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Harry

Was ist bloß in mich gefahren? Wir sind an einem öffentlichen Ort. Es war schon heiß, aber so etwas darf mir nicht noch einmal passieren. Wenn ich erkannt werde und solche Bilder veröffentlicht werden, weiß ich nicht ob das gut für uns ausgeht. Ich möchte gerne, dass mein privat Leben nicht im Internet oder in irgendwelchen Zeitungen breit getreten wird. Durch Marlene fühle ich mich so frei, dass ich vergesse, wer ich bin. Ich muss besser aufpassen um mich und uns zu schützen. Ich weiß nicht wie sie mit dem Druck der Öffentlichkeit klar kommt. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich für solche Sachen interessiert. Irgendwann werden wir aber an einem Punkt sein, wo wir uns vor der Öffentlichkeit nicht verstecken können. Ich möchte mich nicht immer an geheimen Orten mit ihr treffen. Es wird nicht lange dauern, bis wir zusammen gesehen werden. Handykameras sind überall. Ich muss unbedingt mit ihr darüber sprechen. 

Marlene läuft wieder neben mir. Ihre Wangen leuchten rot. Ich lege meinen Arm um ihre Schultern und ziehe sie zu mir ran. Ihr Geruch steigt mir in die Nase und ich schließe kurz die Augen. Sie riecht nach Orange, Vanille und irgendetwas blumigen. Ich kann es nicht ganz erkennen, aber ich tippe auf Veilchen. "Fahren wir jetzt wieder zurück?" "Nein, oder willst du zurück?" fragt sie unsicher. "Ich würde gerne noch etwas bleiben. Es ist schön hier. Du hattest Recht, das Meer bei solchem Wetter ist anders. Aufgewühlt und doch wirkt es beruhigend." "Siehst du die Strandkörbe da vorne? Ich habe vorhin gesehen, dass sie nicht abgeschlossen sind. Wollen wir..." "Das hast du vorhin gesehen?" Unterbreche ich sie. "Auf was hast du denn geachtet? Ich war so überrascht, dass wir am Meer sind, ich habe nicht einmal mitbekommen, dass dort überhaupt Körbe stehen!" Ich muss laut lachen und drücke sie noch etwas fester an mich. 

"Mr. Styles, sie sind doch sonst so aufmerksam." Sie löst sich aus meinem Griff, haut mir ihren Ellenbogen in die Seite und läuft los. "Na warte." rufe ich ihr hinterher. Ich höre sie nur laut lachen und laufe ihr nach. Natürlich bin ich schneller als sie. Ich packe sie von hinten, hebe sie hoch und drehe mich um meine eigene Achse. "Hab ich dich!" Sie schreit erschrocken auf: "Heeeyyyy, lass mich runter!" "Nichts da! Du bleibst wo du bist." Laut lachend schmeiße ich sie über meine Schulter und mache mich mit großen Schritten auf den Weg zu den Strandkörben. Marlene strampelt und haut mit ihren Fäusten auf meinen Rücken. Ich muss noch lauter lachen. "Haaaaaaryyyyy, kannst du mich bitte runter lassen? Biiittte!" Ich stelle sie vorsichtig auf ihre Füße. Sie funkelt mich wütend an. "Mach das nie wieder." "Warum nicht? War doch lustig." Ich lege mein breitestes Grinsen auf. "Für dich vielleicht. Ich fand es überhaupt nicht witzig." Kurz denke ich, dass sie wirklich sauer ist, bis mich ihr Grinsen erlöst. "Ich muss noch schnell ein paar Sachen aus dem Auto holen. Magst du den Strandkorb schon so drehen, dass wir vom Wind geschützt sind? Ich bin gleich wieder da." Sie küsst mich flüchtig auf den Mund und macht sich schon auf den Weg zum Auto. 

Ich brauche ihr wohl nicht meine Hilfe anbieten. Ich mag die Art wie sie Dinge angeht. Manchmal merkt man, dass sie schon eine Weile alleine ist. Ich denke nicht, dass sie der Typ ist, der um Hilfe bittet. Ich schiebe den Strandkorb etwas nach links und schon steht er geschützt, aber mit Blick aufs Meer. Hier zu warten bis sie zurück ist, fühlt sich falsch an. Ich beschließe Marlene entgegen zu gehen. Auf halbem Weg treffen wir uns. Sie hat die große Decke über die Schulter geworfen und trägt den großen Korb vor der Brust. Ich nehme ihr den Korb ab und wir gehen gemeinsam zum Ziel. "Ich hätte das auch alleine geschafft." Sagt sie trotzig. "Ich weiß, aber das musst du nicht. Ich wäre auch mit gekommen und hätte alles vom Auto her getragen. Du kannst dir von mir helfen lassen. Du bist nicht mehr alleine. Ich bin jetzt da." Mit einer schwungvollen Armbewegung zeige ich einmal entlang meines Körpers. Sie grinst und schiebt ihre Kapuze vom Kopf. "Da muss ich mich erst dran gewöhnen."

Wir kuscheln uns beide unter die Decke und plündern den Korb. Es gibt heißen Tee, Weintrauben mit Käse, Fallapfel, Brezel mit Frischkäse und Erdbeeren, Wein und Wasser. "Wann bist du bitte aufgestanden um das alles vorzubereiten?" Sie zuckt nur mit den Schultern. "Ach, dass ging schnell." "Marlene, ich weiß das du nicht gerne früh aufstehst. Jedes mal wenn ich dich geweckt habe, warst du schlecht gelaunt. Du musst dir für mich nicht so viel Mühe machen." "Ich habe gar nicht geschlafen. Doch das muss ich. Stop...ich muss nicht ich möchte. Und wenn ich dafür mitten in der Nacht aufstehe, dann mach ich das. Harry, du bist es Wert. Stell dich nicht immer hinten an.  Die Zeiten, wo du auf andere Rücksicht nehmen musst, sind vorbei. Jetzt stehst du an erster Stelle. Du bist wichtig. Du bist mir wichtig." 

In ihrem Blick liegt so viel Wärme. Wieder hat sie es geschafft, mich mit ihren Worten zu berühren. "Danke, danke für alles. Du machst dir so viele Gedanken, nur damit es mir gut geht. Deine Anwesenheit reicht, damit ich mich besser fühle. Ich bin so froh, dass ich in deinen Blumenladen gestolpert bin. Ich weiß nicht, ob es eine höhere Macht gibt, aber wenn doch, dann wollte Sie, dass ich dich treffe. Du bist genau das, was ich gebraucht habe. Ich war so verloren, doch jetzt hat alles wieder einen Sinn. Meine Mom wusste sofort was los war, als ich mit ihr gesprochen habe. Sie hat gesehen, dass sich in mir etwas verändert hat. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich seit Ewigkeiten endlich wieder gut schlafen kann. Doch Mom hat gleich gefragt wer "Sie" ist. Ich habe ihr von dir erzählt. Ich möchte, wenn es okay für dich ist, dich mit zu mir nach Hause nehmen. Ich möchte das du meine Mom kennen lernst." Ich möchte es wirklich. Meine Mom wird sie genauso lieben wie ich es tue. 

Moment. Was?

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt