"... und deshalb ist es heute um so wichtiger Integration auch zu leben und entsprechend zu handeln."
Linda beendete unseren Vortrag und ich schloss die Präsentation am Laptop.
Gespannt starrten wir zu unserem Lehrer rüber, als Adam anfing nervös auf der Unterlippe herum zu beißen und aufs Beste hoffte.
Von uns dreien fühlte er sich als schwächstes Mitglied während der Präsentation unserer wochenlangen Arbeit.
"Linda, schöner Abschluss und Nathe deine Detailansicht war sehr hilfreich. Adam? Deine grafische Darstellung der Situation war wirklich bemerkenswert."
Sein Schnappen nach Luft klang nach erster Erleichterung doch noch war unser Lehrer nicht durch und blätterte noch einem von Seite zu Seite.
"Ich würde euch für die Gesamtheit eine 1+ geben, Handout könnte etwas strukturierter sein 1-, Vortrag 1. Gut gemacht. Setzt euch wieder."
Erleichtert konnten wir aufatmen und wieder zurück auf unseren Platz gehen.
All die Mühe von zwei Wochen war innerhalb von 40min beendet und als erstes Team schienen wir den Rest der Klasse ordentlich eingeschüchtert zu haben. So zumindest die Blicke die unteranderem ausgetauscht wurden.Kaum hatten wir uns gesetzt war die Stunde auch schon wieder vorbei und somit auch die letzte Stunde.
"Habt ihr heute nicht Lust irgendwo essen zu gehen? Zur Feier des Tages unserer guten Benotung?"
Wir drei waren geradewegs auf dem Weg hinaus aus der Schule, als Adam schon daran dachte wieder Mal etwas zu essen, doch noch ehe einer von uns antworten konnte hielt mich Linda mit einem leichten Schlag gegen die Brust auf und blieb abrupt stehen.
"Was ist?" Ich war so darauf konzentrieren mit ihnen zu sprechen, dass mir erst nach ihr auffiel wer vor uns auf dem Parkplatz stand und offensichtlich wartete.
Vor einer langem schwarzen Wagen stand Mark und lehnte an der Motorhaube um ungeduldig auf seine Uhr zu schauen.
"Ich dachte Marks Job sei erledigt? Was macht er wieder hier?" Adam war genauso überrascht wie ich, als Linda laut seufzte. "Ich kann's mir schon denken. Es ist bestimmt wegen John. Hat dir dein Onkel nicht geschrieben oder so?"
Ich warf einen Blick auf mein Handy, aber da war keine Nachricht.
"Nein, aber gehen wir einfach Mal hin und fragen."
Zielstrebig liefen wir hin und kaum angekommen wurde die Hintertür aufgerissen. Mit Schwung sprang Onkel Sam fast schon hinaus und sah dabei aus, wie ein Business Mann aus jedem K-Drama den ich je gesehen habe.
Schwarzer Anzug, schneeweißes Hemd, rote Krawatte und goldene Anstecknadel. Er sah aus, als käme er gerade aus einem wichtigen Meeting her geeilt."Hey Mark!" Adam wippte leicht gegen Mark und stieß ihn gegen den Oberarm während dessen.
"Gut das wir dich direkt erwischen. Wir müssen reden. Steig bitte ein, dann kann ich dir auf der Fahrt alles erklären."
Er klang sehr ernst, als er zwischen uns herum blickte und unsere unsicheren Ausdrücke im Gesicht sah.
"Von mir aus steigt alle drei ein."
Wir quetschten uns auf auf die Rückbank, während Mark sich ans Steuer setzte und in Richtung Stadt fuhr.
"Also, ach ich denke du kannst dir vielleicht denken das etwas passiert ist und ich kenne dich mittlerweile gut genug das du manchmal irrationale emotionale Entscheidungen triffst, deshalb hab ich ein paar Termine verschoben um dich gleich ab zu fangen."
"Es ist wegen John oder?"
Lediglich ein lautes zustimmendes Mhm gab mir Recht.
"Hatte ich also Recht. Mark ist ja sicherlich nur deshalb da oder? Ist er wach?"
Wieder nur ein mhm um Linda zu zustimmen. "Ja, er ist wach seit heute früh morgen und sein Zustand ist erstaunlich gut. Allerdings gibt es etwas wichtiges von dem ich mich höchstpersönlich überzeugen will. Deshalb ich sich Mark dabei und du musst mit."
Ungeduldig fing nun Adam an sich vor zu beugen und lehnte den Kopf gegen die Kopfstütze von Mark ab um meinen Onkel auf dem Beifahrersitz besser sehen zu können.
"Sie machen es aber wirklich spannend. Worum geht's denn jetzt?"
"Na ruhig Blut Adam. Gut, dann komme ich auf den Punkt. Seine Schwester hat mir über seinen gesamten Zustand berichtet und so geht es ihm relativ gut, viel mehr macht es ihr Sorgen das der Arzt von einer Retrograde Amnesie sprach."
"Einer was?" Adams Gesicht verzog sich fragend und ließ Mark leise lachen.
"Um es kurz zu halten. Er erinnert sich an nichts aus dem gesamten letzten Jahr. Auch an dich nicht Nathe. An rein gar nichts was in den letzten zwölf Monaten gewesenen ist. So zumindest der Arzt, aber ich will mich selbst davon überzeugen. Du nicht auch?"
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Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht
Teen FictionNathe ist der Inbegriff eines 18 jährigen Nerds. Schlank und mit 1,70m machte er eine ziemlich drahtige Figur, mittellanges braunes Haar und von der Sonne gemiedene Haut taten ihren übrigen Dienst. Zu seinem Leid sticht er ebenfalls mit seiner überr...