Teil 84

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LEONA


Meine Augen schweiften über das große Gebäude in dem ich mich eigentlich gar nicht befinden dürfte, weil es nichts für mich ist. Aber heute waren hier irgendwie alle versammelt. "Luan was ist denn los?" wollte ich wissen, als ich hochsah zu ihm und er heute angespannter wirkte als sonst. Seine wunderschönen Augen blickten zu mir, ehe er meine Hand nahm und mich hinter sich herzog. "Das siehst du gleich." sagte er nur, während ich hinter ihm herlief und ich das Gefühl hatte, jeder andere hier wusste, was los ist. Die  meisten dieser Frauen sahen ihre Männer und ihre Söhne besorgt an, was mir ein ungutes Gefühl bescherte. Fester griff ich in seine kräftige Hand, ehe er seinen Blick zu mir schweifen ließ und er leise auflachte. "Dir passiert nichts." sprach er und ließ mein Herz jetzt schneller schlagen, denn die Tatsache, dass er sagte mir passiert nichts, bedeutete das irgendwem hier etwas passieren würde.

Bei meinem Schwager blieben wir stehen, ehe sich Luan setzte und er mich auf sich zog. So unangenehm mir das normalerweise war, umso mehr brauchte ich das gerade, denn ich zitterte mittlerweile vor Angst. Er zog mich an seine definierte Brust, bevor er seine Lippen leicht auf meine legte. "Leona." sprach mich Luan an und sah mir in die Augen. Fragend sah ich ihn an, bevor sich auch Ace setzte und er seinen Blick zu mir schweifen ließ. "Du wirst in meiner Abwesenheit hier übernehmen." erklärte er mir und ließ mich jetzt noch verwirrter aussehen, denn ich verstand absolut nichts. "In deiner Abwesenheit?" hakte ich nach und sah ihn einmal nicken, bevor sich alle setzten und mein Blick nun über alle schweifte.

"Das ganze läuft wie immer." sprach Luan in einer Lautstärke die mich leicht zusammenzucken ließ, bevor ich seinen Griff spürte, der sich leicht verstärkte und mir irgendwie eine Sicherheit gab.

Seine Worte aber brachten mich wieder in Unruhe. Was lief denn wie immer?

"In meiner Abwesenheit hat meine Frau ab heute das sagen." sprach er weiter und ließ mein Herz schneller schlagen, da ich es nicht verstand. Sofort als er das aussprach, fingen die meisten an zu tuscheln, was mich zu Luan sehen ließ. Ich wollte das überhaupt nicht um ehrlich zu sein. Das sagen haben oder sonst etwas. Noch viel weniger wollte ich diese Worte hören. In seiner Abwesenheit. "Luan." sprach einer der Männer ihn an, was ihn von meinen Augen zu ihm sehen ließ und er seine AUgenbraue hob. "Das ist mein letztes Wort." sprach Luan und das in einem Ton, bei dem ich fast geheult hätte und das obwohl er nicht mal mit mir so sprach. Einmal nickte er, bevor ich sah wie alle Männer aufstanden und sich von ihren Frauen verabschiedeten. Tränen flossen und ich war wirklich kurz vorm durchdrehen da ich nichts verstand.

Deswegen sah ich wieder Luan an, der mich schon ansah. "Ihr werdet alle hier drinnen bleiben, bis irgendeinder von uns zurück ist. Hast du das verstanden?" fragte er mich, bevor ich ihn verwirrt ansah. "Ich lasse dir 10 unserer Männer da Leona, die euch beschützen und auf euch aufpassen und dafür sorgen das ihr etwas zum essen habt." sprach er und ließ mich jetzt in seine Haut krallen, da ich jetzt doch noch größere Angst bekam. "Was ist denn los?" hakte ich leise nach und sah ihn dabei an. "Wir leben im Krieg mit den Menschen Leona und auch wenn sie schwächer sind, sind es mehr als wir es sind." fing er an mir zu erklären und jetzt verstand ich die Abneigung mir gegenüber. "Ein Krieg?" fragte ich nochmal nach, da es für mich danach klang, als würde er mitgehen. Einmal nickte er, bevor er weitersprach.


___

LUAN


"Das werd ich sicher nicht tun." sprach sie aus und ließ mich tief durchatmen. "Doch, genau das wirst du tun." erklärte ich ihr, denn von unseren eigenen Männern würden ein Haufen draufgehen, dass wusste ich und das wussten sie. "Luan, du kannst mich doch nicht hier alleine lassen unter diesen Umständen." sagte sie und ließ mich leise auflachen. "Jeder dieser Männer lässt seine Frau und seine Kinder zurück Leona. Soll ich den Schwanz einziehen und mich hier mit dir verstecken?" hackte ich nach. "Und wenn dir was passiert?" weinte sie  jetzt schon wieder und ließ mich mit ihr aufstehen, bevor ich mit ihr rausging und ich kurz nachsah, ob man uns hörte. "Leona, wenn ich nicht zurückkomme haust du hier ab. Du schließ dich den Menschen an und ziehst unser Kind in sicherheit auf." sprach ich und konnte nicht glauben was ich da sagte, denn das hier war Verrat. Aber ihr Leben ging über alles andere. "Aber.." wollte sie schon wiedr anfangen, ehe ich sie unterbrach. "Nichts aber. Du wirst das tun was ich dir sage. Sollten hier Menschliche Soldaten auftauchen, sagst du ihnen das ich dich zu allem gezwungen habe." erklärte ich ihr, denn das war ihre einzige Chance hier rauszukommen, wenn es wirklich so kommen sollte.

"Luan, du kannst das nicht von mir verlangen." sprach sie und weinte, während sie ihre langen Nägel in meine Haut krallte und ich sie nur ansah. "Du wirst sterben." hauchte sie und ließ mich leise auflachen, da ich nicht vorhatte den Löffel abzugeben. Zumindest nicht ohne ordentlich viele von ihnen mit mir in die Hölle zu nehmen. "Wahrscheinlich nicht, aber falls ich wirklich sterbe, tu das was ich dir gesagt habe." sprach ich meine süße Leona an, die weinte und ich sie dabei nur ansehen konnte. "Das wars? Damit soll ich leben?" fragte sie mich, während ich sie fragend ansah. "Wie kannst du von mir verlangen mich damit abzufinden das du vielleicht stirbst und ich hier auf deine Leiche warten soll oder was?" wurde sie jetzt lauter und verpasste mir dann eine ordneltiche Ohrfeige.

"Luan, wir müssen los." sprach mich Ace an, ehe ich einmal nickte und ich dann zu Leona sah. "Vergiss es, geht selber. Er kommt nicht mit." rief sie weinend, was mich leise lachen ließ und sie wieder zuschlug, ehe ich sie jetzt reintrug und sie einem der Männer die ich hier ließ, in die Hände drückte. "Es tut mir Leid Leona, aber ich muss gehen." sprach ich meine Frau an, die weinte und sich wandt und sie mich nicht gehen lassen wollte. Einen Kuss drückte ich auf ihre vollen Lippen, ehe ich mich wieder löste. "Krümmt ihr jemand ein Haar  und ich bekomme das mit, schwöre ich euch allen, das ihr mich richtig kennen lernen werdet." sprach ich den Mann an, ehe er panisch nickte und ich Leona nochmal ansah die weinte und um sich schlug. "Ihr lasst sie hier nicht raus. Egal was sie sagt oder tut. Sie bleibt hier drinnen." erklärte ich denn das hier war der sicherste Ort, in so einer Situation. "Sie gehört zu den schwangeren Frauen." erklärte ich weiter, da das Leben der schwangeren Frauen vorrang hatte und mir Leonas Leben als einziges hier drinnen gerade etwas bedeutete.

Während ich raus ging hörte ich sie nach mir brüllen, aber nochmal umdrehen konnte ich nicht. "Pass bisschen auf sie auf." sprach ich meine Mutter an, als ich an ihr vorbeilief und sie nickte, denn jeder starrte Leona an. Sie war die einzige die so reagierte, weil sie das ganze nicht kannte. Aber jede andere hier kannte es und wusste, dass ihre Männer nun mal Soldaten waren und sie für sie kämpften.

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