Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht

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"Du bist schneller geworden!" Mit nackten Füßen stand ich bei Yuta am Becken und gab ihm sein Handtuch, nachdem er aus dem Trainingsbecken sprang und sich Taucherbrille sowie Kappe ab zog.
"Um 0,20sek. Naja immerhin."
Er warf sich das Handtuch mit meinem neuen Design über und musterte es. "Schick. Und das willst du in dem Verkauf schmeißen?"
"Ja und wäre nett, wenn du das auch hin und wieder erwähnen könntest. "
Zumindest was das Sponsoring anging lief alles gut. Das kleine Start-Up produzierte für mich erste Teile und auf der offiziellen Website gab es eine kleine Nischen für uns.
Vorbestellungen gab es immerhin auch schon 11 Stück. Aller Anfang ist eben klein und dennoch war ich stolz auf das was wir machten. Auch Linda postete immer wieder fleißig über alles was es rund um Yuta gab.
"Sag mal können wir Ace nicht mit den neuen Sachen fotografieren? Ich meine die Sachen kann man doch auch ins Fitness Studio nehmen und er ist fit. Wo ist er überhaupt?" Linda hatte zwar eine gute Idee, aber gleichzeitig war ich unsicher ob er dafür überhaupt den Kopf hätte.
"Zuhause, später will er mit meiner Mutter in seine neue Wohnung und danach nichts tun oder zumindest hat er nichts geplant."
Am Morgen hatte ich ihm noch gefragt, aber er lehnte ab. Das ich überhaupt so früh wach war und an ihm rüttelte war sowieso keine gute Idee. Zumindest nicht bei jemanden der wirklich kein Morgenmensch war.
"Ich hab das Gefühl das er nicht besonders glücklich ist. Okay ich hab mich falsch verhalten, aber irgendwie wirkt er ziemlich lustlos - fast schon deprimiert."
Viel Zeit darüber nach zu denken war aber nicht, denn Yuta musste sich nicht nur vorbereiten, sondern auch einige Gespräche mit Coachs führen. Linda ließ ihn nicht aus den Augen und hatte die auch weiblichen Schwimmerinnen im Auge. "Muster die nicht so. Eifersucht macht einiges kaputt. Ich weiß das und Yuta gibt dir doch keinerlei Grund oder?" Ich flüsterte es ihr zu und stieß sie mit dem Ellbogen an nur um ein Seufzen mit Augenrollen zu bekommen. "Er will immer noch auf diese Schule mit dem gemischtem Wohnheim. Aber vielleicht hast du ja recht. Er macht ja nichts anderes außer Schwimmen und Schule..."
"...Und du bist überall dabei. Außerdem will er wirklich nur dich. Ace hingegen ist ständig unterwegs, von Leuten permanent umgeben. Auch wenn ich glaube das er noch nie etwas getan hat seine Optionen sind doch schon ziemlich breit gefächert."
Linda wirkte etwas nachdenklich, als sie sich wohl langsam damit ab fand das Yuta tatsächlich zu dieser Sportschule gehen würde. "Ace wirkt auf dem ersten Blick ziemlich grummelig und abschreckend mit seinem Blick, aber er kann schon ziemlich nett sein wenn man ihn näher kennen lernen. Gut sieht er auch aus. Ich kann verstehen wenn du Angst hast." Linda war keinerlei Hilfe und bestätigte mich unbewusst auch noch.
"Kannst du gucken das er gleich bei den Teilnehmerfotos unsere Sachen gut hält? Ich geh und check mal wie weit Ace gerade ist."

Ich verabschiedete mich, lief nach draußen und zog meine Socken und Schuhe auf dem Weg wieder an um in der Vorhalle zu telefonieren.
Es klingelte ungewöhnlich lange bis er dann doch ran ging.
'Hey, was gibt's?' Er ging dran und klang wieder etwas fitter, als gestern noch.
'Ich wollte mich nur melden und fragen was du so machst.'
Im Hintergrund polterte etwas und es klang als würde er einen Hammer auf Holz ablegen. 'Ich hab mein Bett fertig gemacht. Deine Mutter hat bis eben noch alles eingeräumt und bis auf Schrank und Sofa ist eigentlich alles fertig.'
Um besser hören zu können und nicht andauernd von vorbei laufenden Menschen gestört zu werden ging ich nach draußen und blieb vor der Tür stehen.
'Das ging schnell. Heißt das du holst deine Sachen und bringst sie direkt rüber?' Es war einige Sekunden still bevor er mir antwortete. 'Ich denke ja. Du kommst erst Sonntag wieder oder? Komm doch dann zu mir. Montag kannst du von mir aus zur Schule. Wir gehen zusammen aus dem Haus.'
Das er wieder Pläne mit mir machte freute mich auf einer Seite, auf der Anderen war ich traurig, dass er nicht mehr mit mir im selben Haus war. Nach seiner Ankunft bis zum Auszug waren es nur paar Tage und in denen lief es bei uns wieder alles andere als harmonisch.
'Ja klar! Natürlich.'
Wieder störten einige, als sie ins Gebäude rein gingen und wiederum andere das Gebäude schon verließen.