Tage später. Yurais Augen flogen über den schön geschriebenen Brief, den Tobirama abgefangen hatte. Er las ihn sogar noch ein zweites Mal, ehe er verstört den Blick abwandte und in Tobiramas fragendes Gesicht sah.
,, Was steht drin? " wollte Tobirama wissen.
,, Meine Mutter will das ich sie besuchen komme, weil Nao zurück gekommen ist", murmelte Yurai überfordert.
,, Ist doch schön"
,, Schön?! Ich kann doch deinen Vater nicht bitten mich eine Woche lang zu entschuldigen! "Letztendlich legte Yurai den Brief neben sich und ließ sich in Tobiramas Futon fallen.
,, Ich glaube das sollte kein Problem sein. Vater wird ab morgen verreisen. Das heisst ich könnte dich begleiten." äußerte sich Tobirama nachdenklich.Yurai schloss die Augen. Tobirama ihn begleiten? Und dann? Wie sollte er das seiner Mutter erklären? Oder noch besser Nao?! Yurai würde gern seine Mutter wieder sehen und bei seiner Schwester wollte er sich sowieso noch entschuldigen. Sie war so schnell abgereist das Yurai garkeine chance hatte, überhaupt in ihrer Nähe zu kommen. Er seufzte. War er dazu bereit?
Tobirama hatte bereits alles in die Wege geleitet, das Itama anstatt er seinen Vater auf dessen Reise begleiten würde. Er nutzte die ausrede das auch die normalen Bürger Schutz bräuchten, wenn ihr fähiger Anführer nicht da war. Das mit dem fähigen Anführer war zwar gelogen, aber sein Vater ließ sich breit schlagen und so konnte Tobirama bei Yurai sein und ihn schützen. Ein bisschen einkratzen scheint ja doch zu funktionieren.
So kam es dann auch das Yurai nervös das Anwesen am nächsten Morgen der senjus hinter sich ließ. Sie machten sich erst auf dem Weg, als auch Tobirama sicher war, dass sein Vater und Bruder aufgebrochen waren. Die Verantwortung übertrug er Hashirama und Kawarama.
Mit jedem Kilometer den sie zurück legten wurde Yurai nervöser. Wie sollte er das alles erklären? Wie sollte er Tobirama vorstellen? Yurai wusste es nicht, wusste nur ganz genau wie viele Stunden sie noch laufen mussten. Er hatte den Weg bereits auf sich genommen um Geld für seine Mutter zu verdienen und jetzt Schritt er ihn wieder zurück.
Die letzte Stunde vor dem Ziel. Elf hatten sie schon hinter sich. Yurai atmete heftig, nicht nur wegen der Anstrengung, sondern auch weil sein Herz fast platzte vor Aufregung.
,, Alles okay bei dir? "fragte Tobirama vorsichtig nach. Immerhin hatte Yurai die ganzen Stunden kein einziges Wort gesagt oder sich beschwert.
,, Mir geht's super", meinte Yurai und lächelte angestrengt. Das sein Auge zuckte, war nicht sonderlich überzeugend. Ihm ging es nicht super. Er war aufgewühlt und hatte wohlgemerkt Angst.Und zu seinem bedauern ging die Stunde zu schnell rum. Er hätte noch ewig so weiter laufen können ohne ans Ziel zu kommen.
Yurai konnte bereits den abgeblätterten weißen Zaun erkennen, den das gesamte Grundstück eingrenzte. Auch das Emblem was auf dem Gartentor prägte, sah er. Ein Halbmond. Das Zeichen seines clans.Yurai atmete tief ein, als er vor der Tür zum stehen kam. Er hob die Hand und wollte gerade Klopfen, als seine Faust ins Leere traf und die Tür aufgerissen wurde.
,, Watashi no usagi! " rief seine Schwester freudestrahlend und drückte ihn an ihr üppiges Dekolleté.
,, Nao ich krieg keine Luft!" ächzte Yurai verzweifelt. Nao ließ von ihm ab, streichelte über dessen Kopf und lächelte. Erst als sie den Blick hob, wurde ihr Gesicht kalt und unnahbar.
,, Tobirama-Sama", knurrte Nao. Sie war nicht sehr erfreut die Brut von Butsuma bei sich aufzunehmen. Aber Yurai hatte sicher Gründe, warum sie ihn mitgebracht hatte.
,, Kommandeur" erwiderte Tobirama genauso kalt. Auch der Senju war angespannt. Er wusste nicht so recht wie er sich verhalten sollte und als was er sich ausgab. Noch dazu war er immer in Alarmbereitschaft.,, Mutter, Yurai ist zurück!" rief Nao hinter sich ohne dabei den Weisshaarigen aus den Augen zu lassen.,, Und er hat jemanden mitgebracht" diese Worte waren verachtend. Nao sah in Tobirama das Abbild seines Vaters. Er mochte zwar anders aussehen, aber sie wusste wie gnadenlos und ohne Gewissen dieser junge war.
Yurai spürte die dicke Luft die zwischen seiner Schwester und Tobirama herrschte. Er knibbelte nervös an seinem Finger, bis dieser leicht blutete. Yurai war gerade dabei seinen Mund zu öffnen, als Nao das Wort ergriff..
,, Wie kommen wir zu der Ehre, dass ihr meinen Bruder begleitet? "
,, Ich wollte es so, Kommandeur. Es ist kein Befehl meines Vaters, sondern meine freie Entscheidung Yurai sicher zu begleiten." antwortete Tobirama monoton. Er konnte in ihren Augen die Verachtung und das Misstrauen sehen. Doch er blieb ganz ruhig. Von der anfänglich netten Frau, die in sein Anwesen kam, konnte Tobirama nichts mehr erkennen. So konnte man sich Ebend täuschen.
,, Hm" machte Nao und schenkte Yurai ein warmes Lächeln.Yurai trottete seiner Schwester ins Hausinnere und konnte nicht glauben das die beiden sich unterschwellig angezickt hatten. Nie im Leben würde diese Woche ruhig verlaufen. Da war doch Streit schon vorprogrammiert. Sein innerstes wühlte immer mehr auf.
Yurai blieb wir angewurzelt stehen, als er seine Mutter sah. Ihr schwarzes lockiges Haar war bereits grau durch die Krankheit. Man konnte ihr Ansehen, dass sie schwer krank war.
,, Hallo mein Junge " lächelte sie liebevoll. Ein Schauer überfiel Yurais Körper. Er war zwar erst vier Wochen weg, aber er vermisste sie schrecklich. Ihre Stimme so schwach und doch so klar zu hören, tat ihm weh.
,, Mama", wimmerte Yurai leise und senkte den Kopf. Ihm standen bereits die Tränen in den Augen. Er wollte nicht das seine geliebte Mutter ihn so sah. Doch sie störte sich daran nicht und schloss ihren einzigen Sohn in die Arm und drückte ihn fest an sich.
,, Ich bin so froh, das es dir gut geht" sie streichelte durch das weiche schwarze Haar des jungen.,, Wer ist der junge Mann mein Schatz? "lächelnd sah sie über Yurai zu Tobirama, der steif da stand und hoffte nicht bei einer falschen Bewegung von Yurais Schwester abgestochen zu werden.
,, Senju Tobirama ma'am. Vielen Dank für ihre Gastfreundschaft" Tobirama nickte leicht. Nao neben ihm schnaubte missbillig und schüttelte den Kopf. Sie mochte ihn sichtlich nicht.
,, Senju Tobirama? " fragte Yurais Mutter ungläubig. Tobirama nickte. Auch hier kannte jeder seinen Namen.
,, Entschuldigt hätte ich gewusst das so hoher besuch kommt, hätte ich vorher Ordnung geschaffen." brach es über die schmalen Lippen der Frau.
,, Bitte macht euch wegen mir keine Umstände" sagte Tobirama und lächelte ihr herzlich zu. Bei Yurais Mutter klappte es schon besser. Den stechenden Blick seiner Schwester spürte er aber dennoch.
,, Mama du kannst mich jetzt los lassen", erwähnte Yurai so nebenbei. Er wurde an seine Mutter gedrückt und ihm wurde über den Kopf gestreichelt. Die ganze zeit.
,, Oh entschuldige Liebling" somit entließ sie Yurai. Doch das hielt nicht lange. Naos Verlobte stürmte von oben die Treppe runter und riss sich den Jungen unter den Nagel.Yurai hatte mit soviel Besuch garnicht gerechnet.
,, Da ist ja mein kleiner Knirps" freute sich die rothaarige und rieb ihre Wange an dem weichen Haar.
,, Dakota nenn mich nicht so", murrte Yurai und schob sich eigenhändig aus ihren Griff und wischte sich mit dem Ärmel über seine nassen Augen.
,, Wow aus dir ist ja ein richtig staatlicher Mann geworden", pfeifte Dakota und drehte Yurai hin und her um ihn zu betrachten. Yurai hingegen war das schrecklich peinlich. Immerhin stand Tobirama noch da und beobachte das Spektakel. Er würde seine Familie sicher für abgedreht halten.Auch Dakotas Blick fiel auf Tobriama.
,, Und wer ist der heiße Typ? Ist das dein Freund? "
,, Senju Tobirama. Freut mich"
Dakotas Augen wurden ganz groß. Damit rechnete wohl keiner einen senju zu sehen. Ausgerechnet am Arsch der Welt.
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- Forbidden Desire - Bis ich dir nachgebe
FanfictionHarte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. Das dachte sich auch der 16 jährige Yurai, als er vor Butsuma-senju auf knien lag und um eine Arbeit bettelte. Zu unfähig und zu feige um im Krieg zu dienen, blieb nur die Möglichkeit als Bediensteter, um sein...