Ich konnte mich wirklich nicht damit beschäftigen mich zu fragen was Ace plante, aber noch weniger darauf konzentrieren weitere Details zu neuen Sport-Features aus zu arbeiten. Fast schon starrend sah ich nur noch auf den Bildschirm und fuhr mit dem Mauszeiger über verschiedene Fenster um neue Designs zu kriiren. Nichts gefiel mir wirklich gut und frustrierte mich bis Lady mit ihrem süßem Schleifchen durch die Tür kam. Genau richtig um mich ab zu lenken. Mit ihr auf dem Arm entspannte ich mich und sie half mir auch auf die Sprünge.
Bislang hatte ich nur Dinge im Sinn die auf Yuta oder generell auf Männer zugeschnitten waren, aber nicht für Frauen. Ich bat Linda per Messenger mir eine Farbe und ein Muster das ihr gefällt zu nennen und bekam eine ganze Farbpalette zwischen rosa-Weiß-Gold-fuchsia-brombeere. Muster waren Lotusblumen, Kirschblütenblätter, Frösche und Federn. Sie hatte einen guten Geschmack, aber eben das was man als stereotypisch bezeichnen würde. Dennoch half es mir und ich konnte daran arbeiten etwas zu entwerfen das genau solche Leute wie Linda ansprach, leicht und locker und auch für den Sommer geeignet war. Ich verbrachte den gesamten Abend damit und war spät in der Nacht zumindest mit einem Teil so zufrieden das ich es so ließ wie es war, eins war halb befriedigend, aber zumindest hatte ich eine schöne Werbevorstellung fertig. 'FitGlowUp by Holey' ging als erstes Konzept per Mail an die Werbeabteilung der Firma. Nun musste ich nur noch warten. Bis sie mir Konzepte für Online und Offline Werbung machen würden um weiter zu entscheiden. Aber mein neues Design Konzept stand zumindest teilweise oder ansatzweise. Meine Ideen aus meinen Kopf bildhaft dar zu stellen war einfacher gesagt, als tatsächlich getan.
Es war anstrengend und ich bekam nicht einmal mit das ich Nachrichten von Lisa auf dem Handy hatte. Mit einem schlechten Gewissen antwortete ich Stunden später und sah mir ihr Foto mit dem mittlerweile großen Babybauch an. Sie strahlte vor Freude und ich gönnte ihr jeden Moment voller Glück. Bald würde sie tatsächlich ein Baby im Arm halten und irgendwann wurde ich neidisch. Ich dachte daran wie Ace aussah, als er den Kleinen seiner Nachbarn auf dem Arm hatte. Meine Vorstellung war etwas verklärt träumerisch, als Papa-Bild. Das er aber kein großer Kinderfreund war kam mir bei der Vorstellung gar nicht in den Sinn.
Das alles war aber nur eine Vorstellung und von glücklicher Harmonie waren wir noch weit entfernt. Außerdem wurde niemand der noch ganz bei Trost war uns je mit einem Kind alleine lassen.Ich gab auf. Mein Kopf war müde, der Mond schien gnadenlos durch mein Fenster und Morgen müsste ich schon früh aufstehen, mich fertig machen und dann schauen das wir gemeinsam mit Ace diese blöde Messe hinter uns brachten. Bei dem Gedanken schüttelte es mich etwas und meine Erinnerungen an die letzte Ausstellung ließ mich tief schlucken. Für einen ganz kurzen Moment lag ich gedanklich wieder im Hotelbett, John vor mir und selbst in meinen Gedanken konnte ich ihn nicht von mir stoßen. Es wiederholte sich. Nachdem es mir nun auch noch in der Kehle heißer wurde beschloss ich spät Nachts eine kühle Dusche zu nehmen.
Die Gedanken verschwanden und ich konnte etwas ruhiger schlafen. Zumindest ein paar Stunden, denn der Morgen kam früher als ich es wollte und auch mein Onkel war ganz vorne dabei mich wach zu machen und mir dabei zu helfen meine Haare zurecht machen. Am Ende trug ich eine fluffige Fisur ordentlich zur Seite gekämmt, Hemd dazu und darüber eine schöne Strickjacke. Wieder keine Krawatte, sondern wieder eine passende Fliege in grau. Irgendwie schien es ihm zu gefallen mich mit einer Fliege zu sehen und zugegeben es gefiel mir auch viel besser, als mit einer steifen Krawatte. "Onkel? Du und Ace... Kannst du mir nicht sagen was Ace vor hat? Ich meine..." Ich drückte mich sperrlich und stotternd aus, während er offensichtlich fertig mit mir war. "Ich hab den Umschlag geöffnet. Also ohne das Ace es weiß. Wieso lässt du Ace überwachen? Vertraust du ihm denn nicht?"
Das ich scheinbar doch, obwohl es mir nicht erlaubt war, rein gesehen hatte überraschte ihn offensichtlich nicht. Sein Gesicht veränderte sich nicht und sah mich unberührt im Spiegel weiterhin an. "Ganz im Gegenteil. Gut du hast gelesen das es wegen der Bürgschaft sei, aber das ist lediglich eine.... Sagen wir Formalität. Eigentlich ist Marc zu seinem Schutz da."
Bis eben hätte ich meinen rechten Arm darauf verwettet klug zu sein, aber nun fand ich mich unheimlich dumm, weil ich mir das nicht zusammen reimen konnte. "Hä? Ace kann sich doch prima selbst verteidigen und wovor? Es war doch Marek der ihn angegriffen hat und das hat sich doch von alleine geklärt."
Es war offensichtlich das er sich über mich amüsierte und er verbarg es auch überhaupt nicht. "Mhmh stimmt, aber Ace und ja auch ich gehe davon aus das John seinen Zug noch machen wird und dem wollen wir zuvor kommen. Für dich."
"Wieso?" Ich nutzte es aus das er nun in Redelaune war und hoffte endlich auf eine Erklärung. Wurde am Ende aber doch enttäuscht. "Denk selbst nach. John, Marek, du, er.... Du wirst schon noch drauf kommen, aber und ich kann es nicht deutlich genug sagen, wenn du es raus gefunden hast bitte ich dich drum wirklich nichts zu unternehmen. Ich mag Ace und vertraue ihm und du musst uns vertrauen das wir alles unter Kontrolle haben. Wirklich Nathe."
DU LIEST GERADE
Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht
Ficção AdolescenteNathe ist der Inbegriff eines 18 jährigen Nerds. Schlank und mit 1,70m machte er eine ziemlich drahtige Figur, mittellanges braunes Haar und von der Sonne gemiedene Haut taten ihren übrigen Dienst. Zu seinem Leid sticht er ebenfalls mit seiner überr...