'Er ist in meiner Schule!' Panisch schrieb ich Ace und wartete auf eine Antwort, da aber keine kam rief ich einfach an. Nach einer halben Ewigkeit ging er auch endlich dran, doch die Hintergrundgeräusche waren lauter, als seine Stimme.
"Warte kurz." Es polterte und eine Tür schloss die Geräusche aus. "Wo steckst du, dass es so laut ist?" Neugierig lauschte ich nach den Geräuschen. "Bei Cathy. Ein paar Freunde und ich, wir zocken. Nichts besonderes, also wer ist wo?"
In hektischer Geschwindigkeit erzählte ich ihm mein sonntägliches Drama und hörte ihn seufzen. "Und deshalb machst du so Panik? Entspann dich, was kann der schon ausrichten." Noch bevor ich antworten konnte wurde es wieder lauter und wildes klopfen störte das Telefonat. "Schön das du Spaß hast, aber er wirkt nicht, als wäre er harmlos und er ist verdammt sauer auf dich."
Ace war immer noch nicht besorgt und ich hörte wie er die Tür aufschloss und die nervige Stimme von Cathy in mein Ohr drang. "... Was machst du hier? Komm zurück zu uns...." Ich hörte sie Kichern und ein Lachen von Ace. Allein mit anzuhören wie er bei ihr war kotzte mich schon an, aber als sie weiter sprach platze ich fast. "...oder willst du hier in meinem Schlafzimmer bleiben?" Wieder kicherte sie dümmlich vor sich her. "Nathe, mach dir keinen Kopf. Der wird sich schon wieder beruhigen. Wegen ner blutigen Nase muss man keinen Aufriss machen."
Über seine Sorglosigkeit konnte ich nur seufzen und die Tatsache, dass ich nun alleine Zuhause war und er bei Cathy, wenn auch mit Freunden, machte mich zusätzlich sauer. Ich hörte sie noch immer nach ihm quängeln und wurde richtig sauer. "Kannst du die nicht einfach Mal wegschicken? Sie nervt!" Völlig ungehalten und untypisch für mich maulte ich los und erschrak mich vor mir selbst. "Eifersüchtig?" Ace sah es als sehr amüsant an doch ich empfand es als keinerlei Spaß. "Und wenn schon. Und solange du dich nicht Outest bist du doch für alle single." Ich war entgültig sauer und war auf der einen Seite schon irgendwie froh darüber nichts geheim halten zu müssen, auch wenn ich mit Laura noch etwas zu klären hatte. Während ich nach dachte hörte ich ihn die Tür erneut schließen und Cathy war nicht mehr zu hören. "Hör auf damit. Ich werde es noch tun okay?" Bis dahin müsste ich mich wohl damit abfinden ein Geheimnis zu bleiben, nur Lisa und Ferick als eingeweihte, aber noch schlimmer damit das Laura und Cathy offensiv an ihm herum machten und anmachen. Die Tatsache das er genau wie ich Frauen attraktiv fand ließen die Tränen aufsteigen. "Fein. Wenn's sein muss." Ich legte einfach auf und hatte keine Lust mehr zu telefonieren. Ich hatte das Gefühl Ace würde die Beziehung zu mir genauso locker sehen wie alles andere und auch Angst er würde mich und das was wir hatten für immer geheim halten."Setzt euch, setzt euch!" Während ich schon saß und still wartete bis sich auch der wilde Haufen meiner Mitschüler sich setzte brüllte meine Lehrerin schon gegen den Lärm an.
Noch war von Alex nichts zu sehen, doch das änderte sich mitten im Unterricht, als die Tür aufging und er mit einer halb geschulterten Tasche herein kam. "Hey ich bin Alexander, aber Alex reicht und seit kurzen 17." Mehr sagte er nicht über sich selbst nach einer kurzen Aufforderung unserer Lehrerin.Als er die verwunderten Blicke sah lachte er charmant und gewann mit diesem Lächeln sogar meine Lehrerin. "Die demolierte Nase hier war nur ein kleiner Zwischenfall. Nichts großes, keine Sorge." Weiterhin lächelnd ging er zielstrebig in meine Richtung und setzte sich auf den freien Platz neben mich. "Du kannst auch hier bei uns sitzen und nicht bei dem da." Keith lehnte sich locker in den Stuhl und fühlte sich richtig cool, doch Alex lehnte weiterhin extrem charmant ab. "Ach nicht doch Nathe hier hat mir gestern versprochen sich um mich zu kümmern, alles zeigen und so. Das ist so nett, da könnte ich nie nein sagen." Jedes Wort das aus ihm kam war so geheuchelt charmant das ich mein Gesicht kaum noch davon abhalten konnte angewidert zu gucken. Lisa entging meine steife Haltung aber nicht. "Was ist denn mit dem los? Das stinkt doch, was ist los Nathe?" Sie lehnte sich ganz nah zu mir herüber und flüsterte mir ins Ohr. "Die Nase... Das war Ace." Jetzt begann für mich ein wahrer Spießroutenlauf und Alex immer mit direkt an meinen Fersen. "Du musst nicht bei uns bleiben. Ich bin mir sicher du fühlst dich bei meiner Schwester viel wohler." Auch Lisa wollte ihn los werde und gab sich die beste Mühe so ekelhaft wie möglich zu sein. "Du wirst es doch sicher bald hören, aber Nathe gehört nicht zu den beliebten hier. Du willst doch nicht auch ein Außenseiter sein. Geh ruhig, wir sind dir nicht böse." Ich fühlte mich zwar etwas angegriffen, verstand aber was sie damit bezweckte. "Ach nicht doch, ich bin gerne bei euch." Er legte dieses aufgesetzte Grinsen nicht ab, auch nicht, als die Affenbande meiner Klasse auf uns zu kam. "Ey Neuer komm mal her. Wir gehen zur Mensa essen. Komm doch mit uns. Und häng nicht mit dem da ab. Bei dem musst du Angst haben, dass er sich an dich ran macht." Der Witz des Jahrhunderts, zumindest für alle anderen die sich darüber amüsierten. Und auch Laura bemerkte das man mich auch mit Alex herzlich ärgern könnte. "Ja. Ich weiß gar nicht wieso du überhaupt mit Nathe abhängig willst. Er ist super langweilig." Sie schwang das Haar hin und her und lächelte süß. "An mich ran macht? ... Ach so ist das also! Du schwingst also in diese Richtung mhm?" Fast schon erhaben tönte er los und in seinen Augen erkannte man nichts Gutes. "Naja nicht ganz okay!"
Frech grinsend warf er seinen Arm um mich und blieb bei seinem Fake Charm. "Habt ihr gehört? Er steht auf alles. Ist doch nett." Er ließ von mir ab und ging tatsächlich endlich mit Laura fort.
Ich war erleichtert darüber ihn nur noch im Unterricht neben mir zu haben und freute mich darauf schon am Nachmittag mit Lisa zusammen etwas shoppen zu gehen.
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Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht
Teen FictionNathe ist der Inbegriff eines 18 jährigen Nerds. Schlank und mit 1,70m machte er eine ziemlich drahtige Figur, mittellanges braunes Haar und von der Sonne gemiedene Haut taten ihren übrigen Dienst. Zu seinem Leid sticht er ebenfalls mit seiner überr...