Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht

37

Wir waren keine fünf Minuten am Tisch, als ich Marek aus der Ferne gerade zur Tür reinkommen sah.
"Pah sieht so aus als hätte mein Stalker einen Stalker." Fast schon zu amüsiert genoss ich Johns Gesicht, als er sich umdrehte und Marek winkend entdeckte. "Eifersüchtig?" Er versuchter mir mein Vergnügen zu nehmen, aber es wurde noch einmal gesteigert, als seine Augenbrauen vor Verwunderung in die Höhe fuhren.
"Was machen die hier?" Während Marek schon näher kam konnte John bereits Adam, Linda, Yuta, Alen und Kai sehen.
Offensichtlich hatte Adam allen Bescheid gegeben und schon beim Betreten des Restaurants sprach er eine Servicekraft an. Mit dem Finger auf uns deutend nickten sie und er bevor alle sich in unsere Richtung auf machten.
"Ahahaha Nathe! Wieso hast du uns nicht gesagt das du Geburtstag hast!"
Wild stürmte Linda auf mich zu und gerade so konnte ich noch aufstehen um ihre Umarmung ab zu fangen.
"Ich hatte es vergessen. Sorry."
"Wie kann man seinen eigenen Geburtstag vergessen? Aber gut das du Adam geschrieben hast. Die machen dort drüben den großen Tisch frei, dann haben wir alle Platz." Mehr als deutlich grinste Yuta während er die Brust herausstreckte und genau wusste das John innerlich gerade am ausflippen war, äußerlich aber versuchte wie immer nett zu bleiben.
"Gut, dann lasst uns wechseln. Wird ja noch eine richtige Party hier."
Ich konnte sehen wie er schluckte und jedes noch so freundliche Wort in Yutas Richtung seine volle Willenskraft kostete.
"Ich sagte doch, wenn ich was mache, dann auf jeden Fall mit meinen Freunden. Aber warum ist Marek da?"
Ich sah zwischen allen hindurch und auf Marek der sich hinter Kai und dessen überragenden Größe versteckte.
"Der? Der war schon hier, als wir ankamen." Kai hob den Arm und drehte sich leicht zur Seite, damit man Marek auch wirklich sah. "Ah ist dich egal!" Alen sprang auf Marek zu und umarmte ihn kräftig. "Je mehr desto lustiger! Ich hab Hunger! Kommt!" Alen war wie immer aufgeregt und man hätte fast gedacht es wäre sein Geburtstag, als er Marek an die Hand nahm und als erster zum großen Tisch vor ging.
Marek selbst war total überfordert und wusste nicht wie ihm geschah.

"Komm her Nathe setz dich in die Mitte."
Yuta zog einen Stuhl in der Mitte eines langen Tisches hervor und ließ mich dort Platz nehmen bevor er Linda rechts neben mir platzierte, sich selbst neben Linda und Adam an meine andere Seite trat.
Allein diese Sitzordnung ging John gegen den Strich und das sah ich ihm auch an, als er seinen Blick über den Tisch an jedem vorbei schweifen ließ.
"Das ist okay so?" Marek wurde zwischen Kai und Alen genommen und John blieb nichts anderes übrig, als sich auf Yutas andere Seite zu setzen.
Es war offensichtlich das sie das nicht ganz spontan oder unabsichtlich machten. Yutas Grinsen verriet eindeutig das er es genoss John so abgegrenzt zu haben.
"Bestell was du willst! Das geht auf uns. Du musst heute nichts bezahlen Nathe. Das ist unser Geschenk." Adam wedelte mit einer Karte die er aus der Brusttasche zog und steckte sie wieder zurück.
"Ah hast du Glück das ich nicht viel esse."
Noch lachte ich, aber nachdem alle bestellten füllte sich nach und nach der Tisch und es war kaum noch Platz.
Es stand so viel auf dem Tisch, dass man das Holz kaum noch erkennen konnte.
"Und glücklich Nathe?" Während des Essens meldete sich John doch noch zu Wort doch es war schwierig ihn zwischen all den Gesprächen, Besteck Geklimper und Lachen der Anderen zu hören.
"Ja!"
Tatsächlich war ich echt glücklich. Ich hatte so viele Freunde wie noch nie im Leben, saß mit ihnen in einem Restaurant und aß wirklich gutes Essen.
Aus meinen gewöhnlichen kleinen Portionen wurden große und mein Magen fühlte sich irgendwann so an, als würde er sich aufs dreifache ausdehnen.
Ein Blick nach unten verriet das ich auch genau so aussah.
"Sieht aus als wärst du schwanger Nathe." Gespielt liebevoll streichelte Adam meinen dicken Bauch.
"Ich nenne es Foodbaby."
Ich hatte so viel gegessen, dass ich eine richtige Wölbung hatte. Tatsächlich könnte man, wäre ich eine Frau, denken ich wäre im fünften Monat.

Ich hatte wirklich viel Spaß und freute mich über diesen Geburtstag wie über noch keinen zuvor.
Zwar hatte ich ein Geschenk von John bekommen, aber der Nachmittag an sich war am schönsten.
"Ich sollte so langsam nach Hause. Ich denke, wenn ich noch etwas esse platze ich wirklich."
Ich stöhnte laut auf und wurde sogar richtig müde.
"Geht mir genau so. Ich glaub wir müssen alle demnächst ein paar Extrarunden im Becken schwimmen um das los zu werden." Yuta schob langsam seinen Stuhl zurück und atmete tief ein bevor er aufstand.