Fünf weitere Tage vergingen und Tobirama ging Yurai so gut es ging aus dem Weg. Das schlechte Gewissen gegenüber ihm und seinen Brüdern wollte einfach nicht enden. Nur für das gemeinsame Abendessen tauchte der Senju auf. Das Frühstück und Mittag ließ es bewusst aus.
Bereits viel zu spät betrat Tobriama den Saal für das Abendesssen. Alle die in ein Gespräch vertieft waren unter brachen dieses und sahen fast schon sehnsüchtig zu Tobirama, als dieser sich langsam zwischen seinem Vater und Hashirama nieder ließ.
,, Du bist spät mein Sohn", meinte sein Vater streng. Immerhin hatte er ihn auch seit Tagen kaum gesehen.
,, Verzeih", murmelte Tobirama und hing seinen Gedanken nach. Die Worte die Hashirama für ihn übrig hatte vor fünf Tagen, brachten seine Welt auch nicht in ordnung.>Wenn du weiterhin so kalt und unachtsam bleibst, tötest du noch jemanden der dir wirklich nahe steht. Das du kawarama kaum verletzt hattest, grenzt an ein Wunder. Bitte Tobi öffne dich endlich. Lass deinen Schmerz doch endlich raus, es zerfrisst dich<
Hatte er seinen Schmerz doch so offen nach außen hin getragen, daß jeder der an ihm vorbei kam es sehen konnte?
Tobiramas Blick fiel aus dem Fenster. In seinem Gesicht zeigten sich keine Emotionen. Das jeder im Raum ihn besorgt ansah, bekam er nicht einmal mit.
Er dachte nach. Nach über Hashiramas Worte, über die Worte der anderen und über seine Mutter.
Seine geliebte Mutter... Seit zehn Jahren war sie nun tot und es schmerzte noch genauso wie als wäre es gestern gewesen. Wie sehr Tobriama sich doch wünschte das sie an seiner Seite war. Bei ihr konnte er all seine Sorgen und Ängste lassen ohne missverstanden zu werden.Wenn du weiterhin so kalt und unachtsam bleibst tötest du noch jemanden der dir wirklich nahe steht, hallten immer wieder die Worte seines Bruders durch seinen Kopf. Aber er hatte recht, wenn er sich weiter so verschanzen würde, würde er einen Fehler machen und jemanden ernsthaft verletzen.
In diesem Moment trat Yurai und weitere Bedienstete ein und überreichten den anwesenden das Essen. Tobiramas Blick heftete sich an dem jungen fest. Ihm fiel auf das Yurai viel gesünder und nicht mehr so dünn aussah. Seine blauen Augen strahlten und sein schwarzes Haar glänzte gesund. Das freute Tobirama. Er lächelte leicht, doch das Lächeln erlosch sofort, als er daran dachte das er Yurai zum weinen brachte.
Hashirama der den aufgewühlten Zustand seines Bruders bemerkte, rutschte etwas näher an ihn an.
,, Tobi alles gut ? " flüsterte Hashirama ihm leise zu, in der Hoffnung das ihr Vater nichts davon mitbekam.
,, Ja mach dir keine Sorgen"Tobirama nahm mit einem nicken sein Essen entgegen, was ihm seltsamer Asuna und nicht Yurai reichte.
Er stellte den Teller vor sich und sah auf das zubereitete okonomiyaki. Der Duft stieg ihm verführerisch in die Nase und irgendwie kam ihm der Geruch sehr bekannt vor.
,, Oh wow das schmeckt wie bei Mama! " rief Itama überrascht, als er als erstes das Gericht probierte. Tobirama runzelte die Stirn und probierte eigenhändig.
Und Itama hatte recht, es schmeckte als hätte seine Mutter höchstpersönlich das Essen gemacht.
Es war köstlich, aber dennoch zog sich im nächsten Moment sein Herz schmerzhaft zusammen. Es tat so weh, das der Senju seine Essstäbchen auf den Tisch knallte und auf schnellen Fuß den Stall verließ.Die verzweifelten rufe seiner Brüder ignorierend schaffte er es gerade so aus der Tür, als er bereits gegen die Tränen Krampfhaft blinzelte.
Einige Meter neben der Tür lehnte sich Tobriama gegen die eiskalte Wand und rutschte an dieser auf dem Boden. Sein Herz schmerzte fürchterlich und seine Sicht verschwomm immer mehr. Er hasste es, wenn Kleinigkeiten seine mühsam aufgebaute Mauer zerbrachen und seine Gefühle aus ihm raus brachen.
Tobirama bettete seinen Kopf auf seine an gezogenen Knie und legte seine Arme um seine Beine. Er fühlte sich auf einmal schrecklich verletzlich. Kaum einen Wimpern Schlag später fiel die Mauer und ein Bach aus Tränen entkam seinen Augen. Er kämpfte nicht einmal dagegen an, ließ sie einfach fließen.
,, Tobi ", ertönte sie sanfte Stimme von Hashirama neben ihn. Tobriama sagte jedoch nichts. Hob nicht einmal den Blick.
Hashirama hockte sich vor ihn und zog ihn einfach in eine innige Umarmung. Sofort begann der kühle, kontrollierte Tobirama an zu schluchzen und vergrub sein von Tränen besudeltes Gesicht in dessen Schulter. Die Umarmung seines Bruder tat ihm gleichermaßen gut, machte es jedoch nur noch schlimmer.
,, Ich weiß, sie fehlt mir auch", streichelte Hashirama seinem Bruder über den Rücken und ließ ihm so viel Zeit wie er nur brauchte. Es war ewig her das er seinen Bruder so hat weinen sehen. Zugegebenermaßen freute er sich das Tobirama endlich seine Gefühle zuließ, aber es verletzte ihn genauso sehr, dass er ihm diesen Schmerz nicht nehmen konnte.
Nach einer Weile drückte Tobirama sich aus den Armen von Hashirama und wischte sich über die nassen Augen.
,, Tut mir leid", murmelte er leise. Es war ihm peinlich so die Kontrolle zu verlieren und das ausgerechnet vor Hashirama. Tobirama war so durcheinander das er die lieben Worte seines Bruders garnicht hörte.,, Hashirama nehm es mir nicht übel, aber ich will jetzt lieber für mich sein" Tobiramas Stimme zitterte leicht.
,, Natürlich", erwiderte Hashirama verständnisvoll und entließ seinen jüngeren Bruder.
Tobiramas Beine trugen ihn wie von allein in den Rosengarten von seiner Mutter. Gedankenverloren ließ er sich vor einem Strauch Rosen nieder und nahm eine der Blüten in die Finger.
Rote Rosen. Die Farbe der Liebe und die lieblingsfarbe seiner Mutter.Tobirama wusste nicht wie lange er so da saß. Es war kalt, doch das störte ihn nicht, zeigte ihm nur das er noch am Leben war. Er trug nur ein dünnes kurzärmliges Shirt.
,,Oh Entschuldigung", unterbrach Yurai die Einsamkeit des senjus. Eigentlich wollte Yurai nur mal kurz Luft schnappen und entdeckte dabei Tobirama. Er wollte ihn wirklich nicht stören und war schon dabei sich umzudrehen und wieder nach drinnen zu gehen, als Tobirama ihn aufhielt.
,, Würdest du dich zu mir setzen? "
Yurai hielt inne. Tobriama klang verletzt. Yurai entschied sich dazu ihm diesen Wunsch zu erfüllen und lächelte,, Gern." sagte er und setzte sich zu Tobirama.
Die beiden hüllte eine angenehme Stille ein. Sie lauschten nur dem Wind der in den Büschen und Bäumen die Blätter zum Rascheln brachte. Es war idillisch.
,, Tut mir leid das ich dich zum weinen gebracht hatte", brach Tobirama nun entgültig die Stille. Yurai blinzelte verwirrt und sah in die vor Reue matten roten Augen.
,, Achso das meinst du. Alles gut. Ich habe einfach über reagiert. "Yurai versuchte sich an einem Lächeln. Er wollte Tobirama nicht noch mehr schlechte Gefühle bereiten.
,, Trotzdem habe ich dich verletzt" meinte dieser nur mit Nachdruck, worauf Yurai nur mit den Schultern zuckte.Eine Weile sahen sie sich einfach nur an. Rot traf auf blau, bis Tobirama etwas völlig unerwartetes tat. Er lehnte sich zu dem schwarzhaarigen und schenkte ihm einen langen gefühlvollen Kuss, der Yurais Herz zum rasen brachte. Tobirama küsste ihn das erste mal mit so viel Gefühl, das Yurai beinahe hinten über kippte. Tobirama berührte lediglich seine Lippen, nichts anderes. Es hatte nichts sexuelles. Es war einfach das reinste und schönste Gefühl was aus Tobirama raus sprudelte.
Tobirama löste sich von den Lippen des jüngeren und sah beschämt zu Boden. Ein zarter schimmer legte sich auf seine blassen Wangen.
,, Tut mir leid, da ist grad irgendwas mit mir durch gegangen", murmelte er die wahrscheinlich schlechteste Entschuldigung die es gab.
Yurai war jedoch noch viel zu überwältigt und meinte nur das es okay sei. Sein Herz Herz pochte noch immer wie wild und es fühlte sich an, als würden tausend schmetterlinge in seinem Bauch ihre Kreise ziehen. Ein sehr merkwürdiges Gefühl wie Yurai Fand.
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- Forbidden Desire - Bis ich dir nachgebe
FanfictionHarte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. Das dachte sich auch der 16 jährige Yurai, als er vor Butsuma-senju auf knien lag und um eine Arbeit bettelte. Zu unfähig und zu feige um im Krieg zu dienen, blieb nur die Möglichkeit als Bediensteter, um sein...