Kapitel 10

231 13 0
                                    

-Ben-

Ich vermisste Milena sofort als ich mich auf dem Weg zum Studio machte. Mit ihr war alles so unkompliziert. Mit ihr war alles so anders, als in meinen bisherigen Beziehungen. Mir gefiel es, dass sie alles langsam angehen wollte. Sie war so ein wunderschönes und kluges Mädchen. Und zwei Sachen konnte ich mir Bestimmtheit sagen: erstens hatte ich mich Hals über Kopf in sie verliebt und zweitens musste ich die Sache mit Caro endlich klären und aus der Welt schaffen.
"Hm", schnaubte ich, "wenn man vom Teufel spricht", als ich Caro vorm Studio stehen sah. Sie kam auf mich zu, lächelte mich an und wollte mich küssen, als ich sie von mir wegschob. "Was willst du hier?", fragte ich genervt. "Du wolltest dich bei mir melden. Hast du aber nicht. Und du hast mir gefehlt", gab sie zuckersüß zurück und schaute mich an. Was dachte sie sich? "Caro, ich muss mit dir reden.", meinte ich schließlich, "ich ruf dich nach dem Treffen mit der Band an, okay?" Sie nickte und wandte sich zum gehen. "Du solltest wissen, dass ich dich noch immer liebe, Benjamin.", sagte sie und ging davon. "Toll, grandioser Moment so etwas zu sagen", dachte ich und betrat das Studio, wo die Jungs schon auf mich warteten. "Hey Ben, alles fit?", fragte Timur. Wir setzten uns zusammen, lachten und begannen mit der Planung des 'Zurück Zuhause'-Konzerts im Dezember.
Dann erzählte ich den Jungs von Milena und alle schauten mich lächelnd an. "Na endlich!", kam von Daniel und er klopfte mir auf die Schulter, "wurde auch Zeit, dass du von Caro wegkommst!" Caro. Ja, genau sie war ja das Problem. Aber da ich den Jungs nicht erzählt hatte, dass da ab und an noch etwas zwischen uns lief konnte ich das nun auch nicht erwähnen. Nach einer weiteren Stunde Rumblödelei verabschiedeten wir uns voneinander und ich rief Caro an. Wir verabredeten uns in 15 Minuten vor dem kleinen Park in der Nähe vom Studio. Auf dem Weg machte ich mir eine Zigarette an und schrieb Milena eine SMS. "Wir haben heute einiges organisiert bekommen. Wie geht's meiner Kleinen?" Caro wartete schon auf mich, als ich am Eingang des Parks ankam. Sie umarmte mich. Ich konnte, auch wenn ich mich dafür verfluchte, nach wie vor nicht abstreiten, dass ich ihre Anwesenheit angenehm finde. Wir setzten uns auf eine Bank und ich holte tief Luft. "Caro, ich hab jemanden Anders kennengelernt", brachte ich hervor, "und ich möchte nicht, dass dem etwas im Wege steht. Ich bin das erste Mal seit unserer Trennung glücklich." Sie sah mich mit großen Augen an und lachte dann. "Klar", lachte sie und rutschte ein Stück näher an mich ran. Sie legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel. "Aber ich weiß genauso gut wie du, dass du noch etwas für mich empfindest", flüsterte sie mir ins Ohr. Ich seufzte. "Ja... Aber...", murmelte ich und verstummte, als Caro mir einen Kuss gab. "Aber das muss aufhören!", sagte ich nach einigen Augenblicken und schob ihre Hand von meinem Bein, "und zwar ganz. Jetzt und hier." Sie funkelte mich böse an, sagte aber nichts. Mein Handy klingelte. Milena. Ich stand auf und ging ran. "Hey, schön dich zu hören!", sagte sie, nachdem ich sie begrüßt hatte. Auf einmal merkte ich, dass Caro sich neben mich stellte. "Na, deine neue, mit der du ab und zu mal Spaß haben kannst?", sagte sie übertrieben laut. "Ben? Wer ist da bei dir?", fragte Milena überrascht. Ich ließ das Handy sinken und legte auf. Zu viel auf einmal.
"Och, die Arme!", sagte Caro gekünstelt freundlich, "jetzt ist sie sicher ganz traurig!" Ich schaute sie noch einmal böse an, ehe ich den Park verließ. Ich zündete mir eine neue Zigarette an und wählte Milenas Nummer. Ich nannte ihr meine Adresse und bat sie, in einer halben Stunde bei mir zu sein. Ich musste ihr endlich die Wahrheit sagen und hoffen, dass sie es versteht...

FotoalbumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt