Kapitel 50

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Ben stand vom Tisch auf und legte seinen Arm beschützend um mich. „Das ist meine Freundin", sagte er ruhig und bestimmt, „wir sind glücklich miteinander!" - „Na klar. Wer soll dir das bitte glauben?", gab das Mädchen zurück. „Nancy, du gehst jetzt besser und hörst endlich auf, mir ständig hinterher zu laufen.Ansonsten wirst du ernsthaft Probleme bekommen!" Nancy schnaubte wütend, murmelte noch irgendwas, was ich allerdings nicht verstand,machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Restaurant. Ich zitterte immer noch am ganzen Körper. Besorgt schaute Ben mich an. „Es ist alles gut, Schatz", flüsterte er mir ins Ohr, „ich zahle und dann gehen wir nach Hause ja? Mach dir wegen ihr keine Gedanken."

Nachdem er bezahlt hatte, erzählte ich ihm von dem Anruf heute auf der Arbeit. „Woher hat sie deine Nummer?", fragte er, nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte. „Die findet man auf der Homepage der Agentur. Ich finde es viel erschreckender, woher sie meinen Namen kennt und weiß, dass ich mehr mit dir zu tun habe...", meine Stimme zitterte. „Vielleicht hat sie den Artikel gelesen, den du vor einiger Zeit über mich geschrieben hast. Da war doch das Foto von uns beiden dabei", antwortete er und griff nach meiner Hand,„aber ich hab das unter Kontrolle. Wenn sie damit nicht aufhört,werde ich mich an die Polizei wenden..." Als wir bei Ben zuhause angekommen waren, verkrümelte ich mich sofort ins Bett. Müde war ich nicht, aber erschöpft von den Ereignissen dieses Tages. Ben kuschelte sich wenig später an mich und zog mich in seine Arme. „Ich treff mich morgen Mittag mit den Jungs. Wir fangen langsam mit den Proben und dem Besprechen für das Zurück Zuhause Konzert an...",sagte er schließlich, nachdem er das Licht ausgeschaltet hat, „es könnte spät werden, wir gehen danach wahrscheinlich noch was trinken. Nur damit du nicht auf mich wartest und Bescheid weißt."Sofort fiel mir mein Gedanke von heute Morgen wieder ein. Ich drehte mich um und blinzelte in die Dunkelheit. „Oh, genau wegen dem Konzert wollte ich dich noch was fragen...", flüsterte ich.Plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich wirklich fragen wollte. „Hm?", gab Ben zurück und küsste mich vorsichtig.„Also.. ich.. äh.. Ich hatte überlegt, ob es für dich vielleicht in Ordnung wäre, wenn ich während des Konzerts ein paar Fotos machen würde...", sagte ich kaum hörbar. Ben gab mir noch einen Kuss. „Darüber würde ich mich sehr freuen", antwortete er. Ich lächelte. „Okay!", mehr konnte ich nicht sagen, da ich nicht mit dieser spontanen und vor allem positiven Antwort gerechnet hatte.„Aber bitte fotografier nicht nur mich, sonst fühlen sich die anderen noch benachteiligt. Von mir gibt's eh immer viel zu viele Fotos", seufzte er. „Ich bemühe mich", lächelte ich und gab ihm einen kurzen Kuss, „gute Nacht." Ich drehte mich wieder um und lies ihn mich in seine Arme ziehen. Er gab mir einen Kuss auf den Kopf.

Ich schlief unruhig, ständig musste ich an Nancy denken. Ich fragte mich, wie lang sie Ben wohl schon verfolgte, ob sie auch in Bielefeld dabei sein würde und was hinter ihrem ganzen Gehabe für ein Ziel stand. Sie war ziemlich jung, aber attraktiv, sie war schlank und hatte lange blonde Haare. Ben hatte irgendwas gesagt, davon, dass er nicht das gleiche empfinde wie sie. Natürlich entsprach das der Wahrheit, sagte ich mir selbst, Ben hatte in den letzten Wochen immer wieder bewiesen, dass ich die einzige Frau in seinem Leben war. Und trotzdem lies mich dieses ungute Gefühl nicht los.

Am nächsten Morgen schälte ich mich mühevoll aus Bens Umarmung,kochte Kaffee und ging duschen. Wirklich geschlafen hatte ich nicht und wenn, dann nicht gut. Entsprechend fühlte ich mich und genauso sah ich auch aus, wie ich beim Blick in den Spiegel feststellen musste. Ich versuchte mittels Make-Up das beste draus zu machen. Ich wollte nicht, dass Isi sich Sorgen um mich machte, wenn sie mich so sah. Außerdem wollte ich heute mit Thomas reden, ob es auch von ihm aus kein Problem war, wenn ich in Bielefeld fotografierte.

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