Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht

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"Ich bin absolut nicht begeistert davon, daß wir hier zwischen Tür und Angel sprechen Nathe. Wie soll ich dir helfen, wenn du einen Videocall machst, statt persönlich hier auf zu tauchen?"
Dr. Swanlee starrte mich regelrecht durch den Bildschirm an und war wenig begeistert darüber nun mit mir eine Sitzung zwischen Unterricht und meinem Wahlfach zu halten.
"Ich weiß, Begeisterung sieht anders aus, aber ich musste einfach zurück zur Schule. Ich hab die Gesichter meiner Freunde schon fast vergessen. Außerdem will mein Onkel doch unbedingt das ich Holay online weiterhin präsentiere. Der Stuhl den ich entworfen habe ist fertig und steht hier überall herum. Zusammen mit meinen Freunden hab ich einige Fotos gemacht. Ich mache nur was er sagt."
"Nathe du klingst wie ein trotziges kleines Kind. Was soll das Ganze?"
Bevor ich weiter sprach rutschte ich in einem der von mir entworfen Sessel etwas herunter und streckte mein Bein etwas aus bevor ich mit einem umsichtigen Blick weiter sprach.
"Ich tu nur das was mein Onkel verlangt. Wissen sie was er und Mark besprochen haben? Statt darauf zu warten das John gefunden wird wollen sie ihn heraus locken und ich soll mir keine Sorgen machen, weil Mark ja da ist."
"Und dein Bodyguard ist jetzt wo?"
"Mh? Wo wohl der beobachtet mich und alles um mich herum aus etwas mehr als 10 Meter Entfernung. Ich kann ihn von hier aus sehen."
"Nathe."
"Nichts Nathe. Wenn sie mich schon als Lockvogel ohne mein Wissen benutzen, dann ja wohl zu meinen Bedingungen und ich wollte zurück in die Schule. Meine Freunde sehen, richtig Lernen und mal was anderes sehen. Ich dreh sicher noch durch wenn ich weiterhin alleine daheim mit meinen Gedanken bin."
Ich klang vielleicht doch wie ein trotziges kleines Kind, als ich ihr antwortete und dennoch zögerte sie keine Sekunde mich mit einem mahnenden Blick an zu sehen.
"Gut, wenn du Spielchen spielen willst dann tu das. Vorschlag ich lass dich damit in Ruhe, wenn du eine Liste schreibst. Du willst ja nichts großartig erzählen, also schrieb es für dich auf. Musst es mir ja nicht erzählen."
"Und was soll auf die Liste?"
"Ich will das du eine Liste schreibst in der du jedes Mal in dem John dir etwas an tat fest hälst. Was er tat und wie du dich gefühlt hast."
"Sie wollen das ich alles noch einmal durchlebe - gedanklich?"
"Ich will das du dich damit auseinander setzt. Damals warst du in der Situation und hast deine Gefühle nicht verstanden und auch nicht deinen Körper. Jetzt bist du frei, nur du selbst und deine Gedanken."

So sehr ich versuchte zu widersprechen der Anblick von Mark schräg gegenüber von mir, gelehnt an eine Wand irritierte mich zu sehr um es abzulehnen oder ab zu lenken.
"Keinen Einwand? Gut, dann sag mir nächste Woche doch wie dein aktueller Stand ist oder ob dir irgendwas klar geworden ist."
"Fein, von mir aus...."
Erneut klang ich wie ein trotziges Kind, als ich Marek seit einer halben Ewigkeit wieder sah und langsam aufhörte zu sprechen. "... Dr. Swanlee ich muss offline gehen. Ich glaube mir ist was eingefallen. Rechnen sie ruhig die volle Zeit an. Dankeschön."
Ich ließ sie gar nicht zu Wort kommen, als ich den Chat bereits beendete und mein Tablet in den Rucksack stopfte.
Noch mit offener Tasche über der Schulter rollte ich mich zur Seite und stemmte mich anschließend hoch.
Mittlerweile hatte ich gelernt Recht smooth auf zu stehen ohne dabei wie ein steifer Stock aus zu sehen.
"Hey Marek. Warte Mal. Komm her."

Eilig schwang ich mich mit den Krücken auf und in seine Richtung, als er plötzlich stehen blieb, mich an sah und überlegte wohin er rennen könnte.
"Denk ja nicht dran ab zu hauen." Ich brüllte es ihm noch nach, als er dabei war sich hektisch um zu sehen.
Er entschied sich weiter gerade aus laufen zu wollen und das war mein Glück. Eine Gruppe anderer Schüler, die dabei waren einige Tische und Stühle aus einen Raum zu räumen hielten ihn auf. Genau so lange wie ich brauchte um ihn zu erreichen.
"Denk ja nicht dran weg zu laufen."
Als hätte ich einen Hasen in dir Enge getrieben taumelte er rückwärts und stoppte an der offen stehenden Tür des Klassenraums. Sein überraschtes Gesicht wurde nur noch mehr verängstigt, als Mark einige Meter hinter mir stehen blieb und ihn genau im Auge behielt.