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Harry

Als ich die Treppen hoch gehe, schüttel ich kurz meinen Kopf, um meinen Gedanken los zu werden. Am liebsten würde ich die Party streichen. Marlene in meinem Seidenhemd, mit einem Ausschnitt der fast zu tief ist. Ich werde heute Abend besonders auf sie aufpassen müssen. Ich muss wirklich versuchen meine Eifersucht in den Griff zu bekommen. Entspann dich Harry, sie hat gesagt sie liebt dich, denke ich mir.  Ihr vertraue ich, aber den anderen Typen nicht. Alleine die Vorstellung ein anderer Typ könnte ihr zu nahe kommen, macht mich wütend. Meine Hände sind zu Fäusten geballt. Atmen, Harry du musst atmen.... Tief ein und wieder aus. Wenn ich sie darum bitte hier zu bleiben, würde sie es tun. Dann hätte ich sie für mich und müsste sie nicht teilen. Aber das wäre sehr egoistisch. Ich weiß das sie sich freut tanzen zu gehen, also muss ich über meinen Schatten springen. Ich denke, dass sie sich dort nicht wohl fühlen wird. Solche Partys können manchmal etwas steif wirken und wir sind schneller als gedacht wieder zu Hause. Ich weiß auch gar nicht, wie sie zu Drogen steht. In meinen Kreisen ist es nicht unüblich, dass Kokain konsumiert wird. Aber sie ist aufgeklärt und schlau, sie wird sicher nicht gleich umkippen oder ausrasten. 

Ich stehe vor meinem Schrank mit den Hemden und entscheide mich für ein einfaches schwarzes. Dazu eine schwarze Stoffhose mit weißen Streifen, einem schwarzen Sakko und schwarze Lederboots. Ich denke das passt ganz gut. Das Hemd knöpfe ich bis kurz unter meinem Schmetterlingstattoo zu. Den Rest lasse ich offen. Vielleicht längt mein Ausschnitt von ihrem ab. Ich grinse in den Spiegel, trage noch etwas Parfüm auf und gehe wieder nach unten in die Küche. Die beiden scheinen sich gut zu verstehen. Ich höre wie sie lachen. Es ist auch wirklich leicht mit ihnen zurecht zu kommen. Marlene ist immer aufmerksam und hört ihrem gegenüber zu. Sie antwortet immer in ganzen Sätzen. Ihre Worte wählt sie mit bedacht, muss aber nie lange über diese Worte nachdenken. Sie kommen einfach von Herzen. 

Niall ist da nicht anders. Nur das seine Worte nie so gewählt klingen, wie die von Marlene. Von Herzen kommen sie aber alle Male. Mit einem breiten Grinsen stehe ich in der Küche. Marlene verstummt mitten im Satz. Sie sitzt direkt neben Niall, der über ihre Reaktion sofort laut los lacht. Beide haben rote Wangen und glasige Augen. So lange war ich doch gar nicht oben. Die Flaschen auf dem Tisch, sagen aber etwas anderes. Es scheint als hätten sie ordentlich getrunken. Marlenes Mund steht noch immer offen. In ihren Augen sehe ich sofort, was sie denkt. Ihr scheint mein Outfit auch zu gefallen. Ich bräuchte sie nicht einmal überreden hier zu bleiben. Ich mag es, wie ich auf sie wirke. Würde ich jetzt einen Knopf von meinem Hemd öffnen, würde sie sofort mit mir nach oben gehen. Bei der Vorstellung wird mein Grinsen noch etwas breiter. 

Niall hält sich vor lachen den Bauch und stupst Marlene mit dem Ellenbogen an. "Hey ich bin auch noch da. Hör auf ihn auszuziehen." Er lacht so laut und krümmt sich auf dem Stuhl, dass er fast umkippt. Gott dieses Lachen habe ich vermisst. Ich steige mit ein und lache nun auch laut. Marlene schüttelt nur den Kopf und nimmt einen großen Schluck aus ihrem Glas. "Ihr seid blöd." Sie streckt uns die Zunge aus und spielt die Eingeschnappte. Niall stößt sie noch einmal mit dem Ellenbogen an. "Komm schon, dein Blick hat alles gesagt. Sei nicht sauer." "Bin ich doch gar nicht." fügt sie zwinkernd hinzu und stößt ihn mit der Schulter an. Die Stimmung ist super. Ich setze mich dazu und schütte noch einmal mein Glas voll. 

Wenn wir weiter so viel trinken, kommen wir gar nicht mehr los. Es fängt an sich in meinem Kopf zu drehen. Ich muss etwas langsamer machen, sonst wird es wirklich eine kurze Nacht. Marlene verträgt da um einiges mehr als ich. Niall steht am Kühlschrank und macht sich über die Reste des Abendessens her. Dabei muss er sich aber auch schon ordentlich abstützen, um nicht zu fallen. Wenn Niall so betrunken ist, kann es nur eine lustige Nacht werden. "Was meinst du Niall? Wollen wir dann langsam los?" Er hat den Mund schon wieder so voll gestopft, dass er nicht antworten kann und nickt bloß. "Dann rufe ich ein Taxi. Wie lautet die Adresse?" "Stöht in meiem Felefon." kommt aus seinem Mund. Er hält mir die Adresse vor die Nase. Die Buchstaben tanzen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass in meinem Kopf alles schwirrt oder weil Niall so wackelt. 

Ich beuge mich etwas nach vorne und falle fast um. Ich sollte wirklich für einen Moment auf Wasser umsteigen. Marlene lacht so laut und aus voller Brust, dass ich zusammenschrecke. Das Bild von uns beiden muss wirklich lustig sein. Einer an der Küchenzeile festgeklammert mit vollem Mund und der andere, der fast nach vorne umkippt. Sie steht auf und kommt zu uns rüber. Ich stelle mich gerade hin und versuche nicht zu schwanken, was mir nicht wirklich gelingt. Vom Tisch greift sie nach einer Flasche Wasser, nimmt mir mein Telefon aus der Hand und drückt die Wasserflasche hinein. "Trink Wasser, Sunflower. Ich kümmer mich um das Taxi." Ich weiß nicht wie sie das macht, sie hat doch mindestens genauso viel getrunken wie wir. 

"In 30 Minuten ist der Wagen da. Geht es euch gut? Niall ist es weit von hier bis zu der Party? Vielleicht ist es besser wenn wir laufen." "Keine Ahnung, warte ich guck kurz. 15 Minuten von hier." "Das ist doch machbar." sage ich. Vielleicht ist ihre Idee gar nicht so schlecht. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft sorgt für einen klareren Kopf, als eine Fahrt in einem muffigen Taxi. "Dann zieht euch an Jungs. Wir laufen." 

Aus den 15 Minuten sind doch 45 Minuten geworden. Marlene in der Mitte, ich links, Niall rechts. Ihre Arme hat sie bei uns untergehakt. Von links nach rechts torkeln wir durch die Straßen, singen und lachen laut. Wir kommen alle heil und gut gelaunt an der Location an. Niall klärt alles mit der Security und schon sind wir drin. 

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt