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Harry

Ich weiß nicht, wie lange wir so da liegen. Keiner von uns sagt etwas. Es ist aber nicht dieses unangenehme Schweigen. Es ist eine angenehme Stille. Ich habe noch nie so etwas gefühlt. Ich hatte schon viele Bettgeschichten, aber nie haben Gefühle mitgespielt. 

Marlenes Herzschlag beruhigt sich langsam wieder und ihr Atem wird gleichmäßiger. Auch meiner hat sich wieder beruhigt. Sie spielt mit meinen Locken. Wahrscheinlich ist sie mit ihren Gedanken wieder auf einem anderen Planeten. Ich mag es, wie verträumt sie ist. 

Meine Finger zeichnen Muster um ihren Bauchnabel. "Das war unbeschreiblich." Flüstert Marlene. Ich nicke zustimmend. "Harry, was machst du mit mir? Ich habe Angst. Ich möchte nicht das es aufhört." Sie wirkt traurig, was sofort meine Alarmglocken klingen lässt. Ich setze mich auf und schaue ihr in die Augen. Sie weicht meinem Blick aus.

"Wie meinst du das?" frage ich sie. "Na ja, wie lange bleibt uns denn?" Ich versteh gar nichts. Wo kommt das auf einmal her? Noch immer weicht sie meinem Blick aus. "So bald du mit deinen Terminen hier fertig bist, bist du weg. In einer anderen Stadt, in einem anderen Land, auf einem anderen Kontinent. Und dann? Dann bin ich vergessen." sagt sie leise und mit unsicherer zittriger Stimme. 

"Marlene, guck mich an." Etwas zu forsch sprudeln die Wörter aus mir heraus. Mir ist vorher nie aufgefallen, dass sie unsicher ist. Bisher habe ich sie immer als starke, selbstbewusste Frau wahrgenommen. Sie rührt sich nicht. "Bitte" setze ich sofort nach. "Bitte, schau mich an." kam es fast flehend aus meinem Mund. 

Sie setzt sich auf und unsere Blicke treffen sich endlich. Diesmal sind es ihre Augen in denen Kummer zu sehen ist. Ich greife nach ihrer Hand. 

"Du bist die erste Frau die ich in mein Leben lasse und der ich mein Herz schenken möchte. Du bist mehr, als nur ein Mädchen in einer fremden Stadt, für mich. Ich bin so froh, dass ich dich endlich gefunden habe. Ich war nie auf der Suche, aber es hat immer etwas gefehlt. Marlene, ich brauche dich." Es tut mir weh, dass sie solche Gedanken hat. 

"Es geht alles so schnell und ich bin verwirrt. Wie stellst du dir das vor? Du kannst nicht vor die Tür gehen ohne von Fans und Fotografen überrannt zu werden. Wie passe ich da in dein Leben? Ich komme aus ganz anderen Kreisen und führe ein einfaches, normales Leben." Sie wirft mich aus der Bahn. Bis vor ein paar Minuten waren unsere Körper eins. Bereut sie es? Für mich ist es auch alles verwirrend, aber ich brauche sie. Sie macht mich zu einem besseren Menschen. 

"Ich weiß es nicht, aber ich will nicht aufgeben. Wir werden einen Weg finden." Versuche ich sie aufzubauen. "Wolltest du nicht, dass ich im hier und jetzt lebe? Gilt das für dich nicht? Kannst du bitte aufhören, dir darüber Gedanken zu machen, was sein wird? Das ist doch meine Aufgabe." Scherze ich.

Ein leises Lächeln umspielt ihre wunderschönen Lippen. Ihre Unterlippe ist etwas voller als die Obere. Sofort möchte ich sie wieder küssen. Kleine Sommersprossen verteilen sich in ihrem Gesicht. Ihre Wangen leuchten noch immer rot von unseren Anstrengungen. "Du hast Recht. Ich bin mir nur so unsicher. Meine Gedanken kreisen schon den ganzen Tag." Ich nehme Sie in den Arm und küsse ihren Scheitel. Marlene schlingt die Arme um mich und atmet hörbar aus. Als wollte sie so ihre Bedenken los werden. 

Ich drücke sie fest an mich. Eine unschuldige Berührung. 

"Ich bin dabei mich in dich zu verlieben." rutscht es aus mir heraus. 

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt