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Marlene

Ein Kuss auf Harrys Stirn und ich schwinge mich aus dem Bett. Zeit in den Tag zu starten. Ich schnappe mir sein Shirt, welches zerknüllt auf dem Boden liegt und ziehe es mir über. "Alexa! Spiele Musik." Schon starten in meinen Räumen die kleinen Boxen. 

I hate the world today
You're so good to me
I know but I can't change
Tried to tell you
But you look at me like maybe
I'm an angel underneath
Innocent and sweet

(Meredith Brooks-Bitch)

Alexa weiß genau was ich brauche. Sofort fange ich an zu tanzen und singe laut mit. Harry liegt ausgestreckten Armen und Beinen in meinem Bett und beobachtet meinen Tanz mit einem Grinsen im Gesicht. Oh ich liebe diesen Song. Er bringt sofort gute Laune. Ich kann nicht besonders gut singen, aber das stört mich gerade null. Ich liebe Musik. 

I'm a bitch
I'm a lover
I'm a child
I'm a mother
I'm a sinner
I'm a saint
And I do not feel ashamed
I'm your hell
I'm your dream
I'm nothing in between
You know you wouldn't want it any other way


"Los Harry, raus aus den Federn." rufe ich ihm zu. Doch er schüttelt nur den Kopf. Dann eben nicht. Ich reiße die Arme nach oben und bewege sinnlich meine Hüften. Harrys Shirt ist natürlich nicht lang genug um mein Hinterteil zu bedecken. Harrys Grinsen wird breiter, er legt seine Arme unter den Kopf und genießt das Schauspiel. 

Der nächste Song startet. >Seal-Kiss from a rose< Okay was für ein Wechsel, aber ich mag den Song einfach. Seal hat noch gar nicht richtig angefangen zu singen, schon steht Harry an meiner Seite. Er nimmt mich in den Arm. Nun will er also doch mit tanzen? 

Die erste Strophe beginnt und Harry singt leise mit:

There used to be a graying tower alone on the sea.
You became the light on the dark side of me.
Love remained a drug that's the high and not the pill.


Ich bekomme eine Gänsehaut. Ich habe mich bisher nicht viel mit der Musik von Harry beschäftigt, dass muss ich unbedingt nachholen. Selbst wenn er so leise singt, treibt es mir einen Schauer über den Rücken. Er betont jedes Wort. Ich weiß, dass er nicht nur den Song mit singt. Er fühlt es. Ich bin das Licht auf der dunklen Seite. Ich drücke ihn fest an mich. Er singt weiter:

There is so much a man can tell you, so much he can say.

You remain my power, my pleasure, my pain, baby.To me you're like a growing addiction that I can't deny.Won't you tell me is that healthy, baby?

"Ich weiß es nicht, Harry!" flüstere ich. Ich weiß es wirklich nicht. Harry greift nach meiner Hand, hebt sie in die Luft und mit einem kleinen Schups drehe ich mich im Kreis. Harry scheint kein großer Tänzer zu sein. Er lässt mich tanzen. Seine Bewegungen wirken etwas steif. Aber seine Augen. Ich kann dir sagen, seine Augen sind in diesem Augenblick eine Wucht. So viel Wärme liegt in ihnen. Ich verliere mich in seinen Augen. 

Er küsst mich und in diesem Kuss liegt so viel Gefühl. "Ich werde dich retten." Flüstere ich in den Kuss. Er nickt, schließt die Augen und eine einzelne Träne rollt ihm über die Wange. Ich küsse ihm die Träne weg und drücke ihn noch etwas fester an mich. "Danke" flüstert er. 

Wir stehen noch eine Weile, fest umarmt, in der Mitte von meinem Schlafzimmer. Ein Lied nach dem anderen läuft, aber wir stehen einfach da. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Ich genieße seine Nähe und Wärme. Ich fühle mich geborgen. Zu Hause. 

"Hast du Hunger?" Mein Magen knurrt leise. "Ja und wie." Harry hat seine Stimme wieder gefunden. "Müsli oder Toast?" Wir lösen uns, Harry greift nach seiner Hose und zieht sie über. Oberkörper frei und mit nackten Füßen, folgt er mir in die Küche. Ich schalte den Wasserkocher ein und hole zwei Tassen und den Tee aus dem Schrank. "Müsli bitte." 

Er macht sich auf die Suche nach zwei Schalen. Nachdem er zwei Schränke geöffnet hat, findet er den richtigen. Zusammen mit zwei Löffeln, dem Müsli und der Milch macht er sich auf den Weg zu meiner Fensterbank. Ihm scheint der Platz also auch zu gefallen. Er schüttet Müsli in beide Schalen und stellt die übrigen Sachen einfach auf den Boden. 

Es ist so einfach mit ihm. Ein einfaches Müsli und einen Tee und schon ist er zufrieden. Ich gieße den Tee auf und mache mich nun auch auf den Weg zur Fensterbank. Draußen scheint die Sonne und es ist einiges los auf der Straße. Wir unterhalten uns über seine Termine in den nächsten Tagen. Bei mir steht außer arbeiten und Sport nicht viel auf dem Plan. Der übliche Trott. 

Ich freue mich auf Freitag. Doch bis dahin muss ich ohne Harry auskommen. Vielleicht bekomme ich bis dahin das Gefühlschaos etwas in den Griff. Noch immer bin ich mir unsicher ob es eine Zukunft für uns beide gibt. Für mein Herz ist es schon zu spät. Früher oder später wird es brechen. Es wird nicht immer so laufen. Sobald er weg ist, werden wir uns auseinander leben. Ein Herz bleibt auf der Strecke... 

"An was denkst du?" fragt er, doch ich schüttel nur den Kopf. Ich mag nicht darüber sprechen. Alleine der Gedanke macht mich schon traurig. Was macht es mit mir, wenn ich es ausspreche? "Du kannst mit mir über alles sprechen. Rede bitte mit mir." Besorgt greift er nach meiner Hand. Ich schaue aus dem Fenster. "Ich denke an mein Herz." Gebe ich zu. "Es wird ein Herz brechen und es wird meins sein." Es ist raus und wie erwartet liegt ein Stein auf meiner Brust. Meine Schultern hängen. 

"Marlene, schau mich an." Ich drehe den Kopf und sehe seine grünen Augen. "Wir finden einen Weg. Es wird kein Herz brechen. Wir schaffen das. Ich brauche dich." Die Zuversicht in seinem Blick lässt mich hoffen. "Ich möchte wieder auf die Bühne. Ich vermisse das. Wenn mein Album fertig ist, möchte ich wieder raus. Ich werde viel unterwegs sein, aber so oft es geht werden wir uns sehen. Wir können jederzeit telefonieren." "Was ist wenn das nicht reicht? Was ist wenn es einfach nicht reicht?" Unterbreche ich ihn.

"Dann komm einfach mit!" 


Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt