurant wir gehen könnten, ohne dass wir ständig von irgendwelchen Mädels gestört werden?" Er grinste und schließlich einigten wir uns auf ein argentinisches Restaurant außerhalb der Stadt.
Wir tranken noch ein wenig Wein und kuschelten uns dann ins Bett. Ich rutschte näher an ihn, so dass unsere Nasen sich fast berührten und er mich direkt ansah. Ich hab ihm einen kurzen Kuss und grinste ihn an. Er streichelte mir mit den Fingerspitzen über die Wange. "Ich liebe dich so sehr", flüsterte er und küsste mich. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich zog ihn näher an mich und biss ihm in die Lippe. Er zog mich auf sich und streichelte mir über den Rücken, runter zu meinem Po. Ich beugte mich zu ihm vor und küsste ihn.
"Danke, dass du mir noch eine Chance gibst", sagte er leise und gab mir einen Kuss, "ich wüsste nicht, wie ich ohne dich zurecht kommen sollte." Ich lächelte und legte meinen Kopf auf seine nackte Brust. Ich gähnte und rollte mich auf die Seite, die Müdigkeit hatte mich plötzlich total übermannt. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich allein im Bett. Ich streckte mich, holte mir einen großen Pulli und Jogginghose aus dem Schrank und schlurfte Richtung Küche. Ich musste grinsen, als ich die Vase mit dem Strauß Rosen sah. Aber Ben war nicht in der Küche, auch im Wohnzimmer konnte ich ihn nicht finden. Etwas enttäuscht trottete ich zurück ins Schlafzimmer und suchte mein Handy. "Tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin. Es ist etwas schlimmes passiert und ich muss mich darum kümmern, auch wenn ich es eigentlich nicht will. Ich melde mich sobald ich kann und erklär dir alles." Etwas schlimmes ist passiert? Unruhig lief ich in der Wohnung auf und ab und überlegte mir die schlimmsten Szenarien. Mit solchen vagen Nachrichten konnte ich überhaupt nicht umgehen und sie war nun auch schon knappe zwei Stunden alt. Ich kochte mir einen Kaffee und setzte mich in die Küche. Ich hatte die SMS an Isi weitergeleitet, die mir jedoch auch wenig Mut machen konnte. Ich zündete mir eine Zigarette an, ging raus auf den Balkon und schaute über die Stadt. Die innere Unruhe ließ mich einfach nicht zur Ruhe kommen, selbst lesen oder Fernsehen lenkten mich nicht ab. Ich schaute ständig auf mein Handy, in der Hoffnung, dass er sich endlich melden würde. Was war bloß passiert?
Nach weiteren unendlich wirkenden drei Stunden bekam ich endlich eine Nachricht von Ben. "Ich bin im Uniklinikum Mitte. Kannst du bitte herkommen? Ben" Meine Augen weiteten sich. Klinikum? Krankenhaus? Ich zog mich in Windeseile um und rannte zur U-Bahn-Station. Eine knappe halbe Stunde später erreichte ich die Uniklinik und rief Ben an. "Weißt du wo die psychiatrische Station ist?", fragte er. "Ben, was zur Hölle ist passiert? Ich steh vorm Haupteingang..." Ich war völlig außer mir. "Ich hol dich ab, bleib wo du bist", ohne meine Frage zu beantworten legte er auf. Ich schüttelte den Kopf und zündete mir eine Zigarette an. 'Es kann ja nur besser werden, nach diesem miserablen Start', dachte ich mir. Damit lag ich aber gehörig daneben...

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