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Der dritte Tag meiner letzten Ferienwoche fing an und auch wenn einige Dinge nicht so liefen wie ich es wollte war ich dennoch ein ganzes Stück weiter, als noch vor den Ferien. Mein sechzehntes Jahr wäre mein Jahr hatte ich noch zu meinem Geburtstag beschlossen und irgendwie fing es ja langsam auch an in die Gänge zu kommen. Zumindest wenn ich mich umsah und in einer völlig neuen Umgebung war. Wenn ich Ace sowas wie einen Freund nennen würde dann wäre es das erste Mal gewesen das ich bei einem Freund übernachtet hatte.
Aber ich konnte nicht fragen und wüsste auch nicht wie.
Zudem schlief er noch friedlich mit dem Rücken zu mir gedreht und auch ich hatte meinen Rücken in seine Richtung gedreht. Dafür konnte ich aus dem Fenster sehen und mit etwas Mühe auch ein kleines Stück vom Baggersee erkennen.
Ich wollte Ace nicht wecken bei meinem Versuch ins Badezimmer zu schlüpfen, doch kaum bewegte ich mich bewegte auch er sich, drehte sich um und warf Schlaftrunken den Arm über mich drüber. Sein Atem in meinem Nacken war weniger das Problem viel eher das drückende Gefühl unterhalb meiner Pobacken. Ich wusste was das war und rückte ein Stück beiseite. Noch ein Stückchen weiter und landete plötzlich lautstark auf dem Boden. "Was treibst du da?" Schmerzvoll hielt ich mir die Hüfte und sah nach oben. Über die Kante blickte mich Ace mit halb geöffneten Augen an, wild abstehenden Haaren und rauchiger Stimme. Er verstand absolut gar nichts. "Nichts bin nur rausgefallen." Mit einem "Ah" drehte er sich zurück und zwang sich förmlich dazu aufrecht sitzen zu bleiben. Ich beobachtete ihn und sah das er im Sitzen wieder einschlief nur um kurz darauf zuckend wieder aufwachte. "Frühstück? .... " Er stand einfach auf und schlürfte direkt los zur Küche. "Willst du nicht erst ins Bad?" Da er mich nicht verstand beschloss ich alles weitere zu ignorieren und ging auch zur Küche um zu helfen. "Geh doch zu erst." Er hockte vor einem Schrank und sah zu mir hoch. "Du hast es doch genau so nötig und ich bin mir sicher dich stört es mehr als mich." Mit einem lockeren Grinsen wanderte sein Blick runter und wieder hoch. "Du bist doch gestört.", ich rief es mit gefühlt Hundert Oktaven höher, während ich eilig ins Bad hastete. Ich hatte komplett nur auf Ace geachtet und nicht auf mich und dem selben morgendlichen Zustands meiner unteren Hälfte. "Du hast hast doch echt Probleme." Hinter der Tür konnte ich ihn deutlich lachen hören und er schien sich köstlich zu amüsieren mich dort weiter zu ärgern wo er Abends zuvor aufgehört hatte. Wie in einer billigen Version von >American Pie< spielte sich mein Morgen ab.

"Wieso bist du so gemein?" Irgendwann traute ich mich wieder heraus und aß zum ersten mal nach meiner ersten Übernachtung mit jemand anderen zum Frühstück. "Gemein? Du bist nur zu empfindlich." Ace war schneller fertig, als ich, begann damit mir neue Sachen aufs Bett zu werfen und verschwand selbst im Bad zum Duschen. In einer Plastiktüte stank es nach meinen verschwitzten Klamotten und mir blieb nichts weiteres übrig auch auf dem Heimweg Ace Kleidung anziehen zu müssen. Ich schlüpfte in eine schwarze Jeans mit aufgerissenen Knie und zog den Gürtel in den Schlaufen besonders fest zu um sie oben zu halten, darüber ein kurzärmliges schwarzes Hemd mit rot-grünem Mustern das durch seine Größe verdeckte wie sich der Hosenbund oben zusammen gezogen hatte, so eng musste ich mir seine Hose mit dem Gürtel ziehen.

"Ich wäre dann so we...?" Fertig umgezogen drehte ich mich um und auch Ace war fertig. Ich hatte die übliche Kluft erwartet, doch stattdessen trug er eine engere Jeans mit einem Hemd und auch die langen schwarzen Haare waren sauber nach hinten gestylte und mit einem seitlichen Scheitel sogar Recht locker und cool. An der Hemdtasche war sein Namensschild angebracht und so sah er wie ein völlig anderer Menschen aus. "Was ist? Du hast Ferien - ich nicht."
Noch immer irritiert das ich nicht daran gedacht hatte er müsse sicher schon arbeiten lief ich hinter ihm das Treppenhaus herunter und rauf auf die Straße. "Da vorne ist die Straßenbahn. Damit kannst du nach Hause fahren ... Achso hier ist dein Rad." Hinter einer Nische zog er es hervor und verabschiedete sich genau in die andere Richtung. In Hemd und mit gemachten Haaren sah er noch viel besser aus und so würde ihn sogar meine Mutter mögen, wenn ich ihn mal einladen würde. Zumindest stellte ich es mir kurz so vor. Mühevoll schob ich mein Rad zur Straßenbahn und spürte die Blicke fremder Menschen auf mir. Nervös schob ich meine Brille noch einmal hoch und checkte meinen Arm. Die roten Kratzer vom Abend zuvor waren verschwunden und dennoch schaute man mich hin und wieder aus der ein oder anderen Ecke an. Selbst in der Bahn merkte ich die Blicke und wurde immer nervöser. So nervös das ich mich hinter meinem Rad versteckte und erneut anfing zu kratzen. Ich konzentriere mich auf die Gegend durch die wir fuhren und achtete darauf mir so viel zu merken wie nur möglich. In der Gegend hier war ich noch nie und es fühlte sich so an, als wären die Leute in den Blöcken ganz anders. Am ersten Halt konnte ich von meinem Platz aus einen Park sehen an dem viele Leute zusammen saßen und auf einer Wiese scheinbar ein Picknick mit Grillplatz vorbereiteten. Drum herum waren schon um die Zeit viele spielende Kinder, die wie ich die letzten Tage vor Schulbeginn genossen. Viele Menschen hockten zusammen und unterhielten sich entspannt.
Genau drei weitere Haltestellen später stieg ich an der Königsbrunn Haltestelle aus und überlegte mir was meine Mutter wohl sagen wird, sobald ich durch die Tür käme doch zuvor lief ich noch ganz anderen Menschen in die Hände. "Oh Nathe neues Outfit? Schaut ja cool aus." Lisa und Laura kamen offensichtlich frisch vom Friseur und dufteten nach Farbe aus dem Salon. Ihr Naturblond wurde etwas heller und man sah die Strähnen. Laura hatte sich das Haar hinten im Nacken Schwarz gefärbt, Lisa dafür eine einzelne Strähne vorne rechts die ihr nun ins Gesicht fiel und erst an den Rippen endete, so wie das Resthaar. "Gefallen dir unsere neuen Frisuren?" Laura drehte sich hin und her und schwang dabei das lange Haar. Lisa war zurückhaltender und musterte mich lieber. "Mh ja sehr hübsch!" Es platzte aus mir heraus und ich wusste nicht ob beider Kichern über mich war oder weil sie sich geschmeichelt fühlten. "Was hast du da eigentlich an? Warst du gestern gar nicht zu Hause?", fragte mich Lisa skeptisch und warf einen Blick in die Tüte in der meine alten Klamotten waren und nur am Lenker herum baumelte. "Ähm nein, ich war bei... Also ich hab bei Ace übernachtet." Es fühlte sich wie ein Geständnis an und ihre Reaktionen könnten nicht verschiedener sein. Lisa war total erschrocken und ich konnte sehen wie sie ihren Oberkörper etwas nach hinten lehnte, als ich kaum meinen Satz beendete. "Nicht sein Ernst!", Laura hingegen beugte sich vor und riss die Augen auf. "Dann sind die coolen Sachen sicherlich seine. Du trägst sowas ja nicht." Ihr euphorischen Ton entging mir nicht und auch nicht die kleine Spitze gegen meinen Kleidungsstil. "Du kannst doch nicht bei Ace übernachten. Wir haben dir doch erzählt was der für nen Typ ist." Ich war still. So viel wie in den letzen Tagen hatte ich mit den Zwillingen noch nie gesprochen und das obwohl wir sicher seit der ersten Klasse in der selbigen sind. "Ah erzähl! Wie lebt der und seine Familie so? Sein Zimmer schaut sicherlich so aus wie er... also vom Typ her Grunge-mäßig irgendwie.", Laura hakte sich plötzlich unter meinen freien Arm und zog mich sehr nahe zu sich. Überwältigt von der Tatsache daß das Mädchen in das ich verknallt war nun so eng an mir war, dass ich ihren Busen spüren konnte ließ ich sogar das Fahrrad automatisch los. "Laura....", Lisa zischte den Namen ihrer Schwester leise zwischen den Zähnen hinaus, fing das Fahrrad und sie fingen an mit den Augen eine seltsame Unterhaltung zu führen. Sie wurden leicht aufgerissen, mit den Augenbrauen gezuckt und die Mundwinkel zuckten ebenfalls. Das ganze dauerte vielleicht dreißig Sekunden bis Lisa entnervt aufgab und mein Rad schob während Laura mit mir Arm in Arm lief. Ich war super skeptisch, aber auch mega Happy über Laura an meinem Arm. "Ja komm erzähl, kein Schwein weiß richtig etwas über ihn."
Sie drückte meinen Arm fester und mir wurde heißer. Das hitzige Gefühl in meinem Gesicht war aber nicht die einzige Erregung die ich spürte und ich stieß ein Dankeschön still schweigend in den Himmel zu Ace und seinem überweitem Hemd.
"Er lebt alleine....", fing ich an und das allein löste Begeisterung bei Laura aus. Sie lächelte fröhlich. "Echt? Cool wie sieht seine Bude aus?"
Ich überlegte kurz und hielt sie mir noch einmal vors geistige Auge. "Es ist eine Einraumwohnung. Aber halt ganz normal. Wie Wohnungen halt aussehen. Balkon... Das einzig Auffällige sind vielleicht die Bilder mit Aktmotiven in schwarz - weiß, aber besonders sind die nun auch nicht. Also wenn ich so darüber nach denke ist sie nicht besonders persönlich eingerichtet. Aber er hat Blumen auf dem Balkon. Ansonsten .... Mhm... Männerbude irgendwie." Ich versuchte es zu beschreiben und erinnerte mich an Wohnungen aus den vielen Filmen die ich sah. Seine erinnerte tatsächlich an die aus den Filmen in denen nur Männer wohnten. Wenig Deko, wenn überhaupt und zweckmäßig eingerichtet. "Das persönlichste dort sind seine Klamotten und sein Kühlschrank ist vollgestopft mit ungesunden Zeug. Für mich hat er aber Obst besorgt, weil..." Ich stoppte und hielt es doch nicht so gut ihnen den Grund zu nennen.
"Weil? Du willst doch nicht sagen er sei nett? Ich mag ihn nicht, wenn's stimmt was die Leute sagen dann ist er ein Krimineller der seinen eigenen Bruder auf dem Gewissen hat." Lisa war nicht nur skeptisch sondern auch sehr ablehnend ihm gegenüber. "Boah du pisst dich aber auch an." Laura hingegen war das Gegenteil und konnte scheinbar nicht nachvollziehen wieso ihre Schwester Ace so verteufelte. "Also erzähl mal: was habt ihr so gemacht? Hast du oder er auf dem Sofa geschlafen?" Irritiert dachte ich nach doch der Duft ihrer frisch gemachten Haare lenkte mich nur ab. "Er hat nur ein Schlafsofa." Meine simple Antwort brachte Laura unerwarteterweise dazu die Luft tief ein zu ziehen. "Er hat mit dir in einem Bett geschlafen?"
Noch bevor ich das beantworten konnte stöhnte Lisa laut auf, drückte mir mein Rad in die Hand und riss Laura von meinem anderen Arm fort. "Boah Mädel... Wir müssen jetzt da lang, Sorry Nathe!" Kaum hatte sie sich verabschiedet drängte sie sich schon mit ihrer Schwester, die notgedrungen hinterher tapste, durch eine kleine Traube Menschen in ein Geschäft für Backwaren und Süßigkeiten. Ich wollte mir darüber Gedanken machen, aber das warme Gefühl von Lauras Fingern auf meinem Arm war noch immer da und brachte mich zum lächeln. Ich lächelte solange bis ich zu Hause ankam und prompt in den Therapiekreis meiner Mutter trampelte. "Nathe Nathe! Warte komm her." Nur widerwillig tat ich was sie wollte und kam zu ihnen ins Wohnzimmer. Nun starrten mich fünf wildfremde Frauen an, die allesamt da waren um sich Rat von meiner Mutter der Kinderpsychologin zu holen. "Ja? Papa wusste bescheid das ich weg bleibe." Automatisch rechtfertigte ich mich, obwohl ich wusste das meine Mutter vor ihren Klienten nicht den Helikopter starten würde. "Nein nicht doch. Ich weiß ja das Jugendliche ihre Freiheiten brauchen, aber genau darüber haben wir gesprochen." Danach drehten sich alle wieder zu meiner Mutter um. "Sehen Sie. Wenn sie ihren Kindern Freiheiten erlauben kommen sie auch vertrauensvoll zu ihnen, fragen um Erlaubnis, bitten. Engen Sie ihre Kinder zu sehr ein droht es das sie ausbrechen wollen und eine Spirale des Unglück bricht aus." Ich ließ mir die Worte auf der Zunge zergehen, denn Unrecht hatte sie nicht, es musste nur keiner wissen daß sie sich selbst nur selten an ihren eigenen Rat hielt. "Darf ich dann gehen?" Ein 'Oh' über meine höfliche Frage um Erlaubnis war zu hören und meine Mutter kicherte entzückt. Ich tat ihr den Gefallen, schrieb einen Punkt auf meine imaginäre Plusliste und könnte ihn irgendwann als Veto einsetzen. Das hatte Adam Sandler in einem seiner Filme schließlich auch gemacht. Im Waschraum sortierte ich meine Kleidung in die vier verschiedenen Körbe und stellte zwei Waschmaschinen direkt an. So würde meine Mutter vielleicht nicht fragen wieso meine Klamotten so intensiv nach Schweiß stanken.
Bis die Sitzung zu Ende war hatte ich noch Ruhe vor meiner Mutter. Doch das hielt nur eine Stunde und schon klopfte es an meiner Tür während diese bereits geöffnet wurde. "Es macht keinen Sinn zu Klopfen, während du die Tür gleichzeitig öffnest. Das ist nicht Sinn und Zweck vom Klopfen."
Sie winkte ab und kam auf mich zum. "Und wo warst du? Und was hast du da bitte schön an?" Sie war wenig begeistert, von meiner Jeans mit den aufgerissenen Knie. "Bei einem Freund und das sind seine. Nur geliehen." Skeptisch und angesäuert das ich nichts sagen wollte plusterte sie ihre Wangen auf. "Baby du hast doch keine Geheimnisse? Du hast mir immer alles erzählt." Sie versuchte die Unschuldstour wie Reese Witherspoon in >Natürlich blond<, als würde ich darauf reinfallen. Diese Unschuldsmasche war der Klassiker aller Frauen in jeglichen Serien um den Mann emotional zu etwas zu erpressen. "Nö, keine Geheimnisse." Unzufrieden wartete sie noch ein paar Sekunden und ging dann genauso unbefriedigt wieder hinaus. "Klaus!...." Nun würde sie zu meinem Vater gehen und sich bei ihm darüber beschweren, das ihr kleiner Junge Geheimnisse hätte und er würde nur wieder sagen, dass Jugendliche nun Mal ihre Geheimnisse haben und Erfahrungen sammeln müssen.

Vertief in ein Drama das >Ocean Blue< hieß und offensichtlich über Beziehungen zwischen Männern war verflog die Zeit wie im Flug und nach den ersten drei Folgen aus denen ich lernte wie Typen sich untereinander unterhielten oder sich benehmen folgte eine neue Folge die zunächst relativ entspannt anfing doch auch genauso schnell in eine mir völlig neue Richtung ging. Urplötzlich wurde aus deren Freundschaft etwas mehr und aus etwas mehr wurde viel mehr. Ich sah wie sich die beiden Charakter näher kamen und anfingen sich zu küssen, der eine den anderen streichelte und immer wieder sanft über den Rücken fuhr, nur um am Ende mit der Hand unter der Hose den Hintern zu begrapschen. Es faszinierte mich denn derartige Beziehungen waren für mich bislang weder von Interesse noch hatte ich je etwas dergleichen gesehen. Allerdings waren auch normale Beziehungen ein unbekanntes Terrain für mich. Anders als für manch anderen aus meinem Jahrgang der bereits eine Freundin hatte und fröhlich von ersten Erfahrungen prallte.
Ich sah eine Stelle an der die zwei Charakter auf dem Sofa saßen und sich intensiv küssten, als eine Sprachnachricht aufplopte. Ich traute meinen Augen nicht, als ich Ace Name laß, dazu ein Profilbild auf dem er und seine Freunde zu sehen war.
'Na heile angekommen?'
Ich zögerte und antwortete mit der selben weiße. 'Ahm ja alles okay. Meine Mutter war....easy...alles entspannt....Bro....' Ich schickte die Nachricht ab und bereute es augenblicklich nur im Ansatz versucht zu haben wie die coolen Typen aus den Folgen zuvor zu klingen. Als die nächste Nachricht kam wagte ich es kaum sie anzuhören, so peinlich war es mir.
'ohhhhkay. Sicher?'
Er war sichtlich irritiert, also beschloss ich wieder normal zu reden. 'Ja! Alles gut. Ich bringe dir demnächst auch deinen Sachen wieder.' Ich schickt die Nachricht ab und realisierten nur Sekunde danach welche Geräusche sich in meinem Hintergrund geschlichen hatten. Lautes Männerstöhnen aus der Serie war nun auf der Sprachnachricht und ich warf das Handy panisch weg. "Oh nein..neinnnn."
Als eine Antwort kam wagte ich nicht sie zu öffnen und dachte über alternativen nach. Würde ich sie öffnen waren die Haken sofort blau, würde ich sie dann noch abhören würde Ace sehen um wie viel Uhr ich sie gehört hatte. Ich konnte die Lesebestätigung aber auch ausschalten, abhören und dann wieder anschalten, wenn er etwas harmloses geschrieben hätte. Andererseits wäre dann die Nachricht zuvor immer noch grau bei den Haken und er wüsste das ich die Bestätigung ausgeschaltet hatte. Ich dachte panisch nach, als mir einfiel das er auch gar nicht auf das Stöhnen zweier Männer reagieren könnte. Allerdings erinnerte ich mich auch daran das Ace mich super gerne ärgerte und zu hundert Prozent darauf einsteigen würde.
Ich dachte so intensiv nach, dass mich erst ein unangenehmer starker Schmerz zurück holte. Ich starrte auf meinen Arm und sah wie aus mehreren Kratzspuren einige Tropfen Blut herab liefen. "Mist!" Ich umwickelte alles mit ein paar Taschentüchern und entschloss einfach die Nachricht abzuhören. Es war ja eh schon zu spät und er hatte es gehört. 'Okay dann bis denn. Ich muss weiter machen. Dir viel Spaß noch.'
Ace hatte es nicht direkt erwähnt, aber ich hatte das Gefühl das der letzte Satz irgendwie zweideutig war. "Ich will keine Freunde mehr.", murmelte ich mir selbst zu warf mich in die Kissen und betrachtete mein panisches Werk an meinem Unterarm. "Mist."
Wie gewohnt verpasste ich den Kratzern eine dicke Schicht Salbe, umwickelte es mit einem lockeren Verband und wechselte von Ace Hemd zu einem dünnen langärmligen Pullover. Es war zwar etwas zu warm um so schon so früh schlafen zu gehen, aber dass verhinderte zumindest das meine Mutter es versehentlich sah.

Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt