69

44 8 4
                                    

Zurück zu Hause erwarteten uns schon meine Eltern, nahmen die Einkaufstaschen direkt aus Ace Händen und warteten regelrecht darauf das ich etwas sagte.
"Wir bleiben nicht lange. Wir fahren gleich los und Ace unterschreibt seinen Mietvertrag." Ich wusste genau das dies nicht das war was sie hören wollten und Ace genervter Blick in meine Richtung sagte schon alles. "Gebt es auf. Nathe will lieber verdrängen, als irgendwas anderes tun."
Die Stille die nun im Raum herrschte war unheimlich laut. Nur Lady war zu hören wie sie mit einem Ball spielte und immer wieder versuchten das Glöckchen daraus zu holen. Solange bis der Ball vor Ace Füße landete und sie mit Abstand wartete bis er den Ball wieder in Bewegung setzte. Mit nur einem leichten Tritt rollte er los und Lady sprang direkt hinter her. "Ihr freundet euch langsam an. Schön." Wieder lenkte ich ab, doch Ace ging nicht drauf ein.

"Wenn du deine Gefühle verdrängst fliegt dir das wieder um die Ohren." Mit sorgenvollem Ausdruck nahm meine Mutter mich in den Arm und ich fühlte mich automatisch schlecht.
"Was soll ich denn tun, außer bis zur Anhörung warten?" Es deprimierte jeden im Raum diese Frage nicht beantworten zu können. Es war so unangenehm das mein Vater impulsartig anfing in die Hände zu klatschen und viel zu laut ein langes "So!!" quer durch den Raum rief.
"Ace du hast eine Wohnung bekommen? So schnell ist wirklich Glück. Können wir sie sehen, wenn du den Mietvertrag unterschreibst? Danach können wir doch gleich auch noch in ein Mödelgeschäft. Mh? Was haltet ihr davon?"
Er konnte es wohl absolut nicht aushalten wie deprimiert ich war und auch ich war froh das er die anderen Zwei neben mir dazu bewegen konnte mich in Ruhe zu lassen. "Wenn ihr meint."
Mehr sagte Ace nicht mehr und nahm sie kurzerhand mit. Er beugte sich allem und zeigte meinen Eltern die Wohnung sobald er unterschrieben hatte und die Kaution per Sofortüberweisung an seinen neuen Vermieter geschickt hatte.
"Na dann. Alle Papiere, die Schlüssel... Ja das wäre es. Dann lass ich sie mal alleine." Nun war alles unter Dach und Fach und Ace hatte seine erste Wohnung in Australien gemietet.

"Renovierungsarbeiten sind ja nicht nötig oder willst du eine andere Farbe? Ansonsten sollen wir uns nach Möbeln umsehen?" Meine Mutter drängte schon darauf den nächsten Schritt zu machen und sah dabei wesentlich freudiger als Ace aus.
"Ich brauche nicht viel und wie wäre es wenn ihr so diesen ganzen kleinen Kram sucht und Nathe mit mir Sofa, Bett und so weiter?"
Auch wenn Ace diesen Vorschlag eigentlich nur machte weil er schlecht gelaunt war öffnete er damit meiner Mutter ein riesen Tor der Zügellosigkeit. "Also Teller, Tassen, Pflanzen und was man so alles braucht?" Während sich ihr Gesicht aufhellte bereute er seine Worte bereits und auch mein Vater war wenig begeistert über die anstehende Shoppingtour.
"Es tut mir aufrichtig leid."

Ich hätte mir nicht vorgestellt das es so schnell ginge und Ace nach nicht einmal einer Woche eine eigene Wohnung bezog. Und dann auch noch gleich anfing ein zu richten, aber vor allem das er so simple gestrickt war das es ihm egal schien welche Teller meine Mutter zu welchen Gläsern in den Einkaufswagen stellte. Ihre einzige Einschränkung war nur Sachen aus zu wählen die ihm gefallen würden - nicht ihr. Das machte er bereits klar, als sie bereits am Eingang weiße Platzdeckchen mit einem Vogel drauf sah.
Es war entsprechend mutig von ihm sich an dieser Stelle von ihnen zu trennen und während meine Mutter zielstrebig zur Haushaltsabteilung steuerte lief ich mit ihm los um uns ein Bett und ein Sofa an zu sehen.

"Endlich bekommst du ein richtiges Bett, keine Schlafcouch wie früher." Ich freute mich mir all die verschiedenen Sofas an zu sehen und lief durch die Reihen um auch Probe zu sitze bis mir etwas ins Auge sprang das perfekte war. "Ace schau mal da!"
Er folgte mir und sah sich meinen Fund genau an. "Das ist ein Sofa von deinem Onkel." Er zeigte aufs Schild und musste automatisch grinsen, etwas was er aufgrund der schlechten Laune heute nur selten tat. "Ja ich weiß, aber ein bodentiefes Sofa ist doch richtig schön und bequem."
Es war mehr wie drei riesige, schwere und dick gepolsterte gebogene Kissen in grau., als ein normales Sofa. Aber wahnsinnig weich und beim zurück lehnen kam man automatisch in eine Position die so bequem war das man gar nicht aufstehen wollte.
"Naja gut, dann nehmen wir es. Was mein Bett angeht. Da es oben auf der Galerie ist will ich es mir doch lieber aus Paletten selbst machen." Es überraschte mich gar nicht und es passte auch irgendwie zu ihm. "Dann nur eine ganz dicke Matratze?" Er nickte und war gefühlt fertig mit allem. "Willst du schon heute Nacht dann in deiner Wohnung schlafen?"
Ich fürchtete das er schon eine Matratze einpacken würde, aber als er den Kopf schüttelte war ich doch erleichtert. Der Streit schwillte noch immer um uns herum und den wollte ich vorher unbedingt klären.
"Schrank?"
"Ah ich hab vorhin so ein Stangensystem gesehen, also kein Schrank an sich."
"Gut okay. Sparst du Platz in der kleinen Wohnung. "

Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt