EPILOG

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LUAN


"Ich hatte nichts mit ihr." sprach ich meinen Bruder an, auch wenn es mir egal war was er dachte, wollte ich nur klarstellen, dass ich Leona nie so hintergangen hätte. "Hab ich mir ohnehin schon gedacht." sprach er, bevor ich ihm dabei zusah, wie er die Mutter seiner Tochter in Stücke riss und ihr davor scheinbar sogar die Haut von ihrem Körper abgezogen isthatte. "Hat sie noch gelebt?" hakte ich nach, denn ich war wütend. Unglaublich wütend, aber diese Wut würde ich nicht vor meinen Kinder rauslassen.

Alleine ja. Aber nicht wenn die beiden hier waren und vorallem, wenn Leandro mich so sehr an Leona erinnerte.

"Ja." sprach er und ließ mich zufrieden nicken, denn die Frau hatte kein gutes Ende gefunden und das gab mir gerade für eine Sekunde ein Gefphl, der Genugtuung. Das hielt nur leider nicht so lange an.

"Deine Tochter wird dich irgendwann nach ihr Fragen." informierte ich ihn, denn so weit dachte er nicht. "Und ich werd ihr genau sagen warum sie nicht mehr bei uns ist." lächelte er mich an, bevor ich nur nickte und meine Kinder in den Arm nahm. Gott, sie rochen nach Leona. Beide.



___

LEANDRO

"Findest du nicht du übertreibst bisschen?" fragte ich meinen Vater, der sich mal wieder die Kante gegeben hatte. Aber eine Frau rührte er nicht an, auch wenn sich mehr Frauen an ihn ranschmissen als an mich und meinen Bruder. "Sie wäre sicher nicht böse, wenn du bisschen Druck ablässt." sprach ich und hörte meinen Vater dann leise auflachen. "Sie würde mich anzünden, wenn ich eine andere Frau auch nur ansehen würde." erklärte er mir und ließ mich leise lachen, da ich mir nicht vorstellen konnte eine solche Frau jemals zu heiraten.

"Wo ist der andere Hosenscheißer?" fragte er mich und meine wohl Leon, der heute Abend sicher nicht mehr Heim kam. "Wir sind 20." sprach ich aus, da ich es hasste wenn er uns behandelte wie Kinder. Das passte um ehrlich zu sein auch garnict zu ihm, aber seit Mama nicht mehr da war, hat er wohl versucht sich ihren Erziehungsstil anzugewöhnen. "Wenn ihr so erwachsen wärt, wie ihr immer tut, wäre ich nicht mehr hier." erklärte er mir, bevor ich kaum merklich den Kopf schüttelte, denn sowas hatte ich selber zum Glück noch nie.

"Ist es wirklich so extrem?" wollte ich dennoch wissen, denn ich hatte Panik meine Seelenverwandte irgendwann vielleicht zu finden und so zu enden wie mein Vater. "Unbeschreiblich. Ich seh dir an das du Angst hast davor aber es gibt nichts womit ich das was deine Mutter und ich hatten tauschen würde." sprach er leise lachend, ehe er hochsah und heute wieder Vollmond war. "An solchen Nächten hat sie immer gesungen." lächelte er mich schwach an, bevor er sich wieder einen runterkippte.

"Hätte nicht gedacht das du auf sowas stehst." gab ich von mir, während ich zu meinem Vater sah, der breiter nicht sein konnte und auch sonst wirklich den Begriff Kraft definierte mit seinem Aussehen. Leise fing er an zu lachen. "Gott das selbe hat sie auch von mir gedacht." lächelte er mich an, bevor ich anfing zu lachen und mich fragte ob wir beide uns wirklich so ähnlich waren. "Ja seid ihr. Du kommst nach ihr." sprach er, als könnte er meine Gedanken lesen. "Gruselig." sprach ich aus, ehe ich ihn ansah und mein Vater in Gedanken war.

Er dachte immer an sie.

___


LEON

"Warum weinst du?" hakte ich bei der Frau nach, die am Fluss saß und weinte. Wer sie war wusste ich und ich hatte gehofft ich würde sie nie finden, aber da saß meine Seelenverwandte Mutterseelenalleine und weinte. Ihre blauen Augen schweiften zu mir, als sie sich erschrocken umdrehte und mir in die Augen sah.

Meinen Blick ließ ich über das Mädchen schweifen, denn sie war sicher noch jung. Sehr jung, denn sie sah so aus. Langsam ging ich auf sie zu und musste tief durchatmen, denn ich verstand es jetzt erst und ich kannte sie noch nicht mal. Ich verstand meinen Vater, der so an meiner toten Mutter hing.

„Eine andere Welt"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt