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Marlene

Nachdem wir noch einige Getränke zusammen hatten und die Stimmung nicht hätte besser sein können, beschließe ich nach oben zu gehen, um mich für die Party fertig zu machen. Niall meinte, es ist nichts besonderes, aber sein "besonders" und mein "besonders" weichen sicher von einander ab. Ich stehe also in Harrys großem Ankleidezimmer und durchwühle meine Sachen. Nichts was mich sofort anspricht. Ich denke meine Klamotten sind nichts für so einen Anlass. Ich bin nervös. Ich weiß nicht, was und wer mich erwartet. Ich brauche Musik. Ich hole mir schnell meine Kopfhörer und mein Handy. Nirvana. Kurt wird mir helfen mich zu beruhigen. Ich starte die Musik und seine raue Stimme dringt in meine Ohren. 

Where did you sleep last night


My girl, my girl
Don′t lie to me
Tell me, where did you sleep last night?
In the pines, in the pines
Where the sun don't ever shine
I would shiver the whole night through


My girl, my girl, where will you go?
I′m going where the cold wind blows
In the pines, in the pines
Where the sun don't ever shine
I would shiver the whole night through


Her husband was a hard working man
Just about a mile from here
His head was found in a driving wheel
But his body never was found


My girl, my girl, don't lie to me

Tell me, where did you sleep last night?

In the pines, in the pines

Where the sun don′t ever shine

I would shiver the whole night through

Shiver for me now

My girl, my girl, where will you go?

I′m going where the cold wind blows

In the pines, in the pines

Where the sun don't ever shine

I would shiver the whole night through

My girl, my girl, don′t lie to me

Tell me, where did you sleep last night?

In the pines, in the pines

Where the sun don't ever shine

I would shiver the whole night through

My girl, my girl, where will you go?

I′m going where the cold wind blows

In the pines, the pines

The sun ... shine

I'd shiver the whole night through 


Ich singe laut mit und tanze durch das Ankleidezimmer. Ich stehe vor Harrys Schrank und schiebe die Hemden auf der Kleiderstange hin und her. Er hat wirklich einen exklusiven Geschmack. Er ist immer gut gekleidet und hat seinen eigenen Stil. Mein Blick fällt auf ein cremefarbenes Satinhemd. Es ist schlicht wirkt aber sehr hochwertig und elegant. Ich streiche mit meinen Fingern über seine langen Ärmel. Der Stoff fühlt sich toll an. Kühl und weich. Es ist perfekt. Ich ziehe meine weiße Bluse aus und streife mir das Hemd über. Der weiche Stoff hinterlässt eine Gänsehaut auf meiner Haut. Ich lass die ersten drei Knöpfe auf, ein wenig Spitze von meinem BH ist zu sehen. Mein Ausschnitt ist tief aber es sieht nicht billig aus. Ich stehe vor dem großen Spiegel und betrachte mich. Ich schlage die Ärmel ein paar mal um und schiebe sie dann noch ein Stück höher. Den Saum des Hemdes, stecke ich mir vorne in die Hose. Irgendwas fehlt noch. Ich gehe rüber zur Kommode, in der er sein Schmuck aufbewahrt. 

Eine lange silberne Kette mit feinen kleinen Gliedern und einem kleinen runden Anhänger. Die Kette ist so lang, dass der Anhänger in meinem Dekolleté verschwindet. Dazu Dr. Martens. Ich stehe auf den Stilbruch. Oben elegant und unten Punk. Ich stehe noch einmal vorm Spiegel und betrachte mein Outfit. Es ist nichts aufregendes, aber ich mag es und ich fühle mich wohl. Das bin ich. Ich entscheide mich für dunklen Lidschatten und einen auffälligen Lidstrich. Meine Lippen schminke ich in einem hellen Braunton. Noch etwas Rouge und mein Make-Up ist fertig. Ich wuschel mir noch einmal durch die Haare und bin bereit. Äußerlich auf jeden Fall.

Nervös gehe ich die Treppen runter zu den beiden, die immer noch in der Küche sitzen. Sie scheinen angetrunken zu sein. Nialls irischer Akzent ist deutlicher als vorhin. Er erzählt aufgeregt und laut von einem Auftritt mit der Band. Scheint so ein lustiger Moment gewesen zu sein, dass Harry laut lacht. Es ist toll ihn so zu sehen. Ausgelassen und glücklich. Vom Alkohol sind seine Wangen rot und seine Augen leicht glasig. Ich stehe an dem Türrahmen lehnend und beobachte die beiden. Sie sind so in ihr Gespräch vertieft, dass sie gar nicht mitbekommen, dass ich da bin. Ich räuspere mich kurz und Harry springt sofort auf und kommt auf mich zu. "Gut siehst du aus." kommt er mir lächelnd entgegen. Er beugt sich runter und flüstert mir ins Ohr: "Hübsches Hemd, du solltest öfter Sachen aus meinem Schrank tragen." küsst mich auf die Wange, greift nach meiner Hand und führt mich zum Tisch. "Möchtest du noch etwas trinken?" fragt er mich. 

"Gerne. Ich mach mir selbst was. Ich weiß wo alles steht." Ich entscheide mich für Gin und Tonic. "Willst du dich auch noch umziehen oder gehst du in Jogginghose und Hoodie?" frage ich ihn.  Er schaut an sich runter und zuckt nur mit den Schultern. "Nimmst du mich so mit Niall?" "Niemals gehst du so auf eine Party." Lacht Niall laut. Harry winkt nur ab und macht sich auf den Weg nach oben. "Er würde wirklich nie so auf eine Party gehen." bestätigt mir Niall noch einmal. "Dachte ich mir. Möchtest du auch noch etwas trinken?" "Gerne. Ich bleibe beim Wodka." Ich fülle sein Glas mit Wodka und Tonic. Niall ist denke ich schon fertig für die Party. Er trägt weiße Sneaker, eine dunkelblaue Stoffhose, die er bis über die Knöchel hoch gekrempelt hat, ein weißes Shirt und darüber ein schwarz, weiß kariertes offenes Hemd. Er sieht sehr sportlich leger und doch elegant aus. 

"Du hast ihm gefehlt, auch wenn er es nicht zugibt. Ihr alle fehlt ihm." Platzt es aus mir heraus. Niall nickt und senkt den Kopf. "Die Jungs fehlen mir auch. Wir haben so viel Zeit zusammen verbracht, da ist es komisch auf einmal alleine zu sein. Harry ist wie ein Bruder für mich. Es tut mir so leid, dass ich nicht für ihn da war. Ich hab ihn hängen lassen aber ich wäre keine gute Gesellschaft gewesen. Ich war ziemlich durch und musste doch selbst erstmal klar kommen. Weißt du, wenn du immer von Leuten umgeben bist. Alles für dich erledigt wird. Du brauchst dich um nichts kümmern. Du bist erfolgreich. Du hast Geld. Du gehst auf die Bühne und es ist wie ein Kick. Die Menschen vor der Bühne sind nur wegen dir da. Es ist wie ein Rausch und auf einmal ist da nichts mehr. Nur Stille. Nur deine eigenen Gedanken. Ich musste weg. Ich musste alles hinter mir lassen. Wir haben mit der Band die ganze Welt bereist, aber nie wirklich etwas gesehen. Wir sind von Stadt zu Stadt gereist und hatten nie Zeit uns wirklich umzusehen. Von Konzert zu Konzert. Von Hotel zu Hotel. Ich glaube ich war noch nie so nahe bei mir, wie jetzt."

 "Niall ich freue mich für dich. Du brauchst dir keine Vorwürfe machen. Jeder geht mit so etwas anders um. Der eine stürzt sich in Arbeit, der andere geht auf Reisen und wieder andere machen so etwas nur mit sich aus. Wie erfolgreich jeder mit seiner Strategie ist, ist eine andere Frage. Harry hätte sich längst Hilfe suchen müssen." Ich drehe mein Glas in den Händen. "Ich meinte das vorhin ernst, als ich gesagt habe, dass ich froh bin, dass du in sein Leben getreten bist. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Er ist wirklich glücklich mit dir. Ich weiß nicht, wann ich ihn das letzte mal so locker und entspannt gesehen habe. Du bist seine Luft." Bei seinem letzten Satz muss ich lachen. Auch Harry, der gerade zurück in die Küche gekommen ist, muss lachen. Niall guckt nur fragend zwischen uns beiden hin und her. 

Ja ich bin seine Luft und er ist meine. 

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt