Einzug in ein neues Leben

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Die Türe zu meinem neuen Leben öffnete sich. Vor mir stand mein Großvater, der mich bereits breit lächelnd ansah.

„Juna, da bist du ja endlich!"

Er machte einen Schritt zur Seite, um mir Platz zu machen. Ich nickte und trat mitsamt meinem großen roten Koffer ein.

„Ja, tut mir leid, wenn ich etwas spät bin, aber in der Stadt war Stau, und wir kamen nicht durch", versuchte ich die Situation zu erklären. Währenddessen streifte ich mir meine Schuhe ab und stellte sie neben das kleine Schuhregal aus braunem Holz.


Ich schaute zu dem Mann hoch, bei dem ich fortan wohnen würde. Ich wusste nicht viel über ihn, nur dass er vor einigen Jahren eine eigene Firma besaß und nun ziemlich Wohlhabend und in Rente war. Und ich musste sagen, das sah man ihm an. Jedenfalls sah er für mich so aus, wie man sich so eine Person vorstellte. Ein liebevoller alter Mann mit einem grauen dünnen Haarkranz um den Kopf, der Rest bestand aus einer Glatze, und einer schwarzen Brille auf der Nase. Allerdings trug er dennoch ein weißes Hemd und eine schwarze Hose, die einem Anzug schon ziemlich nahekamen.

„Ach, dass macht doch nichts. Ich habe alle Zeit der Welt", lachte er fröhlich und schloss die Haustür hinter mir. Auch mir schlich sich ein leichtes lächeln auf meine Lippen.


„Wie geht es deinem Vater?", wollte er dann wissen, weshalb ich mich direkt etwas anspannte. Ich sprach nicht gern über ihn, seit er weg war.

„Ich... habe seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm", gestand ich ihm. Er nickte nur verständnisvoll und öffnete die Türe zu dem großen Wohnzimmer.


Langsam trat ich ein und schaute mich neugierig um.

Ein sehr beeindruckendes Wohnzimmer mit einem hellbraunen Holzboden, beigen Sesseln, direkt vor einer Fensterfront mit atemberaubender Aussicht.

Man hatte mir gesagt, dass mein Opa viel Geld verdient hatte, und dass er in einem modernen Hochhaus mitten in Centium City wohnt, einer Stadt, von der ich übrigens noch nie gehört hatte, aber das übertraf all meine Vorstellungen.

„Mach es dir bequem. Das hier ist jetzt schließlich dein Zuhause."

Ich nickte lächelnd und setzte mich behutsam auf einen der weichen Sessel, in den ich mich direkt niedersinken ließ. Das war definitiv ein Ort, an dem man schlafen konnte.

Ich schaute wieder zu meinem Opa, der gerade meinen Koffer in die Hand nahm und damit hinter einer anderen Türe verschwand. Doch schnell blickte ich nach draußen. Wir waren ziemlich weit oben und man konnte die halbe Stadt sehen. Jedenfalls denke ich das, denn wie groß diese war, wusste ich nicht. Noch nicht, denn ich würde sie auf alle Fälle erkunden.


Ich atmete einmal tief ein und schloss für ein paar Sekunden meine Augen.

Hier würde mein neues Leben beginnen. Jedenfalls solange, bis ich in einem Jahr alt genug für eine eigene Wohnung wäre. Doch trotz allem was mir widerfahren war, freute ich mich darauf, denn diesen Neuanfang, den brauchte ich. Und zwar Dringend!


„Juna, ich werde noch schnell einkaufen gehen, für das Abendessen."

Mein Großvater kam aus der Küche mit einem Zettel in der Hand, den er sich direkt in die linke Hosentasche stopfte und auf mich zu kam. Die rechte Hand hielt er mir entgegen und öffnete seine Faust.

„Dein Schlüssel. Falls du die Umgebung erkunden möchtest. Ich werde wohl ein bis zwei Stunden weg sein."

„Danke", ich lächelte ihn aufrichtig an und nahm den Schlüssel aus seiner Hand. Er erwiderte mein Lächeln und verschwand aus dem Wohnzimmer.

Ich hörte noch wie die Wohnungstüre ins schloss fiel, dann war Ruhe.

Eine erdrückende Stille breitete sich aus.

Erneut sah ich in der Wohnung umher. Diese war echt riesig. Zu groß für mich, wenn ich hier alleine leben müsste.


Irgendwann stand ich auf und betrachtete alles aus nächster Nähe. Auf einem Kamin, der als verbindungswand zwischen Küche und Wohnzimmer diente, standen zwei weiße Bilderrahmen. Darauf war ein Foto von einer älteren Frau, was wohl meine Oma sein könnte, und eines mit meiner Mutter. Als ich diese auf dem Foto so breit lächelnd sah, mit ihren Sommersprossen und den rotblonden Haaren, musste ich lächeln, doch versuchte ebenso meine Trauer zu unterdrücken. Sie war schon eine weile weg, und darüber zu weinen, brachte nichts. Es war an der Zeit nach vorne zu sehen. Neue Wege zu gehen...

Ich wandte mich davon ab und schaute wieder aus dem Fenster. Ein strahlend blauer Himmel und die strahlende Sonne heiterten mich direkt wieder ein stück auf. Ich genoss den Anblick, der sich mir bot.


„Aahhhhhh!"

Plötzlich ertönte ein dumpfes Schreien, dass immer näher zu kommen schien. Bevor ich es richtig ausmachen konnte, verblasste es auch schon wieder und rasend schnell flog etwas am Fenster vorbei.

Eine Sekunde lang war ich verwundert, was das war, doch dann brannte sich die Silhouette des Objekts in meinen Kopf ein. Meine Beine trugen mich schnell zum Fenster, das ich öffnete um den großen Balkon zu betreten, bis an dessen Rand. Dort schaute ich nach unten.

Mein Herz fing an zu pochen, als ich realisierte, was grade geschah. Das war kein Objekt, das war ein Mensch, der geradezu auf dem Weg war, auf der Straße aufzukommen und als Pfannkuchen zu enden.


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Hi, und willkommen zu meiner Lab Rats Geschichte.

Ich stelle mich mal vor: Mein Name ist Nathalie, auch bekannt als Cals Bambi oder Pacho. Bin schon seit 10 Jahren im Fanfiktion Geschäft und war sehr entsetzt, dass es kaum was über S3 zu lesen gibt. Also musste ich einfach selbst eine anfangen.

Ich würde mich sehr über Rezensionen freuen. Gerne auch Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Ansonsten hoffe ich, dass euch diese Geschichte gefällt und wünsche euch viel Spaß beim weiter lesen.

Liebe Grüße :)

Zwischen Bionic und SuperkräftenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt