Teil 69

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LUAN


Ich sah Leona an, dass sie meine Worte, die Tara galten verletzten aber es war die Wahrheit und sie fragte mich danach. Aber es hatte sicher einen guten Grund, warum ausgerechnet sie meine Seelenverwandte war. Außerdem muss ich ehrlich sagen, dass ich beide Seiten an ihr liebte. Ihre eingeschüchterte und ängstliche Art, die sie mir manchmal zeigte aber auch ihre zickige Art, wenn sie mir ihre Meinung geigte, die mir zwar nicht immer gefiel, aber sie passte zu Leona.

Nachdem ich mich von ihren Lippen gelöst hatte, sah sie mich an und aß dann weiter, während ich ihr dabei zusah. Ihre Augen schweiften zum Fenster, während sie zusah wie es regnete und ich das Gefühl bekam, dass sie dieser Regen an etwas erinnerte.

"Wir können hoch gehen." informierte sie mich, als sie fertig war und sie aufstand und mir ihre Hand reichte. "Leona, bedrückt dich etwas?" wollte ich wissen, als ich ihre Hand nahm und sie nicht nur wegen unserer Diskussionen so drauf war. Zumindest wirkte es nicht so auf mich. "Nein, wieso?" fragte sie mich, als ich sie mit nach oben zog und wir dann in unser Schlafzimmer gingen. "Du wirkst so." gab ich ehrlich zu und sah in ihr überraschtes Gesicht, bevor sie zum Fenster ging und es aufmachte.

"Ich bin nicht bedrückt aber irgendwie vermisse ich Mia und der regen erinnert mich immer an sie." erklärte sie mir leise und lächelte mich dann an. "Es erinnert dich an Mia?" hakte ich nach und würde gerne wissen warum. "Ja." gab sie von sich, bevor ich mich setzte und sie zu mir sah.

"Erzählst du mir warum?" wollte ich wissen, da Leona kaum über sich selber sprach. Ihren Blick ließ sie kurz zu mir schweifen, ehe sie wieder raussah.

"Ich bin in einem Kinderheim aufgewachsen." sprach sie und ich hatte absolut keinen Schimmer was das sein sollte, was sie mir scheinbar ansah, denn sie fing leise an zu lachen. "Da leben viele Kinder zusammen die keine Eltern mehr haben, wil sie gestorben sind oder Kinder, dessen Eltern sie nicht wollten." erklärte sie mir und ließ mich einmal nicken, da ich ja schon wusste das Leona keine Familie hatte.

"Jedenfalls, die Erzieher waren nicht besonders nett zu uns." sprach sie weiter und irgendwie tat sie mir Leid, auch wenn es das erste Mal war, dass mir jemand wirklich Leid tat. "An einem Tag fand ich es so schlimm, dass ich weggelaufen bin und damals hat es auch geregnet." sprach sie aus während sie anfing zu lächeln. "Es war eigentlich ein Unwetter, wenn man es genau nimmt und ich war ein Kind damals, aber ich wusste nicht mehr wie ich zurückkomme und deswegen versteckte ich mich damals in einem Park und hab angefangen zu weinen, weil ich Angst hatte." erzählte sie weiter, während ich ihr nur zuhören konnte. "Mia kam damals auf mich zugerannt und hat mich getröstet, während ich weinte." erklärte sie lächelnd.

"Sie hat mir damals gezeigt, dass Regen auch schön sein kann und seitdem tanzen wir immer zusammen im Regen, weil wir uns so kennengelernt haben und es etwas an sich hat." sprach sie und ließ mich leise lachen, weil das wirklich süß war und ich mir super vorstellen konnte, wie Leona als Kind geweint hatte.

"Aber jetzt habe ich sie nicht mehr da um zu tanzen." sagte sie leise und klang doch etwas bedrückt.

Langsam stand ich auf und nahm Leona's zierliche Hand in meine, bevor ich sie mit mir nach draußen zog. "Aber du hast mich." sagte ich zu ihr, als ich mich mit ihr nach draußen stellte und ich an sich schon nicht gerne tanzte, aber im Regen noch viel weniger. "Ist bestimmt nicht das selbe, aber ich werde versuchen, immer da zu sein wenn es regnet." lächelte ich sie schwach an und sah wie sie anfing leise zu lachen.

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LEONA


Völlig durchnässt standen wir im Garten, während es immer noch schüttete wie aus Eimern. Seine großen Hände lagen an meiner Taille, während wir einander ansahen und ich in sein nasses Gesicht sah und er selbst jetzt noch wunderschön war.

Langsam bewegten wir uns und harmonierten mal wieder sehr gut, auch wenn keine Musik zu hören war. Das einzige das wir hörten, war der Regen der immer weiter fiel und es sogar nach Regen roch.

Meine Arme schlang ich um seinen Nacken, während ich in seine schönen Augen sah, die runter zu mir sahen und mich dann an seine warme Brust schmiegte.

Ich weiß nicht wie lange wir im Regen tanzten, aber jede Sekunde davon habe ich genossen, denn es war wunderschön und das erste mal war er einfühlsam, weswegen ich jetzt das erste Mal wirklich lachen musste, weil ich glücklich war.

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LUAN


Gott. Mond. Keine Ahnung was genau, aber Leona lachte wirklich zum ersten Mal richtig und das ließ meinen Herzschlag aussetzen, weil ich nie geglaubt hätte, dass ich jemals an sowas hängen würde.

"Leo." sprach ich sie leise an und habe mich gerade ein zweites Mal in diese Frau verliebt. "Du nennst mich nie Leo." sagte sie leise, als sie mich ansah und mich fragend ansah. "Heute Nacht schon." erwiderte ich und sah in ihr sehr hübsches Gesicht, dass anfing zu lächeln.

"Schenkst du mir noch eins?" fragte ich sie, als sie ihre Lippen auf meine legte und ich ihren Kuss erwiderte und sie näher an mich ranzog, da mir zwar nicht kalt war im regen aber Leona, anfing leicht zu zittern. "Noch ein was?" wollte sie wissen, als wir uns voneinander lösten und sie ihre Arme um mich legte. "Ein Lachen." erklärte ich ihr und fühlte ihre weichen Lippen an meinem Hals, die mich leicht küssten. "Warum?" wollte sie wissen während sie mich immer wieder küsste und dann hochsah zu mir. "Weil ich bisher noch nie was schöneres gesehen habe als dein lachen Leona." erklärte ich ihr und sah dann dabei zu wie sie mir ein zweites Lachen schenkte und sie dann stehen blieb und meine Hand nahm.

"Gehen wir rein? Mir ist kalt." bat sie mich dann, als es anfing stärker zu regnen und ich einmal nickte, bevor ich ihr hinterherging.


„Eine andere Welt"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt