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Marlene

Passiert das gerade wirklich? Harrys Lippen sind weich und warm. Der Kuss ist vorsichtig. Ich fühle mich leicht wie eine Feder die zu Boden fällt. Ich lass mich fallen. Ich erwidere den Kuss, lege meine Hände um seinen Hals und ziehe ihn noch ein Stück dichter. 

Langsam öffne ich meine Lippen und mache Platz für Harrys Zunge. Unsere Zungen tanzen wie Schmetterlinge, in einem Blumenfeld, an einem sonnigen Tag. Es fühlt sich an als würde mein Herz brennen. Die Zeit scheint wieder zu stehen. Nur zwei Herzen die wild schlagen. Zwei Menschen, eine Einheit.

Leidenschaft gemischt mit Trauer und Sehnsucht. Wir fallen. Mir wird schwindelig. Zu viele Gefühle aus beiden Körpern. Ich löse mich aus dem Kuss, ich brauche Luft. 

Harry schaut mich mit wilden, gefährlich grünen Augen an. "Geht es dir gut? Ich dachte es wäre okay für dich." Einfühlsam wie Harry ist, nimmt er natürlich sofort wahr, dass etwas nicht stimmt.

"Doch schon, nur..." Ich weiß nicht, wie ich ihm das sagen soll und ob es nach so kurzer Zeit nicht einfach total überstürzt ist. "Harry, es ist... ich.." Ich schaue verlegen auf meine Hände. 

Jetzt ist es Harry der mein Gesicht greift, damit ich ihn ansehen muss. Grüne Augen treffen Blaue. Der Wald und das Meer. Passt das zusammen? Harry schaut mich besorgt und mit fragendem Blick an. "Marlene, bitte rede mit mir." Nicht mehr als ein Flüstern.

Ich nehme all meinen Mut zusammen. "Ich habe so etwas noch nie gefühlt. Harry ich habe noch nie einen Menschen wie dich getroffen. Ich habe das Gefühl, wir kennen uns schon ewig. Als wären unsere Seelen verbunden. Das macht mir Angst. Es geht so schnell. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Du trägst so viel Schmerz in dir, es bricht mir das Herz dich so zu sehen." Ich seufze und eine Träne rollt aus meinem Augenwinkel. 

Harry wischt sie mit seinem Daumen weg. Ich schaue in glasige traurige Augen. In Ihnen ist nichts wildes mehr zu sehen. 

"Marlene, was machst du nur mit mir? Mit jeder Sekunde dir wir zusammen verbringen, heilt mein Herz. Ich konnte lange nicht so ehrlich mit jemandem sprechen. Ich möchte, das zwischen und nicht kaputt machen. Ich bin ziemlich gut darin, Sachen kaputt zu machen. In den letzten Jahren ging alles so schnell. Ich hatte nie Zeit, um mir über irgendetwas Gedanken zu machen. Ich war nie alleine, doch habe ich mich immer so gefühlt. Mit dir fühle ich mich frei. Du bist anders als alle Menschen die ich bisher getroffen habe."

Ich möchte ihn heilen. Nichts mehr als das. Ich möchte sein Licht sein. "Harry,  wir haben beide Angst. Ich will für dich da sein. Ich will dir helfen." Ich ziehe ihn dichter und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Wange. 

Stille. Die Regentropfen an der Scheibe sammeln sich in einem schönen Muster. Wenn ein Tropfen voll ist rinnt er die Scheibe hinab. Wie Tränen. Wir sind beide in Gedanken versunken. Es ist nicht unangenehm. Angenehmes schweigen. 

Ich breche die Stille.

"Was machen wir jetzt?"


Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt