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Harry

Dieses leise Stöhnen erregt mich noch viel mehr. Ich habe das Gefühl mein Körper brennt. Ich gehe in Flammen auf. Noch nie habe ich so etwas gespürt. Ihre zarten Hände an meinen Hüften fühlen sich gut an. Warm, sanft abwartend. Eine Hand in ihrem Nacken, die andere wandert ihre Wirbelsäule abwärts und hält an der Taille. Ich ziehe sie noch näher an mich heran. Meine Erregung kann ich nicht verstecken. Durch ein weiteres leises Stöhnen, nehme ich an, dass sie es auch spürt. Unser Kuss wird intensiver, fordernder. 

Ich spüre ihre Hände an meinem Rücken, auf meiner nackten Haut. Ich bekomme eine Gänsehaut. Vergessen ist der Schmerz den ich bis eben gespürt habe. Keine Einsamkeit, keine zerstörerischen Gedanken. Keine Angst. Nur zwei Seelen die verbunden sind. Eine Einheit. Ruhe. Frieden. 

Marlenes Hände wandern meinen Rücken wieder herab und ich spüre Sie nicht mehr. Sie löst sich aus unserem Kuss und macht einen Schritt zurück. Wir sind beide außer Atem. Mein Blick wandert auf ihre Lippen. Von unserem doch heftigen Kuss sind ihre Lippen geschwollen und etwas Rot. Wahrscheinlich von meinem 3 Tage Bart. Unbewusst greife ich mir ans Kinn und reibe über meine Stoppeln. 

"Titanic, ähh Harry. Wir wollten einen Film... Ähh. Die Chips?" stammelt Marlene. Ich muss grinsen. Wie schafft sie das nur? Wie schafft sie es, in solch Situation an einen Film zu denken? Diese Frau beeindruckt mich mit jeder Facette. Da steht sie vor mir. Aufgelöst. Rote Wangen. Mit dem kleinen Herzen über ihrer linken Brust. Blaue ehrliche Augen. Aufrecht und gerade. Ich muss mich sammeln. 

Sie kneift sich wieder in ihr Ohrläppchen. Das macht sie wenn sie nervös ist. "Marlene, ist alles okay?" Ich möchte wirklich, dass sie sich wohl fühlt und es nicht komisch zwischen uns ist. "Weißt du, ich glaube mir geht das etwas zu schnell. Also nicht, dass ich nicht wollte, aber es ist alles so intensiv. Ich habe so etwas noch nie gefühlt." Wieder schätze ich ihre offene, ehrliche Art. Ich mag es, wie sie die Dinge ausspricht, die ihr auf dem Herzen liegen. Gerne wäre ich ein wenig mehr wie sie. 

Verlegen kratze ich mir den Nacken. Ich schaue an die Decke. Ich suche nach den richtigen Worten. "Ich wünschte ich hätte so viel Kontrolle." Wieder zerfressen mich meine ewigen Zweifel und Vorwürfe. Ich bin gefangen. Ich senke den Kopf und unsere Blicke treffen sich. Blaue prüfende Augen die mir direkt in die Seele schauen. 

"Harry, es ist okay. Wir haben Zeit. Lass uns mit einem Film anfangen." Sie hat Recht. Ich will sie noch besser kennen lernen. Ich darf es nicht versauen. Marlene greift nach meiner Hand und zieht mich Richtung Wohnzimmer. Diese kleine Berührung lässt mich meine Zweifel beiseite schieben. Sie lässt sich aufs Sofa fallen und klopft mit der Hand auf den Platz neben sich. Ich tue ihr gleich und lasse mich auch fallen. 

Ihr Wohnzimmer ist nicht groß. Die Couch reicht gerade so für zwei. Was mich nicht stört denn so kann ich ihr näher sein. Der Tisch vor dem Sofa, rund nicht groß. Zwei Saftgläser gefüllt mit Weißwein, eine Schale Obst mehr hat darauf nicht Platz. Die Schale Chips hat sie auf der Couchlehne geparkt. Sie schaltet den Fernseher an. "Bleibt es bei Titanic?" Ich nicke. 

"Alexa spiele Titanic!" Ich schaue sie verdutzt an. Sie zuckt nur mir den Schultern und lacht laut los. Das mit diesem Alexading werde ich wohl nie verstehen. Der Film startet. Meine Fragen spare ich mir. Morgen werde ich mich mit diesem Teil mal auseinander setzen. Jetzt möchte ich den Film zusammen mit Marlene schauen. Ich hebe meinen Arm und biete Marlene den Platz in ihnen an. Sofort rutscht sie näher und kuschelt sich an mich. Zwei Herzen.

 Zu Hause. 

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt