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Marlene

Harry in Seidenhemd und einer schwarzen Schleife am Kragen. Wie ein Geschenk. Ich muss an mein letztes Weihnachten denke. Ich liebe es Geschenke auszupacken. Harry ist ein schönes Geschenk. Die Musik ist gar nicht mein Geschmack, aber Harry so zu sehen finde ich toll. Ich tippe eine Nachricht:


Ich fahre gerne mit offenem Fenster durch die Nacht. 

Marlene


Das ist sehr direkt. Ich hoffe Harry versteht meinen Humor. 


Ich auch

Harry


Okay das ging schnell. Entweder denkt er, ich bin total bescheuert oder er versteht meine Anspielung. Ich entscheide mich, die Musik wieder zu wechseln und schalte meine Nu Metal Playlist an. Nicht mehr lange und ich bin im Laden. Die Befragung wird sofort starten, sobald ich die Tür auf gemacht habe. Bisher hat mich noch niemand von der Arbeit abgeholt. Meine flüchtigen Bekanntschaften waren genauso schnell vorbei, wie sie angefangen haben. Bis jetzt gab es keinen Grund, um mich zu binden. Ich bin jung und genieße mein Leben. Ich öffne die Tür und Jule kommt direkt aus der Küche auf mich zu. "MAARLEEEENEEE...." Ich rolle mit den Augen. Sie rennt mich fast um und drückt mich fest. "Warum hast du mir das nicht erzählt?" Ich schaue sie fragend an. "Du kennst Harry Styles? Und noch viel besser, du hattest ein Date mit ihm?" "Ich hatte kein Date. Ich hab ihm die Stadt gezeigt. Du kennst ihn?" "Marlene, auf welchem Planeten lebst du? Jeder kennt und liebt Harry." Ich zupfe nervös an meinem Ohrläppchen. "Du etwa nicht?" Sie schaut mich fragend an. "Ähm, nein. Ich war noch nie ein Fan von Boy-Bands." Sie lacht laut und ich steige mit ein. 

Jule ist älter als ich und ich mag sie gerne. Sie ist klein, trägt einen kurzen Platinblonden Bob mit einem kurzen geraden Pony. Sie trägt immer schrille Klamotten. Sie ist typisch Berlin. Große Klappe aber immer herzlich. "Marlene, nu erzähl ma. Ick platze fast vor Neugier. Wie ist Mr. Styles denn so?" Okay, wenn ich ihr nichts sage, lässt sie mich nicht in Ruhe. "Er ist toll. Er ist zuvorkommend, höflich, hat einen wunderbar schrägen Humor. Er scheint ein Familienmensch zu sein. Ich kann dir gar nicht so viel erzählen, da wir nicht so viel Zeit zusammen hatten. Ich fühle mich wohl in seiner Nähe." Gestehe ich. "Na da hat es aber gefunkt, wa?" Sie haut mir mit dem Ellenbogen in die Rippen. Ich zucke mit den Schultern, die Frage möchte ich nicht beantworten. Ich mache mich auf den Weg in die Küche. "Marlene! Hier wurde etwas für dich abgegeben." Fragend drehe ich mich um. "Ach ja? Was denn?" Frage ich verwundert. "Nur ein Briefumschlag. Es steht aber nichts drauf. Den Typen kannte ich nicht. Er war groß, breit und nicht gerade freundlich. Er meinte ich soll dir den Brief geben, wenn du da bist." Ich gehe zurück zum Tresen, greife nach dem Brief und öffne Ihn sofort. Es ist ein dicker Briefumschlag. Einer von der guten Sorte. Nicht diese labbrigen Dinger in denen immer Rechnungen kommen. Er ist fest, mit einem kleinen Muster. Ich ziehe eine Postkarte heraus. Ein schwarz weißes Bild von einem alten Zug. "Mord im Orientexpress" flüstere ich. Die kann nur von einer Person sein. Ich drehe sie um. 


8 Uhr

H.

Flos || Harry Styles (h.s. Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt