Kleiner Stich, Große Wirkung

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,, Hast du das schon mal gemacht? ", fragte der Senju vorsichtig nach. Die blauen Augen sahen sich regelrecht an dem älteren fest. Wieder einmal reagierte Yurai nicht.

Tobirama legte ihm seine Hand auf den Kopf. Erschrocken zuckte Yurai zusammen und sah auf.
,, Was?" fragte Yurai unwissend. Die Stimme von Tobirama kam in Yurais Kopf garnicht erst an. Tobirama seufzte.
,, Ob du das schon mal gemacht hast?" wiederholte er seine Frage. Doch Yurai schüttelte zaghaft den Kopf.

Der ältere holte tief Luft. Das wars dann wohl mit dem Stress Abbau. Ihm war klar das Yurai nichts wusste, aber das er von null anfangen muss, nervte ihn dann doch.

,, Steh auf", erwiderte der Senju und versuchte sich stets bei einer gelassenen Stimmlage.

,, W.. Was? " unglaubwürdig blinzelte der jüngere nach oben. Er verstand nicht wieso er jetzt auf einmal aufstehen sollte. Immerhin drückte Tobirama ihn in diese Position. Wollte der Senju etwa nicht mehr?

,, Ich sagte steh auf. Wir zwei gehen jetzt was essen. Du bist viel zu dünn"

,, Aber... "setzte Yurai an, doch wurde wieder auf die Beine gezogen.

,,Ich habe jetzt kein nerv und keine Zeit dafür dir alles zu erklären", meinte Tobirama verurteilender, als es eigentlich klingen sollte.
Genickt nickte der schwarzhaarige mit gesenktem Kopf. Yurai dachte sofort das es an ihm lag.

Tobirama hingegen plagte das schlechte Gewissen. Er hätte es ihm nicht so harsch sagen dürfen. Hätte es ihm anders erklären müssen. Den jungen jetzt so niedergeschlagen zu sehen, kratzte an ihm. Er wollte ihm doch kein schlechtes Gefühl geben.

,, Keine Sorge es... ", Tobirama stockte, da er hörte wie Yurai leise schniefte. Der ältere wollte ihn doch nicht verletzten oder gar zum weinen bringen.

Tobirama kam wieder zu sich und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
,, Sieh mich an Yurai"
Ohne zu zögern hob Yurai den Blick. Eine kleine Träne rollte über seine gerötete Wange. Augenblicklich stach es komisch in Tobiramas Herzen. Nicht nur das er bereits ein schlechtes Gewissen hatte, nein jetzt stach es auch so merkwürdig in ihm. Er war verwirrt über die Reaktion seines eigenes Körpers.

Der Senju wischte ihm die Tränen vom Gesicht.,, Hör zu, es liegt nicht an dir. Ich hätte meine Worte anders wählen sollen. Tut mir leid" sprach er zu Yurai und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Immerhin zeigte der jüngere eine Reaktion und lächelte zurück. Also alles nur halb so schlimm.

,, Schon gut ", schniefte Yurai. Das er jetzt heulte war ihm schrecklich unangenehm, aber Tobiramas Worten haben ihn getroffen, auch wenn es lächerlich war. Immerhin hatte der weißhaarige sich entschuldigt. Doch seine Tränen wollten nicht aufhören.

Yurai wischte sich übers Gesicht. Es nervte ihn langsam schon selber, so empfindlich zu sein und ausgerechnet vor Tobirama in Tränen auszubrechen. Es zeigte abermals wie schwach er war.

Der ältere zog sich seine Hose wieder zurecht.,, Zieh dich an. Dann gehen wir was essen" sagte er und schob Yurai von der Tür weg, um raus zu gehen. Er ließ den Jungen im Bad zurück und verließ das Zimmer der Bediensteten.

Vorsichtig legte Tobirama seine Hand auf sein eigenes Herz und überlegte warum dieses so stach. Er verstand es einfach nicht. War es etwa, weil Yurai weinte? Unmöglich. Sein Körper spielte ihm sicher streiche. Kopfschüttelnd nahm er die Hand von seinem Herzen und lehnte sich neben der Tür an die Wand und wartete darauf das Yurai fertig wurde.

Mit geröteten Augen trat Yurai eine viertel Stunde später aus seinem Zimmer und sah in das genervt Gesicht des senjus. Er wollte sich eigentlich entschuldigen, dass er so lange brauchte, doch Tobirama drückte sich von der Wand ab und ging einfach los.

Stumm mit gesenktem Kopf folgte Yurai dem senju und blieb vor dem Saal stehen.
,, Was hast du? ", fragte Tobirama über die Schulter hinweg.
,, Ich darf doch garnicht mit euch essen", äußerte Yurai seine Bedenken. Denn immerhin war es ihm untersagt in dem Beisein der Senju Familie zu Speisen. Die Bediensteten aßen schließlich nur unter sich, da sie nur einfache Arbeitskräfte waren.

,, Ach das geht schon. Unser Alter ist bei einer Besprechung mit deiner Schwester und wird vor heute Nacht nicht zuhause sein"

Yurai nickte. Seine Schwester hatte er beinahe vergessen. Er wollte sich ja immerhin noch bei ihr entschuldigen. Doch das zu einem späteren Zeitpunkt.

Tobriama öffnete die große Tür zum Speisesaal und laute Stimmen drangen nach draußen. Der ältere hielt Yurai die Tür offen, damit dieser eintreten konnte, doch er zögerte.
,, Nu geh schon rein", sagte Tobirama streng und nickte in den Saal.

Yurai war nervös. Immerhin waren alle senju Brüder anwesend und er als nicht senju dazwischen. Ihm schlug das Herz bis zum Hals. Seine Beine fühlten sich komischerweise wie gummi an. Das er davor sich die Augen aus dem Kopf geheult hatte, als Tobirama ihn allein ließ trug seinen Teil dazu bei, dass Yurai nicht schaffte einen sicheren Schritt zu machen.

Tobirama atmete tief aus und schupste den Jungen in den Raum. Mit einem lauten knall fiel die große Tür ins Schloss und ließ den zarten Körper zusammenfahren.

,, Tobi! " rief Hashirama mit vollem Mund. Auch Karawama grinste breit. Nur der jüngste strafte seinen älteren Bruder mit Ignoranz und aß stoisch weiter.

,, Du hast ja Yuri mitgebracht", stellte Kawarama fest, als er ihn neben Tobirama entdeckte. Yurai lächelte schief. Er wollte nicht das man ihm die Nervosität ansah.

Hashirama sprang freudestrahlend auf, trat um den Tisch und schnappte sich das dünne Handgelenk des jüngeren und zerrte ihn auf den freien Platz.

Tobirama rollte mit den Augen. Yurai hatte so schon Probleme sich anderen anzunähern und dann kam auch noch Hashirama, der dachte jeder sei sein Freund und platzierte ihn direkt neben sich. Was für ein naiver trottel sein großer Bruder doch war.

Der Weisshaarige verkniff sich gerade noch so ein seufzen und nahm neben seinem jüngsten Bruder Itama Platz. Dieser zog seinen Teller weiter weg von seinem Bruder und drehte ihm den Rücken zu. Immerhin war er stinksauer auf Tobirama. Das spürte auch Tobirama. Er hatte ihm lediglich nur gesagt das er am Training nicht teilnehmen durfte, weil seine Verletzung aus der letzten Schlacht noch nicht vollständig genesen war und somit folgte ein Wort dem anderen und ein belangloser Streit entstand. Itama fühlte sich von Tobirama bemuttert und das brachte das Fass zum überlaufen.

- Forbidden Desire - Bis ich dir nachgebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt