Wolke 6 1/² - für mehr hat's nicht gereicht

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"Nathe. Hey wie geht's dir?"
Nur langsam und unter tiefen Ein- und Ausatmen konnte ich mich wieder aufraffen.
Links und rechts starrten mich Adam und Lisa an, während ich unter einer gelb-weisen Decke in einem Bett lag.
Kaum hatte ich meinen Atem wieder gefangen pulsierte ein stechender Schmerz durch meinen Kopf. "Autsch."
Es war unmöglich auf zu stehen ohne das es schmerzte und mein Kreislauf für ein ekliges Gefühl im Magen sorgte.

"Bleib lieber liegen, du siehst noch blasser als sonst aus. Obwohl du ja noch nie sonderlich gebräunt warst. Ach Nathe heut morgen warst du noch Fit. Was ist nur mit Marek gewesen?"
Linda war wie eine Mutti. Besorgt und mit liebevollen Händen die meine Hand hielten.
"Ich kann es euch nicht sagen." Zwischen der Übelkeit und den Kopfschmerzen stammelte ich es nur vor mir her, doch Adam reichte das nicht aus.
Übereilig sprang er mir fast schon entgegen und stützte sich direkt vor mir auf der Matratze ab.
"Du musst! Egal was es ist! Wir lassen dich nicht fallen okay? Komm schon. Du kannst uns vertrauen. Wenn nicht uns wem dann?"
Noch immer mit einer Hand auf der Matratze in meine Richtung gestützt wedelte er mit der anderen wild zwischen uns herum. So wild das Linda sogar ausweichen müsste aus Angst er würde sie sonst im Gesicht treffen.
"Ich bin mir sicher das drei Köpfe besser funktionieren, als einer." Auch Linda versuchte mich weiterhin zu überreden.
"Das ist mir nicht nur peinlich. Beim letzten Mal musste ich das Land verlassen, also das entschieden zumindest meine Eltern. Es hat einen Grund wieso ich hier bin. Onkel Sam hat zwar auch was davon, aber in erster Linie gab er mir Zuflucht."
Ich atmete tief durch und versuchte mich zwischen den Kopfschmerzen und den Schüben von Ekel im Magen zu konzentrieren.

Die Stundenklingel half dabei weniger.
"Müsst ihr nicht im Unterricht sein?"
"Musst du nicht weiter erzählen?" Adam nahm mir direkt den Wind aus den Segeln und behielt mich im Auge, während er sich auf die Kante vom Bett setzte. "Hu? Die Betten auf der Krankenstation sind ja Mal mega nice.... Aber egal. Was ist weiter? Was ist passiert und wieso spielt Marek plötzlich eine Rolle?"
Es kostete mich eine Menge Kraft nicht nur zu erzählen, sondern auch die Tränen drin zu behalten.
"Nun es ist so. Da gab es so einen Kerl, Alex. Ich hatte mich damals mit Ace gestritten, er warf mich raus und mitten in der Nacht am Bahnhof bin ich Alex begegnet. Er hat mich belästigt, weil er betrunken dachte ich sei ein Weib. Naja egal. Bevor mehr passierte tauchte Ace auf, schlug ihm auf die Nase und das Unheil begann. Alex tauchte zufällig mit seiner Pflegemutter bei meiner auf, weil sie dachten wir könnten Freunde sein. Sie wussten nichts von diesem Vorfall. So kam es auch das Alex Zutritt zu unserem Haus hatte.
Und wie soll ich's sagen... Er hatte Ace auf dem Kicker und mich auch. Ich meine ich bin schwul, Alex nicht, aber er war neugierig und stellte mir nach...
Am Ende hat er mich heimlich unter der Dusche gefilmt wie ich ... Also.... Muss ich's erklären? Ihr wisst schon mit dem Finger... Oh man... Ich bin sicher nicht der top. Ihr wisst was ich meine. Das Video hat er rumgeschickt und jeder in meiner Schule sah es. Das Video. Screenshots wurden ausgedruckt, Klassenkameraden dir mich mobbten spielten da eine große Rolle ...."

Mit offenen Mündern sahen mich Linda und Adam an und konnten kaum glauben was ich ihnen da erzählte. Auch was schlussendlich mit Ace passierte ließ sie sprachlos zurück.
"Und was hat Marek damit zu tun? Hat er das Video?"
Traurig und deprimiert nickte ich. "Ja. Ich wurde früher immer gemobbt. Weil ich so dünn bin und ein Nerd. Ace hat mich aus meiner isolierten Blase geholt, aber ... Er ist halt nur zu mir nett und nicht wirklich zu vielen Anderen. Marek hat das Video von jemand aus meiner alten Schule. Ich denke von einem meiner Mobber mit dem ich mich nicht versöhnt hatte in den Ferien. Mit zwei Anderen hab ich Frieden in den Ferien geschlossen. Jetzt erpresst mich Marek."
Mittlerweile starrte ich nur noch auf meine Hände. Nervös versuchte ich nicht an meinem Handgelenk zu kratzen und knippelte an meinen Fingernägeln solange herum bis alle kurz, rau und abgerissen waren.
"Lass das sein." Linda bemerkte es und hielt mit beiden Händen meine davon ab weiter zu machen. Sie hielt sie solange fest bis Adam eine meiner Hände aus ihren nahm und nun beide meine Hände hielten.
"Und Marek will John. Richtig?"
Adam hatte richtig geraten und sah sichtlich genervt zur Seite um mir seinen verärgerten Blick zu ersparen.