Der Erste Schnee

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Am neunten Tag warteten gleich zwei Überraschungen auf Yurai. Verschlafen lief er hinter Asuna hinterher und rieb sich seine Augen. Es war mitten in der Nacht .Es war also noch stock finster.

,, Komm beeil dich! ", rief Asuna aufgeregt und packte den schlurfenden jungen und zerrte ihn auf die Terrasse. Yurai schlug ein eiskalter Wind entgegen, weshalb er seine verschlafenen Augen kurz zusammen kniff. Draußen war alles ruhig, nur einzelne Eulen konnte man rufen hören.

,, Guck! " machte Asuna Yurai auf etwas aufmerksam. Der junge öffnete seine Augen, die im nächsten Moment ganz groß wurden. Es schneite . Der erste Schnee des Jahres. Wie dicke watte fiel der Schnee von Himmel und schmolz nicht. Yurai lächelte bei dem glitzernden Kristallen, die vom Himmel fielen.

,, Wie schön", sagte Yurai verträumt und streckte seine Hand aus, um eine der Schneeflocken zu fangen.

,, Danke ich weiss" scherzte eine tiefe Stimme durch die Dunkelheit.
Erschrocken drehte sich Yurai in die Richtung wo her diese vertraute Stimme kam.

Schwere Schritte knirschten durch den Schnee, bis letztendlich die schwach beleuchtete Silhouette von Tobirama vor Yurai erschien.
Überwältigt starrte Yurai mit offenem Mund zu Tobirama . Sein weißes Haar war mit Schnee bedeckt und sein Atem kondensierte in der Luft. Yurais Herz begann zu Rasen und kleine Tränen der Freude sammelten sich in seinen Augen. Erst jetzt merkte er wirklich, wie sehr er Tobirama vermisst hatte.

Ohne wirklich zu überlegen stürmte Yurai durch den Schnee und fiel dem senju in die Arme. Das Yurai barfuß war, schien ihm nichts auszumachen, genauso dass er Tobirama von seinen Füßen riss und beide nun im Schnee lagen.
,, Du bist wieder zurück", schniefte der jüngere an der kalten rüstung.

,, Yurai Du holst Dir noch den Tod  wenn Du hier barfuß im Schnee rum läufst "mahnte der Senju ihn und doch legte er seine Arme um den dünnen jungen und genoss die Wärme die dieser ausstrahlte.

Yurais Herz zersprang fast vor Freude. Viel zu lange hatte er auf Tobiramas Rückkehr gewartet und er schien unverletzt.

,, mir egal", murmelte Yurai, während er sich an den älteren schmiegte.
,, Yurai im ernst, wenn uns einer sieht, ist richtig was los" versuchte Tobirama auf den ernst der Lage aufmerksam zu machen. Immerhin durfte niemand davon wissen. Schlimm genug das Asuna und Hashirama davon wussten.

Schlagartig entfernte sich der jüngere von dem senju und klopfte sich den Schnee von den Beinen. Beinahe hätte er es vergessen.

Tobirama erhob sich leise ächzend aus dem Schnee. Ihm schmerzte noch immer die Schulter. Der kleine hatte ganz schön Kraft, das musste sich Tobirama eingestehen.

Mit prüfenden Blick besah er den schwarzhaarigen, der bereits blaue Lippen hatte und am ganzen Körper zitterte. Tobirama seufzte. Er hatte ihn gewarnt, dass er noch krank werden würde.

Es kribbelte in Tobiramas Fingern    die sündhaft weichen Lippen des jüngeren zu küssen. Er hatte es so lange nicht getan und eine kleine Ader in ihm vermisste es auch.
Mit sich kämpfend überlegte Tobirama hin und her, ob er es wagen sollte, bis er letztendlich dem drang nachgab, den jüngeren am Hinterkopf packte und ihm seine Lippen aufdrückte. Yurai quietschte überrascht auf und klammerte sich an der starken Brust fest.

Zufrieden brummte Tobirama, als Yurai den Kuss erwiderte und sich ihm hingab. Für einen Moment hätten beide vergessen in welcher Situation sie sich befanden. Gerade noch rechtzeitig lösten sie sich von einander und aus dem Schatten traten seine Brüder und zum Schluss ihr Vater.

Yurai war noch viel zu überrascht um das Clan Oberhaupt und die anderen willkommen zu heißen. Seine kalten Lippen fühlten sich unbeschreiblich heiss an und ein intensives kribbeln durchfuhr den zitternden Körper. Sofort wurde ihm ganz warm. Er hatte Tobirama wirklich sehr vermisst.

Butsuma Schritt einfach an dem Jungen vorbei, ohne ihm wirklich Beachtung zu schenken. Er sah ziemlich erschöpft aus, wie Yurai fand.

,, Hallo Yurai", lächelte Hashirama müde und wuschelte dem jungen beim vorbei gehen durch die Haare und verschwand nach drinnen. Itama folgte, schenkte Yurai jedoch ein kleines Lächeln. Nur Kawarama grinste an Yurai vorbei und legte einen Gang zu. Seine Konzentration lag auf Asuna, die bereits freudig auf und ab wippte. Beide fielen wie ausgehungerte Tiere über sich her, wodurch Tobirama ein angewidertes schnauben von sich ließ. Doch Yurai freute sich darüber. Er fand es schön wie sie miteinander umgingen.

Erst als Kawarama und Asuna nach drinnen stolperten, griff Tobirama unter Yurais kniekehlen und hob ihn in seine Arme. Er wollte den jungen aus dem Schnee raus haben. Auf der Terrasse setzte er ihn ab und zog sich seine Schuhe aus.

Tobirama versuchte die Leder Riemen an seiner rüstung zu lösen, kam jedoch durch seine verletze Schulter nicht wirklich ran. Yurai sah das irgendwas mit ihm nicht stimmte. Tobirama bewegte sich viel zu vorsichtig und mit dem bedacht keine falsche Drehung zu machen.

Der schwarzhaarige legte seine Hand an Tobiramas und schob sie beiseite. Mit einem Griff löste er die Riemen und Tobirama atmete tief durch. Endlich Bewegungsfreiheit für seine Schulter.

,, Bist du verletzt? " fragte Yurai leise und mit Besorgnis.
,, Das wird wieder. Komm" Tobirama nahm Yurai an die Hand und ging mit ihm über den dunklen Gang, Richtung seines Zimmers. Yurai hatte eiskalte Hände und Tobirama spürte auch wie stark er zitterte. Er müsste sich erstmal richtig aufwärmen.

Leise öffnete Tobirama sein Zimmer und führte Yurai hinein. Etwas verloren stand der jüngere in dem mittlerweile aufgeräumten Zimmer und versuchte sich zusammen zu Reimen warum er hier war.

Tobirama nahm Yurais Hände in seine und formte über ihnen wie eine Kuppel. Yurai sah perplex dem senju zu, wie dieser seinen warmen Atem in die Hände hauchte und damit seine Hände wärmte.

Ein paar mal wiederholte Tobirama es noch bis er fragte,, Besser? "
Yurai lächelte und nickte ihm zu. Das war wohl die süßeste Geste, die er jemals von Tobirama senju geschenkt bekam.

Tobirama ließ Yurais Hände wieder frei und ging auf sein futon zu. Mit schmerzverzogenem Gesicht zog er sich sein Shirt über den Kopf und ließ es achtlos fallen. Er war müde und wollte eigentlich nur noch schlafen.
Vorsichtig legte Tobirama sich ins Bett, hielt aber noch die Decke oben und sah zu Yurai. Yurai verstand sofort und huschte unter die Decke. Ihm war immerhin schrecklich kalt und der Senju war die perfekte Wärmequelle.

Seufzend kuschelte sich Yurai an die warme bandagierte Brust.
,, Wer hat eigentlich gesagt das du bekuschelt wirst? " fragte Tobirama vorwurfsvoll, konnte sich jedoch ein grinsen nicht verkneifen. Fast schon gekränkt sah Yurai zu Tobirama.
,, Aber mir ist kalt", schmollte der schwarzhaarige.
,, Ja und ich bin verletzt" konterte der Senju. Yurai machte tatsächlich Anstalten die Position zu wechseln.
,, Das war ein Scherz", sagte Tobirama dann und zog den jungen fester in seine Arme. Er sollte ja schließlich nicht wegen Tobirama erfrieren.

Zufrieden und von der Wärme des jeweils anderen umhüllt schliefen beide nach einer Weile zusammen ein.

- Forbidden Desire - Bis ich dir nachgebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt