Kapitel 17

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„Ich liebe dich“, flüsterte ich, mit dem Kopf auf seiner nackten Brust. Er streichelte mir übers Haar. „Und ich liebe dich, meine Kleine. Und“, er stieß mich von sich und grinste mich an, „der Sex mit dir ist echt gut.“ Ich schaute ihn an und wurde augenblicklich rot. „Ähm... danke?“ und musste nun auch lachen. Sowas hatte mir ja noch nie jemand gesagt. Ich konnte aber auch nicht von mir behaupten, das schon mal zu einem Typen gesagt zu haben. Darüber hatte ich auch bisher nicht nachgedacht, entweder war es gut... oder nicht. Er gab mir einen Kuss. „Ich geh duschen“, grinste er uns verließ das Bett. Ich kuschelte mich zurück in die Kissen. Doch dann stand ich auf und holte mir ein Shirt und meine Polaroidkamer aus der Tasche. Ich legte mich wieder ins Bett und machte ein Foto von mir. Meine Haare waren verwuschelt. Ich lag in seinem Bett, halbnackt und überglücklich. Das Foto zeigte ein lächelndes Mädchen mit verwirrten Haaren. Ich legte das Foto auf Bens Kissen und ging in die Küche, um eine zu rauchen.
Ich hörte, wie sich die Tür vom Badezimmer öffnete und wenig später ein trauriges „Milena?“ Ohweh, dachte er, ich sei weg? Sofort rief ich ihm aus der Küche zu und einen Augenblick später erschien er in der Tür. „Das Foto ist unglaublich süß“, er kam auf mich zu und gab mir einen Kuss, „hast du ne Kippe für mich?“ Er setzte sich zu mir. „Ich dachte, ich bin dir ein Foto schuldig. Immerhin hab ich eins von dir für mein Fotoalbum gemacht, aber du hast gar keins von mir.“ Er lächelte mich an, dann schaute er verträumt aus dem Fenster in die Dunkelheit. „Was denkst du?“, fragte ich, biss mir jedoch direkt auf die Zunge dafür. „Hm?“, fragte er aus den Gedanken gerissen. „Ach nichts weiter. Wann musst du morgen auf der Arbeit sein?“ - „Du meinst heute, es ist schon kurz nach 1. Ich muss in 5 Stunden aufstehen, wenn ich nicht schon wieder wegen dir zu spät kommen will“, ich streckte ihm die Zunge raus. Ich drückte meine Zigarette aus und ging ins Bad, um mir die Zähne zu putzen und mich abzuschminken. Dann schlüpfte ich zu Ben ins Bett und kuschelte mich an ihn. „Schlaf gut, Prinzessin“, flüsterte er mir ins Ohr, wodurch mich ein wohliger Schauer durchzog gefolgt von Gänsehaut. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und sank dann zurück in die Kissen. Mich überkam augenblicklich die Müdigkeit und ich fiel in einen unruhigen Schlaf. Ich träumte von Caro, wie sie in ihren Dessous vor mir stand. Und wie Ben die Wohnung betrat und erst sie und dann mich ansah. Er ging an mir vorbei und küsste sie. Vor mir. Ich begann zu weinen und zu zittern. Plötzlich wachte ich auf. Ben schaute mich an. „Schatz. Was ist los? Psst, beruhig dich. Du hast schlecht geträumt.“ Wir setzten uns im Bett auf, er zog mich an sich. Ich weinte tatsächlich. „Ich...“, stotterte ich, „Ich hab geträumt, dass du dich für Caro entscheidest. Vor mir.“ Er streichelte meinen Rücken. „Psst, vergiss sie. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich will dich. Beruhig dich, ich liebe dich.“ Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und trocknete mit seiner Hand meine Tränen. „Ich liebe dich auch.. aber ich hab so Angst, dich zu verlieren... Ich bin doch einfach nur so ein Durchschnittsmädchen...“ Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen und drehte ihm den Rücken zu. Mir waren meine Gedanken selbst peinlich. Ich benahm wie mich wie ein eifersüchtiger Teenie. „Milena. Du bist das wunderschönste Mädchen auf der Welt für mich. Du bist meine Prinzessin. Du bist perfekt für mich. Du machst mich glücklich, bringst mich zum Lachen...“, er küsste mich kurz, „versuch nochmal zu schlafen, meine Kleine“ und zog mich näher an sich ran.
Mein Wecker klingelte viel zu früh. Ich fühlte mich überhaupt nicht ausgeruht. Ich erinnerte mich an meinen Traum und an Bens Worte. Er hatte gesagt, dass ich perfekt sei... und, was für mich noch viel wichtiger war, dass er mit mir zusammen sein wollte. Benjamin Griffey wollte eine feste Beziehung mit mir. Mit Milena, der Medienkauffrau aus Berlin.
Ich machte mich für die Arbeit fertig und bereite Frühstück vor und brachte Ben einen Kaffee ans Bett. „Liebling“, flüsterte ich, „ich hab dir einen Kaffee gemacht.“ Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, stellte den Kaffee auf den Nachttisch und verließ die Wohnung. Pünktlich um 8 Uhr kam ich im Büro an. Ich erzählte Isi von meiner Begegnung mit Caro und von allem, was danach kam. „Er hat gesagt, dass er dich liebt und mit dir zusammen sein will? OH MEIN GOTT! Das freut mich so wahnsinnig für dich, Milli!“ Sie stand auf und umarmte mich. Danach widmeten wir uns der Arbeit, ich suchte die besten Fotos vom gestrigen Konzert heraus und Isi fuhr kurz vor der Mittagspause zu einem Interview mit ihm. Gerade als sie das Büro verlassen hatte, bekam ich eine SMS. „Na Kleine, danke für den Kaffee, leider ist er mittlerweile kalt... Du hast dein T-Shirt hier vergessen, es riecht so schön nach dir. Ich liebe dich, Ben“ Ich wurde rot, zum Glück konnte das hier im Büro aber niemand sehen. „Vielleicht habe ich das Shirt ja auch extra liegen lassen, damit du mich nicht vergisst!“, schrieb ich zurück. Fast augenblicklich bekam ich eine Antwort: „Aber dein Shirt kann nicht so verführerisch rot werden und auch nicht so gut küssen...“ Dieser Mann machte mich verrückt. Ich schaute auf die Uhr, Zeit für meine Mittagspause. Ich schnappte meine Jacke, schrieb Isi einen Zettel, dass ich unterwegs bin und machte mich auf den Weg zu Ben. Ich klingelte, wollte es spannender machen, als ich 15 Minuten später angekommen war. „Hallo?“, ertönte die Gegensprechanlage. „Ich bins, Milena“ und schon summte die Tür. Ich stürmte die Treppen hinauf. Ein Fehler, ich kam völlig außer Atem bei ihm an und er grinste mich an. „Nanu? Was machst du denn hier? Willst du dein Shirt abholen?“ - „Nein“, schnaufte ich, noch immer völlig außer Atem, „ich.. will dich. Jetzt.“ Ich lief rot an, er grinste noch ein wenig breiter und zog mich in die Wohnung. Mein ganzer Körper kribbelte, ich war noch nie so aufgeregt gewesen wie in diesem Moment. Noch im Flur zerrte ich an seinem T-Shirt und zog es ihm über den Kopf, ehe ich in an die Wand drückte und ihn vom Hals abwärts küsste. Er sog scharf Luft ein und zog mich dann mit sich ins Wohnzimmer. Auf dem Weg dahin knöpfte er mir extra langsam meine Bluse auf und strich über meine Brüste...

Erschöpft, glücklich und völlig außer Atem lagen wir eng umschlungen auf der Couch. „Das war schön“, grinste ich. Er gab mir einen Kuss auf den Kopf. Ich schaute auf die Uhr, die neben dem Fernseher stand. „Hm, ich glaub ich muss mich jetzt wieder auf den Weg in die Agentur machen." Ich gab ihm einen letzten Kuss, zog mich an und machte mich auf dem Weg zum Büro. Als Isi mich erblickte, bekam sie einen Lachanfall. „Milli! Deine Haare! Was hast du gemacht?“ Entsetzt schaute ich sie an und lief augenblicklich knallrot an. 'Verdammt, verdammt, verdammt!', dachte ich. Ich war einfach so aus der Wohnung gegangen, ohne nochmal in den Spiegel zu schauen. Ich rannte sofort zur Toilette und tatsächlich sahen meine Haare aus wie eine Mischung aus durchzechter Nacht und Gerade-erst-Aufgestanden. Isi war mir gefolgt und reichte mir ihre Haarbürste. „Danke... was macht dieser Mann bloß mit mir?“, fragte ich sie. Sie schaute mich im Spiegel an, lächelte und sagte: „Glücklich. Glücklich macht er dich.“

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