Kapitel 14

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Ich wachte auf, weil die Sonne auf meinem Gesicht brannte. Ich erschrack, als ich realisierte, dass wir auf der Couch, mit dem Fotoalbum auf meinem Schoß eingeschlafen waren. Panisch sprang ich auf und suchte nach meinen Handy. 8.45 Uhr. "Verdammte Scheiße!", fluchte ich und weckte Ben damit. "Was ist los?", fragte er verschlafen. "Ich sollte seit 45 Minuten im Büro sein! Verdammt verdammt verdammt! Ich ruf da mal kurz an!" - "Sag doch einfach, dass du mich direkt getroffen hast", grinste er, "das ist dann noch nicht mal gelogen!" Ich erklärte Thomas ein wenig stotternd, dass ich aus besagtem Grund später im Büro erscheinen würde und er freute sich über mein unermessliches Engagement. Ich setzte mich wieder zu Ben auf die Couch. Er zog mich an sich und legte seine Hand auf meinen Po. Es dauerte nicht allzulange, bis wir uns unserer Klamotten entledigt hatten und miteinander schliefen. "Du bist einfach unwiderstehlich", hauchte er. Ich lächelte ihn an, "frag mich mal. Aber daraus wird kein Interview. Zumindest keins, wo mich deine Fangirls nicht für lynchen!", lachte ich und zog mir mein Shirt und meine Jogginghose über. "Ich geh eine rauchen, kommst mit?" Ich hielt ihm meine Hand entgegen und wir gingen auf den Balkon. "Dann erzähl doch mal. Wie kommst du zu den Texten deiner Lieder? Alles wahre Begebenheiten?" Und Ben erzählte. Auch von Caro. Aber auch, dass viele Texte zum Teil der puren Fantasie entspringen.
"Und was für romantische Fotos wollen wir nun machen?", fragte er und legte den Kopf schief. Von meinem Balkon hatte man einen wunderschönen Blick über Berlin. "Warte hier." Ich ging zurück ins Wohnzimmer und holte meine Kamera und sein T-Shirt. "Hier", sagte ich und reichte ihm sein Shirt, "Schau doch einfach mal verträumt über diese wunderschön graue Stadt", scherzte ich und schon knipste ich drauf los. Danach schoss ich noch ein paar Nahaufnahmen von seinen Augen und seinen unheimlich süßen Sommersprossen und seinen tollen Tattoos. "Ich glaube, wir haben es!", sagte ich triumphierend und legte die Kamera in meine Tasche. "So", ich schaute auf die Uhr, kurz vor 11, "ich sollte mich langsam mal auf dem Weg ins Büro machen." Ben schaute mich verschmitzt an und nahm meine Hand. "Aber erst gehen wir duschen." Ich merkte, wie ich augenblicklich rot anlief und folgte ihm ins Bad. Meine Dusche war nicht besonders groß, aber es war so schön. Ich liebte es, seine nackte Haut auf meiner zu spüren. Er war einfach so unglaublich sexy.
Nachdem wir uns abgetrocknet hatten und ich mich für die Arbeit in Schale geworfen, grinste er mich wieder schief an. "Ich möchte, dass wir noch ein paar Fotos zusammen machen!" Ich holte also meine Kamera wieder aus meiner Tasche und wir machten ein paar witzige Selfies. Dann schaute er mich ernst an "Ich möchte, dass du auch ein Bild von uns in deinem Artikel veröffentlichst. Immerhin...", er stoppte kurz und zog mich näher an sich, "hast du den Artikel geschrieben und auch mit meinem Liebesleben zu tun." Er küsste mich und ich grinste. "Mal schauen, was sich machen lässt. Zieh die Tür bitte später fest zu, wenn du gehst. Bis dann" und machte mich mit diesen Worten auf den Weg ins Büro.
Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen betrat ich das Büro und Isi wandte sich sofort zu mir. "Na? Ne lange Nacht gehabt?", grinste sie mich an und ich setzte mich an meinen Laptop. Isi brachte mir eine Tasse Kaffee und setzte sich zu mir. Ich steckte die SD-Karte in das Lesegerät und übertrug die Fotos. Zusammen schauten wir sie an. "Da hast du dir aber auch echt den Hauptgewinn geangelt, Milli! So ein hübscher Kerl." Ich grinste dümmlich und nickte. Ja, Benjamin Griffey stand auf mich und wollte mich glücklich machen. Als wir zu den Fotos von uns beiden kamen wurde ich rot. Ich war so viel kleiner und unscheinbarer als er... Ich seufzte. "Er möchte, dass ich ein Foto von uns beiden mit in den Artikel nehme. Weil ich ihn ja geschrieben hab..." - "Das ist doch eine süße Idee von ihm. Mach das doch!" Ich begann also den Artikel zu schreiben und fügte ein gemeinsames Bild am Ende klein in der Ecke dem Artikel hinzu. "So muss das reichen", dachte ich. Das Bild trug die Unterschrift: "Mit seinem charmanten Lächeln zog der junge Rapper mich sofort in seinen Bann" Den Artikel beendete ich mit folgendem Absatz

Zu der Frage, wie es aktuell in seinem Liebesleben aussieht, sagte der Wahlberliner grinsend: "Der Gentleman genießt und schweigt."

Dass er mich danach leidenschaftlich geküsst hatte, verschwieg ich natürlich. Pünktlich zum Redaktionsschluss war der Artikel fertig und ich fügte ihn in die neue Ausgabe ein, ehe wir sie Thomas zum Gegenlesen mailten. 30 Minuten später war die neue Muusikko-Ausgabe online und unser Chef hatte genau richtig prognostiziert. Die Klickzahlen explodierten konstant zu den Likes und Kommentaren. Lächelnd schickte ich Ben den Artikel und bekam ein: "Sehr gute Arbeit, Prinzessin. Aber das Foto von uns hätte ruhig größer sein können! :-*"

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