Marlene
"Du hast Recht, harte Schale, weicher Kern." Da ist wieder dieser Schmerz in seinen Augen. Ist es der richtige Augenblick, um zu fragen was ihn so beschäftigt. So zwischen Nudelbechern und Titanic? Ich kann nicht anders. "Deine Schale hat Risse, was?" Er sieht traurig aus. Ich greife nach seiner Hand. Sie ist warm und weich. Ich halte sie fest. "Weißt du Harry, mir ist aufgefallen, dass deine Augen oft traurig sind. Tief in ihnen liegt ein Schatten. Ein Schatten aus Schmerz. Ich würde gerne wissen warum. Wenn du jetzt nicht darüber sprechen möchtest, ist es okay. Ich möchte für dich da sein. Ich möchte, dass du dich bei mir wohl fühlst. Du kannst mit mir über alles reden. Ich weiß wir kennen uns erst ein paar Tage, aber ich habe das Gefühl, es wäre schon ewig." Harry streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Sein Blick folgt seinem Daumen. Er ist in Gedanken verloren.
"Sag mir bitte einfach was du denkst." Ich stelle meinen Becher zur Seite und nehme sein Gesicht zwischen meine Hände. Er guckt mir in die Augen. "Ich kann deine Gedanken nicht lesen, Harry. Wenn du etwas sagen möchtest tue es. Trau dich." Was tue ich hier eigentlich? Ich bin Harry gerade so nah, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Es fühlt sich Richtig und vertraut an. Es tut fast weh. Ich möchte nie wieder etwas anderes. Es fängt wieder an zu regnen. Das leise prasselnde Geräusch ist beruhigend. Ich atme aus. Die Luft ist aufgeladen. Mein Herz trommelt. Die Zeit steht. "Marlene..." Harry flüstert. Mir zerreist es das Herz. Er ist hin und her gerissen. Ich sehe es in seinen Augen. In ihnen tobt ein heftiger Sturm. Ich sage nichts und gebe ihm die Zeit die er braucht.
"Du hast Recht, es geht mir nicht gut. Wir wollten alle diese Pause. Erst war Zayn weg und jetzt sind alle weg. Wir sind alle auf der Welt verteilt und konzentrieren uns auf eigene Projekte. Ich vermisse die Chaoten. Wir haben so viel zusammen erlebt. Gelacht, geweint, gefeiert. Ohne die Jungs wäre ich nicht der, der ich bin. Ich bin in einem Strudel der nach unten führt, ich habe das Gefühl ich ertrinke. Ich will das nicht, aber ich schaffe es nicht raus. Ich falle und es hört nicht auf." Er senkt den Kopf und legt seine Hände vors Gesicht. Er leidet. "Harry ich bin für dich da." Ich halte ihn an den Oberarmen fest. Er soll spüren, dass ich da bin. Er ist gefangen in seinen Gedanken. Er holt tief Luft und wir sehen uns wieder in die Augen. Angst, Verzweiflung, Schmerz und so viel Liebe. Ich nehme seine Hände und nicke ihm zu. Er erzählt weiter: "Ich habe große Angst zu versagen. Ich arbeite an meinem eigenen Album. Ich bin endlich frei und kann das machen was ich will. Die Musik machen, die ich will. Was ist, wenn es den Leuten nicht gefällt. Was ist, wenn mich keiner mehr sehen will. Ich habe nichts gelernt. Ich kann nichts." Er schüttelt den Kopf. "Harry du bist so viel mehr, als du denkst. Du bist so viel für die Menschen da draußen. Du machst ihnen Mut. Du hilfst ihnen durch schwere Zeiten. Sie werden immer da sein und dich auffangen. Wenn es nicht diese Menschen sind, dann sind es andere. Du bist wundervoll."
Stille. Da ist wieder diese Falte zwischen seinen Augenbrauen. Ich hebe meine Hand und streiche mit meinem Daumen über die Falte. Harry schaut mich an und grinst. Der Sturm in seinen Augen ist vorbei. Der Schmerz noch da. "Danke Marlene. Ich habe bisher noch nie mit jemanden darüber gesprochen. Du bist so ehrlich zu mir und du findest die richtigen Worte. Ich habe lange keinen Menschen getroffen, der sein Herz auf der Zunge trägt. Alle spielen mir was vor. Du nicht. Danke." Er beugt sich mit seinem Oberkörper etwas nach vorne. Unsere Gesichter sind nicht weit von einander entfernt. Er hebt seine Hand und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und klemmt sie mir hinters Ohr. Seine Finger berühren flüchtig mein Ohr was sofort eine Gänsehaut auslöst. Ich atme hörbar aus. Harry grinst. Ich schaue zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her. Seine Oberlippe hat die vorm eines Herzens. Sie ist voll und sieht weich aus. Er beugt sich noch ein Stück vor. Unsere Nasen berühren sich fast. Er schließt die Augen und küsst mich.
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Flos || Harry Styles (h.s. Ff)
Fanfictionflos - m <flōris> Latein Blume, Blüte 🌻 *"Weißt du, eigentlich habe ich gehofft, wir können genauso weiter machen." Harry wirkt verlegen.* *Ehrliche grüne Augen mit einem Funken Schmerz* Marlene arbeitet in einem kleinen Blumenladen mit dem...