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"Guten Morgen."
In aller Herr Gotts frühe weckte mich mein Onkel bereits und schüttelte mich aus dem Bett.
"Mhm nein..."
Ich wollte wirklich nicht aufstehen, aber Onkel Sam ließ nicht locker und rüttelte solange bis ich schlussendlich doch zwischen Decke und Kissen hervor schaute.
"Es ist halb neun. Während du geschlafen hast hab ich schon einiges organisiert. Erstens hier. Ein neues Tablet der Schule. Dann das hier. Ein neues Handy. Richte es dir gleich direkt ein. Außerdem haben deine Lehrer mich darauf hin gewiesen das du einiges zum nachholen hast und deine Leistung nachgelassen haben. Gut wir wissen ja voran das lag, aber jetzt musst du wieder aufholen."
Er reichte mir ein neues Tablet mit dem Schullogo auf der Schutzhülle und ein neues Smartphone noch immer in Plastik verpackt.
"Ach und ... Heute Nachmittag sollte Besuch für dich kommen. Ich hab nicht viel Zeit heute und auch André muss arbeiten. Du wirst schon klar kommen."
Er war etwas in Eile und überrumpelte mich vollständig, ließ mir kaum Zeit zu verarbeiten was er da überhaupt von mir wollte.
"Warte was für ein Besuch?"
Ich versuchte es noch ihm hinter her zu rufen, doch er war bereits auf den Weg nach unten und klimperte direkt mit den Schlüsseln in seiner Hand.

"Was war das?" Verwirrt zurück gelassen im Haus verzweifelte ich daran meinen Verband so zu wechseln wie André es tat ohne das mir das Abziehen vom Pflaster weh tat.
Erst beim Wechsel selbst sah ich mir meine Wunde an. Mindestens zwanzig Zentimeter lang, rot und noch immer geschwollen. Etwas feucht von der gelben Salbe, oben drauf war es weich, an den Seiten fühlte sich sie Haut hart an.
Über eine halbe Stunde dauerte es bis ich damit samt Umziehen fertig war und startete den online Unterricht.

Es war wirklich entspannend einfach nur zu lernen und mir keine anderen Gedanken machen zu müssen.
Mathe urteilte nicht, Englisch tat nicht weh, französisch und spanisch fesselten mich auf eine positive Art und Weise.
Es gab nichts das mir gefährlich werden konnte und zwischen durch machten mich die Nachrichten meiner Freunde glücklich bis mich Adam wieder daran erinnerte das John noch immer dieses Video von mir hatte.
Während einer längeren Pause vom Unterricht humpelte ich mit meinen ganzen Sachen nach unten und breitete mich im Wohnzimmer aus nur um fest zu stellen das André mir ganze Mahlzeiten bereits vorbereitet hatte und ich sie nur noch warm machen musste.

Gerade als mein Essen warm genug war und ich es schaffte den Teller ins Wohnzimmer zu tragen erinnert mich das Klingeln an der Tür an den angekündigten Gast.
"Moment!" Ich versuchte mich zwar zu beeilen, dennoch brauchte ich länger und es klingelte ein zweites Mal. "Moment ich komme." Durch das Glas an der Tür sah ich bereits das es nicht John war, der plötzlich auftauchte, sondern ein ganz anderer Typ. Groß, mit breiten Schultern, weißem Hemd und schwarzer Jeans Hose. Eine schwarze Krawatte mit einer kleinen Tasche über den Schultern rundete das Outfit ab.
Und dennoch zögerte ich dem Unbekannten auf zu machen.
Er sah genau das ich ihn beobachtete und zog einen kleinen Block aus seiner Tasche samt Mini-Stift. Er schrieb etwas auf und schob einen Zettel durch den Briefkastenschlitz hinein.
'Ich heiße Mark Hamilton. Ich wurde beauftragt auf dich auf zu passen.'
Ich las den Zetteln während bereits ein Ausweis herein flatterte.
Er warf mir tatsächlich seinen Ausweis samt einer Security Lizenz mit rein.
Auf beiden Ausweisen war der selbe Typ der auch draußen stand.

Noch nie war ich so unsicher eine Tür zu öffnen oder mit jemanden zu reden.
Nicht mal damals, als ich noch gemobbt wurde. Doch nun vermutete ich eine Verschwörung, geplant von John, hinter jeder Ecke.
"Okay."
Ich öffnete ihm langsam die Tür und ließ ihn hinein.
"Mein Auftraggeber sagte mir bereits das du sicherlich vorsichtig sein wirst."
Mit ausgestreckter Hand forderte er seine Ausweise zurück und steckte sie in seine hintere Hosentasche.
"Security Lizenz mh? Hat mein Onkel Sam sie beauftragt auf mich auf zu passen?"
Man merkte sofort das er einen scannenden Blick umher warf. "Ja. Mein genauer Auftrag ist eine 24h-Überwachung. Nathe richtig? Ich hab schon alle Informationen erhalten die ich brauche, also kümmer dich nicht um mich. Mach deine Sachen und beachte mich gar nicht. Ich bin nur da um auf zu passen das nichts weiter passiert."
"Okay Herr Hamilton. Und brauchen sie irgendwas?"
"Nein. Ich hole nur gleich meine Tasche. Da ist alles drin was ich brauche."
Als er gerade wieder ging schrieb ich meinem Onkel und bekam direkt die Bestätigung das er tatsächlich einen persönlichen Bodyguard für mich angeheuert hat.
"Es reicht übrigens wenn du mich Mark nennst."
Er kam mit einer großen schwarzen Tasche und einer kleineren zurück.
Die große ließ er im Flur stehen, die kleinere nahm er mit und folgte mir ins Wohnzimmer.
"Also das Ganze läuft so. Du machst einfach dein Ding und ich bin einfach nur in deiner Nähe. Kümmer dich nicht um mich."
Während ich mich zurück auf Sofa quälte holte er ein schwarzes Armband heraus und forderte meinen Arm ein.
"Das hier ist ein simpler GPS - Sender. Damit kann ich immer sehen wo du steckst. War ein persönlicher Wunsch vom Auftraggeber."

Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt