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Marlene

Nervös stehe ich in Harrys Badezimmer vor dem Spiegel. Meine Augen sind glasig vom vielen Alkohol. Auf was haben wir uns hier eingelassen. Unten im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzt ein für uns fremder Mann. Ja wir finden ihn beide anziehend, aber ich bin mir unsicher. Ich konnte schon viele Erfahrungen sammeln, so etwas steht aber nicht auf meinem Zettel. Ich lasse mir kühles Wasser über die Handgelenke laufen und atme tief ein und wieder aus. Warum nicht. Harry und ich sind uns einig, wir wollen beide dieses, wie Dean es genannt hat, "Abenteuer". Noch einen Blick in den Spiegel und ich verlasse das Badezimmer. Mit wackligen Beinen gehe ich die Treppen wieder runter, direkt in die Küche. Ich hole den Gin und den Wodka sowie drei Gläser aus dem Schrank. Ausgelassen unterhalten die beiden sich im Wohnzimmer. Es wirkt nicht angespannt. Eher vertraut und gelassen. Bewaffnet mit dem Alkohol und den Gläsern gehe ich ins Wohnzimmer. 

Harry und Dean haben auf dem großen Sofa Platz genommen. Ich stelle die Sachen auf den Tisch und setze mich direkt neben Harry, der sofort seinen Arm um mich legt. Ich steige mit in das Gespräch ein. Dean erzählt, dass er alleine lebt und Schauspieler in den Staaten ist. Harry würde es auch gerne versuchen. Ich kann ihn mir gut auf der großen Kinoleinwand vorstellen. Vielleicht sollte er sich wirklich in der Richtung umsehen. Ich erzähle von meinem geplanten Studium und was ich bisher gemacht habe. Es ist total entspannt, als würden sich drei Freunde unterhalten. "Kann ich euer Bad benutzen?" fragt Dean. Bei dem Wort "euer" muss ich schmunzeln. Harry steht mit auf und zeigt ihm den Weg zum Gästebad. Ich lehne mich zurück, lass mich in die Kissen fallen und schließe kurz die Augen. Keine gute Idee. Ich habe das Gefühl, als würde ich in einem Karussell sitzen. Schnell öffne ich sie wieder. "Alles okay?" Seine Stimme ist dunkel und kratzig. Mein Herz schlägt sofort schneller. Harry ist wieder da. Er beugt sich nach vorne, bis sich unsere Nasenspitzen berühren. Ich lege meine Hände in seinen Nacken und ziehe ihn zu einem Kuss heran. Wild und ohne Hemmungen küssen wir uns. Unsere Zungen kreisen umeinander. Harrys Atem beschleunigt sich. Eine Hand schiebt er unter meine Bluse und knetet meine linke Brust. 

Ein leises Stöhnen verlässt meinen Mund. Harry reibt seine Männlichkeit an meinem Oberschenkel, was dafür sorgt, dass sich mein Inneres zusammenzieht. "Was machst du nur mit mir?" Seine tiefe Stimme hinterlässt eine Gänsehaut auf meinem Körper. Ich ziehe ihn noch dichter an mich. Im Augenwinkel nehme ich einen Schatten wahr. Dean lehnt im Türrahmen. Ich lockere meinen Griff und deute Harry mit einem Nicken zu Dean. Harrys grünen Augen brennen voller Leidenschaft. Wir nicken uns beide zu und Harry gibt Dean mit einer kurzen Handbewegung ein Zeichen. Mit großen selbstbewussten Schritten kommt er auf uns zu und nimmt direkt neben uns Platz. Er hat sein Hemd an den Armen hochgekrempelt und ein paar Knöpfe offen. Seine blaue Krawatte hängt ihm locker und ohne Knoten um den Hals. Seine Brust wirkt sehr trainiert und glatt. Ein kleines Tattoo unter seinem linken Schlüsselbein kommt zum Vorschein. Eine Art Sonne mit einem Pentagram. Vorsichtig und mit zitternden Fingern streiche ich über das Tattoo. Dean schließt die Augen und atmet hörbar ein. Harry hinterlässt eine Spur von Küssen auf meinem Hals. Er öffnet langsam und Knopf für Knopf meine Bluse. Ich mache mich an Deans Hemd zu schaffen. Meine Hände zittern so sehr, dass ich die Knöpfe nicht auf bekomme. Dean grinst und schiebt meine Hände zur Seite, öffnet seine Knöpfe alleine und streift sich sein Hemd über die Schultern. 

Mein Herz fängt an zu rasen. Harrys Küsse und Deans Nähe bringen mich um meinen Verstand. Ich sinke weiter in die weichen Kissen und schließe die Augen. Ich bin nicht in der Lage, mich zu bewegen. Ich genieße einfach. Zart küsst Dean eine Spur von meinen Fingern über meine Ellenbeuge, Schulter, Hals und landet auf meinen Lippen. Er küsst mich vorsichtig und abwartend. Harry bewegt sich abwärts. Seine Hand streichelt meine Brust, spielt mit meinem Nippel. Mit der freien Hand, öffnet er meine Hose und fährt dann mit ihr unter meine Wäsche. Er massiert meine Knospe. Ich stöhne Dean direkt in den Mund. Mein Körper explodiert. Es ist einfach zu viel. Noch immer liege ich starr, nicht in der Lage mich zu bewegen, da und habe das Gefühl mich gleich aufzulösen. Zwei Männer, einen liebe ich und einen kenne ich nicht. Was habe ich mir dabei gedacht. Ich kann nicht sagen, dass ich mich unwohl fühle. Ich bin durcheinander. Keinen klaren Gedanken kann ich fassen. Will ich aber auch gar nicht. Ich gebe mich hin und lasse einfach geschehen. Meine eine Hand vergrabe ich tief in Harrys Locken, die andere hält Dean am muskulösen Oberarm. Harry lässt kurz von mir ab, um mir die Hose auszuziehen. Ich spüre seinen Atem an meiner Mitte und kurz darauf seine kalte Zunge an meiner Knospe. Deans Kuss wird intensiver und heftiger. 

"Stopp!" Es ist zu viel. Ich kann das nicht. Dean ist heiß aber ich will ihn nicht. Ich will Harry. Ich möchte hier mit Harry weiter machen. Alleine. Ohne einen zweiten Mann. Beide lassen sofort von mir ab. Ich muss erst einmal atmen. "Es tut mir leid Dean, aber mir ist das zu viel. Kannst du bitte gehen?" Es ist mir egal, was er von mir denkt. Ich möchte einfach, dass er geht. Harry nickt und steht sofort mit straffen Schultern vor uns. Dean sitzt mit verwirrtem Blick neben mir. Er sagt nichts, sammelt seine Sachen auf und geht. "Ist schon okay. Machs gut Marlene." sagt er und winkt mir zum Abschied. Was für eine verrückte Situation. 

Mir ist kalt, mein Körper zittert. Ich sitze in BH und Unterhose bekleidet auf Harrys Sofa. Ich schnappe mir die dicke Kuscheldecke von der Lehne und wickel mich in ihr ein. Harry braucht nicht lange und steht mit offenem Hemd im Türrahmen. Er hat wieder diese Falte zwischen den Augenbrauen. Von hier kann ich seinen definierten Körper sehen. Das seichte Licht wirft leichte Schatten auf seinen nackten Oberkörper. Seine Tattoos runden das Bild ab. Sein langes lockiges Haar fällt ihm über die Schultern. Er ist wirklich heiß. "Du starrst." grinst er und kommt auf mich zu. "Marlene verrätst du mir, was gerade in deinem hübschen Kopf vor sich geht?" Ich breite meine Arme zusammen mit der Decke aus und biete ihm den Platz neben mir an. Er zieht sein Hemd, Hose und Socken aus und macht es sich im Schneidersitz neben mir bequem. Zusammen sitzen wir unter dieser riesen Decke. Er im Schneidersitz und ich zusammen gezogen. Meine Wange lege ich auf meinem Knie ab und schaue ihn an.  "Ich wollte es auch Harry, aber mir wurde es zu viel. Ich will keinen anderen. Ich will nur dich. Irgendwie hat es sich falsch angefühlt. Es hat sich angefühlt, als würde ich dich betrügen. Ich brauche nur dich Harry." Gebe ich zu. "Ich weiß und ich brauche nur dich mein Engel." Er streicht mir mit seiner Hand über den Kopf. Sofort fühle ich mich besser. Zu Hause. 

Mit warmen grünen Augen betrachtet er mich. Die Falte zwischen seinen Augenbrauen ist verschwunden. Nur Wärme ist übrig. Ich löse mich aus meiner Starre und küsse ihn. Voller Liebe und Leidenschaft. Nur er und ich. Eine Einheit. 

Er flüstert in den Kuss: "Ich liebe dich."

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt