Unangenehme Nebenwirkungen

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„So, dass müsste reichen."

Ich lächelte Kaz dankbar an. Er hatte mein Bein soweit zusammengeflickt, dass es jetzt nur noch eine gewisse Zeit zum heilen brauchte und bis auf ein paar wenige Narben, wieder voll funktionsfähig sein wird. Er hatte noch einen leichten Verband darumgelegt, damit ich mich nicht weiter verletze.

„Ich kann dir gar nicht genug danken."

Ich lächelte ihn freundlich an. Er hatte mir wirklich sehr geholfen.


„Ach, das macht doch nichts. Aber wenn du Nebenwirkungen wie schweben oder grünes Zeug spucken hast, solltest du Bescheid geben."

Ich riss die Augen auf.

„Was?!"

Panisch schaute ich zu ihm.

„Das war doch nur ein Scherz", lachte er, was mich aufatmen ließ.

„Das hoffe ich für dich!"

Ich sah, wie er schmunzelte, und als hätte ich keine Wahl, musste ich dies erwidern.

Dann hielt er mir seine Hand hin.

„Lass uns wieder runter gehen."

Ich nahm seine Hand und ließ mich von ihm vorsichtig auf meine Beine ziehen. Beziehungsweise auf ein Bein, da ich das andere nicht wirklich abstellen konnte. Ich spürte, wie Kaz seinen Arm um meine Taille legte um mich stützen zu können.

„Geht das so?"

Ich nickte nur. Ich war selten einem Menschen so nahe, was mich etwas verlegen war. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht rot anlaufe.

Zu weit liefen wir – stolpern in meinem Fall – nach unten in das Wohnzimmer, indem tatsächlich Chase auf der Couch saß und auf den Fernseher starrte.

Dieser sah zu uns, als wir den Raum betraten und auf ihn zu kamen.

Kaz führte mich ebenfalls zur Couch und half mir, mich zu setzten. Ich bedankte mich schnell und leise und schaute zu dem anderen Patienten.

Während Kaz direkt neben mir Platz nahm, sodass ich nun zwischen den beiden Jungs saß, musterte ich Chase. Er sah noch ziemlich fertig und mitgenommen aus.


„Dir geht es also gut?"

Ich nickte.

Bevor ich wusste, was ich sagen sollte, fuhr er fort.

„Ich schätze, ich habe dir mein Leben zu verdanken."

Verdutzt sah ich ihn an. Meinte er damit tatsächlich die Aktion mit dem Messer?

„Das war doch nichts... Außerdem sind Bree und Skylar doch direkt gekommen."

Chase, der sich bisher etwas nach hinten gelehnt hatte, richtete sich auf und schaute mir direkt in die Augen.

„Du musst nicht so bescheiden sein. Ich weiß, dass es so passiert ist. Und ich danke dir, du hast echt viel geholfen."

Ich spürte sofort, wie meine Wangen wärmer wurden und ich wette, dass ich gerade etwas rot wurde.

Chase lächelte mich breit an, was ich erwiderte.


„Nicht so breit lächeln, sonst macht er sich noch Hoffnungen", flüsterte mir von links ein schmunzelnder Kaz ins Ohr, den ich, wenn ich ehrlich bin, für ein paar Sekunden vergessen hatte.

„Das habe ich gehört!", warf Chase sofort ein.

„Ich hatte auch nicht vor, dass du es nicht mitbekommst."

Verwirrt schaute ich zwischen beiden hin und her. Was war denn jetzt los?

„Weißt du...", begann Kaz und lehnte sich weiter zu mir rüber: „Chase bekommt nie eine Freundin ab. Selbst seine Roboter-Freundinnen wollten ihn nicht."

Er begann zu lachen, während ich dezent verstört zu dem Jungen auf meiner Rechten schaute.

„Du hast dir Freundinnen gebaut?"

„Ja, und zu deiner Info, das hätte alles funktioniert, wenn Kaz mir die erste nicht geklaut hätte!"

Während Kaz weiter darüber lachte, war ich mehr verwundert. Das war schon wirklich verrückt.

„Aber wieso? Ich meine das hast du doch gar nicht nötig, oder?"

Plötzlich waren beide Still und schauten mich eindringlich an. Hatte ich was Falsches gesagt?


„Wie meinst du das?", wollte Chase nach ein paar Sekunden von mir wissen und etwas stammelnd bekam er seine Antwort.

„Naja... Also es ist ja nicht so dass du hässlich wärst.... Und schlau bist du auch..."

„Oh Gott, dass müssen die Nebenwirkungen von den Schmerzmitteln sein."

Plötzlich hatte ich Kaz Hand auf meiner Stirn, als wolle er mein nicht vorhandenes Fieber messen. Ich schnappte mir seine Hand und nahm diese aus meinem Gesicht.

„Nein, ich meine das echt so."

Auch wenn es ein bisschen unangenehm war, das zu sagen, rausreden konnte ich mich jetzt eh nicht mehr.

„Hm..."

Chase schien kurz nachzudenken, ehe er grinsend antwortete: „Endlich mal jemand mit Geschmack."

Ehe ich etwas sagen konnte, kam Kaz mir zuvor.

„Langsam wirds echt komisch. Wir sollten das lassen."

„Nein, wisst ihr was?! Ich bin auch mal dran. Ich habe es satt, dass immer alle denken ich bin der Looser der Truppe. Das ist jetzt vorbei."

Chase stand auf, wenn auch etwas wackelig und stellte sich vor mich, und fragte mich dann die eine Sache, mit der ich nicht gerechnet hatte.

„Lass uns Beide auf ein Date gehen."

Zwischen Bionic und SuperkräftenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt