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Marlene

Da bin ich wieder. Tür auf, Tasche in die Ecke und ab auf die Couch. Die Parkplatzsuche war eine Katastrophe. 20 Minuten bin ich durch mein Viertel gefahren, um endlich einen Parkplatz zu finden. Wenn ich in Berlin bin brauche ich kein Auto, da ich hier überall mit der Bahn hin komme. Auf dem Land ist das anders. Da hält einmal am Tag der Bus aber in der Stadt ist Autofahren einfach nervig. 

Nach zwei Folgen meiner Serie schalte ich den Fernseher aus und gehe ins Badezimmer, um mir ein Bad einzulassen. Heiß und schaumig muss es sein. Meine Wohnung war ein Glücksgriff. Altbau, zwei große Räume mit hohen Decken, Stuck, Flügelfenster, in einer ruhigen Lage. Das Bad ist etwas speziell. Dunkelgrüne Fliesen, kein Fenster und wenn man auf der Toilette sitzt, kann man ins Waschbecken spucken. War das ein oder andere mal, nach einer langen Nacht, praktisch. Eine Badewanne gibt es auch. Also alles da, was man braucht. Erst ein Bein, dann das andere. Mein Körper muss sich erst einmal an das heiße Wasser gewöhnen. Wie immer habe ich es mit der Temperatur übertrieben. Langsam lass ich mich in das warme Wasser gleiten und merke wie mein Körper sich entspannt. Florence+ the Machine- you've got the love spielt leise im Hintergrund und ich schließe meine Augen. Meine Gedanken driften ab und da ist er wieder. Hatte ich doch versucht IHN in den letzten Winkel meines Denkens zu schieben. Lockige lange Haare, grüne klare Augen, scharfe Kieferpartie. Unbewusst streiche ich mir über die Stelle wo sich unsere Hände berührt haben. Man das kann doch gar nicht sein. Ich habe Ihn einmal gesehen. Einmal. Nicht länger als 10 Minuten wovon ich Ihn vielleicht nicht mehr als 5 Minuten wahrgenommen habe. Kannst du dir das vorstellen? Kann ein Mensch, nach so kurzer Zeit, so viel Eindruck hinterlassen? Es ist fast eine Woche her und ich muss immer noch an Ihn denken. Diese Gefühl, als sich unsere Hände berührt haben, hatte ich noch nie.

Ich muss mich ablenken und flüchte in mein Buch. Bisher hat das immer gut geklappt und ich konnte in verschiedene Geschichten eintauchen. Aktuell lese ich "Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky und durchlebe die Highschoolzeit mit Charlie. Wahre Freundschaften, Enttäuschungen, verletzte Gefühle, Einsamkeit. Nicht unbedingt leichte Kost, aber mit viel Gefühl. 

Das Wasser wird langsam kalt und ich habe schon zweimal heißes nachlaufen lassen. Meine Haut ist schrumpelig und ich muss kurz lachen. Also raus aus der Wanne und direkt rein in den Schlafanzug. Nach dem Essen will ich einfach nur noch ins Bett.

Morgen ist ein neuer Tag, eine neue Woche, neue Begegnungen.  

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt