Mit Lady war ich total glücklich, auch wenn meine Hände nach dem Baden total zerkratzt waren.
Ich war auch überglücklich, dass sie mich genau so mochte wie ich sie und sie bereits in der ersten Nacht bei mir im Bett lag und friedlich schlief.
Meine ganzen Gedanken waren nicht mehr ganz so düster, sondern vollständig auf Lady gerichtet.
Ich kuschelte mit ihr, während ich mein Handy noch immer direkt neben meinem Kopfkissen liegen hatte. Ich hatte einen Antrag auf ein Telefonat gestellt und hoffte einfach Ace würde zurück rufen.
Gerade jetzt machte mich diese Zeitverschiebung mehr als nur nervös, aber Ladys Schnurren beruhigte mich immer wieder, wenn ich auf die Uhr sah und noch immer nichts kam.
Bis in die Nacht blieb ich wach bis endlich eine unbekannte Nummer auf meinem Display erschien.
Hochgeschreckt könnt ich kaum dran gehen und hatte sogar schwitzige Finger.
"Hallo? Ace?"
Plötzlich war mein Mund staubtrocken und ich musste tief schlucken.
"Ja ich bin's. Man hat mir gesagt, dass du telefonieren wolltest."
Seine Stimme war leise und relativ ruhig, doch gerade das brachte mein Herz laut zum schlagen.
"Ja das wollte ich und .... Ich hatte Angst das du nicht anrufen würdest. Wie geht's dir? Hast du Probleme mit den Anderen?"
Es war kurz still und ich konnte ihn atmen hören bis er wieder antwortete.
"Wenn ich Probleme hätte durfte ich nicht anrufen. Die Einschlüsse sind halt Scheiße und es ist heftig langweilig.
Und was das erste angeht. Ich war tatsächlich kurz am überlegen nicht anzurufen."
Ich hatte so etwas schon erwartet, aber es dämpfte mein Herz etwas.
"Ich weiß und wenn du nicht angerufen hättest dann wäre es nur ... Ja.. du hättest jeden Grund dazu."
"Was brummt da?" Völlig aus dem Zusammenhang brachte er mich kurz durcheinander bis ich verstand was er meinte. "Ah das? Ich hab eine Katze gefunden und darf sie behalten."
"Ah. Okay ... Also? Wieso wolltest du mich sprechen?"
"Ich wollte wissen wie es dir geht und mich wieder entschuldigen. Ich kann nicht gut machen was ich gemacht habe und nicht sagen wieso, aber ich arbeite an mir! Ich...."
"Nathe?"
Ich war im kompletten Redefluss, wollte soviel wie möglich los werden und ja nichts vergessen, als er mich ausbremste.
"Es freut mich, wenn du an dir arbeiten willst. Gut, dann kannst du mir irgendwann sagen wieso du das gemacht hast, aber jetzt will ich nichts hören. Ich hätte sowas nie getan. Weißt du eigentlich wie viele Möglichkeiten ich hatte? Es wäre mir nie im Traum eingefallen dich zu betrügen."
Es waren nicht nur seine Worte, sondern auch die viel zu ruhige Stimme die jeden Nerv in mir traf. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, drückte Lady an mich und versuchte nur leise zu Schniefen. Ich wollte nicht das er es hörte.
"Es tut mir so leid, aber ich vermisse dich und ich liebe dich immer noch. Aber..." Ich schniefte wieder leicht und sammelte meinen Mut. "...aber ich muss auch wissen ob ich richtig annehme das du keine Beziehung mehr willst."
Die unangenehme Stille wurde durch eine Stimme im Hintergrund unterbrochen. Anscheinend hätte er nur noch eine Minuten zum telefonieren.
"Ich fand es immer toll wie schlau du bist. Du bist süß und klug. Würdest du noch eine Beziehung wollen? Stell dir mal vor ich hätte Cathy gefickt. Die Antwort wäre Nein..... Ja Herr Gott ich leg ja schon auf. Sorry. Aber hey so ne Pause ist ja ganz gut. Treib was oder mit wem dus willst. ... Man ja gibt mir noch 30 Sekunden..." Immer wieder rief er nach hinten bevor er weiter sprach. "Bitte melde dich bei mir Ace. Sag mir wenn was ist oder wenn du was brauchst. Ich kümmere mich. Versprochen."
"Mhm überleg ich mir noch. Ich muss auflegen."
"Okay."
Es gab kein Tschüß, kein bis zum nächsten Mal. Der Anruf war einfach beendet und ich konnte mir nur vorstellen wie er von einem Beamten wieder zurück in seine Zelle oder wohin auch immer gebracht wurde.Es herrschte nächtliche Totenstille im ganzen Haus. Nur Lady war zu hören, als sie aus meinem Arm auf den Boden sprang und zu ihrer Schalle mit dem Nassfutter schlich.
Immerhin hatte sie einen guten Appetit. Wenn ich mir vorstellte in ein paar Stunden auf zu stehen um zu frühstücken wurde mir schlecht, meine Hand zitterte und ich hatte das Gefühl nur halb so viel Luft in die Lunge zu bekommen wie ich brauchte.
Ich hatte es ja schon geahnt, dass er keine Beziehung mehr möchte, aber es überraschte mich dennoch das er eine Pause vorschlug.
"Er hat nicht Schluss gemacht..." Erst murmelte ich es nur leise bis mich die Erkenntnis vollständig traf und in meinem müden Gehirn an kam.
"Er will nur eine Pause!!!" Ich brüllte und sprang auf in den Sitz um mich vor überspringender Freude selbst zu drücken.
"NATHE!" Mein lautes Gebrüll mitten in der Nacht hatte meinen Onkel Sam geweckt, ihn seine Tür aufreißen lassen und ihn veranlasst mich wütend über den Flur zu rufen.
Ich wusste gar nicht wohin mit mir und presste meinen Mund fest zusammen.
Für mich gab es morgen nur online Unterricht und dem konnte ich im Halbschlaf folgen, er müsse aber arbeiten.
Ich versuchte mich schlafen zu legen, quietschte aber immer wieder bis ich doch irgendwann einschlief.
DU LIEST GERADE
Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht
Teen FictionNathe ist der Inbegriff eines 18 jährigen Nerds. Schlank und mit 1,70m machte er eine ziemlich drahtige Figur, mittellanges braunes Haar und von der Sonne gemiedene Haut taten ihren übrigen Dienst. Zu seinem Leid sticht er ebenfalls mit seiner überr...