Schöner Als Der Andere

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Verloren warf sich Yurai von rechts nach links in den Laken hin und her . Tobirama sah er zuletzt vor zwei Tagen. Erst sagte er ihm süße Worte und dann machte er sich wie von der Wespe gestochen aus dem staub. Nach all den Monaten stellte Yurai fest, dass er Tobirama immer noch nicht wirklich verstand.

Yurai sah aus dem mickrigen Fenster des Bediensteten Zimmer raus. Die Sonne strahlte in ihrer vollen Pracht.

Es klopfte. Er sah nicht einmal auf und starrte an die Decke.
,, Oh gott, du vegetierst ja immernoch vor dich hin" erschrocken verzog Asuna das Gesicht.
,, Lass mich einfach in meinem selbstmidleid ertrinken. "

,, nichts da!" Asuna stürmte auf Yurai zu und warf sich lachend auf den zierlichen Jungen. Yurai hatte nur noch die Chance erschrocken die Luft auszustoßen. Noch immer schmunzelnd bettete sie ihren Kopf auf seiner Brust und lauschte seinem ruhigen Herzschlag.

,, Kawarama bittet das du mit uns in eine Tawerne kommst."
,,Um sich sinnlos zu betrinken?" schielt Yurai zu ihr runter. Die hellen Augen seiner Freundin blitzen auf.,, Na was denkst du denn" grinste sie breit. Und so sehr er es verhindern wollte, grinste auch er.
,, Ich sollte Tobirama vorher Fr... "
,, Den Spinner brauchst du nicht fragen!"

Wenig später streiften die drei durch den Wald. Schmale Pfade entlang. Yurai überlegte ob er nicht doch hätte Tobirama fragen oder ihm zumindest eine Nachricht hinterlassen sollen. Aber Asuna redete auf ihn ein das er ein freier Mensch sei und sich nicht vorher abmelden brauchte. Trotzdem rumorte das schlechte Gewissen in ihm.

In etwa zwanzig Meter Entfernung Bäumte sich die Tawerne auf. Sie wirkte eher wie eine kleine Burg, als eine Spilunke wo sich Reisende betranken. Das mehrstöckige auf Stein gebaute  Gebäude säumten kleine Türme und Ärker. An den schlichten Säulen rankelte sich wilder Efeu nach oben. Vor dem großen Holzportal brannten zwei Fackeln in einer eisernen Wandhalterung. Und im zweiten Stock erhoben sich einfache Holzbalkone.

,, Yurai ich muss dich noch Vorwarnen" meinte Kawarama und hielt ihn an der Schulter zurück. Wartend drehte er sich ihm zu. Kawarama sah in seinem schlichten schwarzen Yukata genauso elegant wie Tobirama aus. Wachsamse braune Augen, wildes braunes Haar und gebräunte Haut wie Hashirama. Die große Narbe an der Wange ließ ihn nicht weniger attraktiv wirken. Nur das spitzbübische Lächeln ließ ihn jungenhaft wirken.
,, Wir befinden uns in einem sogenannten grauen Bereich. Es wird auch das Niemandsland genannt. Das heisst hier gibt es keine Regeln. In diese Tawerne kommen jede Schicht der Gesellschaft zusammen. Sowohl Söldner, Menschenhändler, als auch Feinde. Sprich Uchiha. Also sei wachsam und sprech mit niemand fremden und erwähne nicht deine Herkunft. "

Etwas ängstlich nickte Yurai dem senju zu. Oh Gott wo hatte er sie nur hingebracht? Die Sache damals im Wald war schon riskant, wo sie ihren Bruder fesselten. Aber das? Das war Wahnsinn.

Die drei nahmen ihren Weg wieder auf. Aus dem Schatten kurz vor der Tür traten zwei junge Männer und eine Frau. Yurai klappte der Mund auf. Das Mädchen war wunderschön. Ihre kirschroten Locken fielen ihr bis zur Hüfte und die goldgelben Augen glänzten wie Sterne. Hohe Wangen Knochen und eine sanduhrfigur, die ihr waldgrünes Kleid umschmeichelte, ließen sie wie eine Prinzessin wirken. Er dachte Asuna sei schon schön, aber diese Frau war atemberaubend.

,, Kawa" empfing einer der Männer seinen augenscheinlich Freund. Schloss ihn rückenklopfend in die Arme. Mit seinem Schneeweißen Haar was zu einem langen tiefen Zopf gebunden war, sah er nicht minder hässlich aus, als die Frau. An seinen Armen, die unter den lockeren Ärmeln seines yukatas hervorlugten schlängelten sich schwarze Ornamente nach oben. Tätowierungen.
,, Lian mein Freund" breit grinsend drückte kawarama nocheinmal die Schulter des schönen Mannes.

Der Mann der hinter den beiden stand rauchte etwas. Der Kräuterdunst schlängelte sich schwer in die Luft nach oben. Etwas dunkles lag in seinen eisblauen Augen und schickte Yurai eine gänsehaut über den Körper. Seine Haarfarbe konnte er nicht erkennen, da er es unter einer großen kaputze seines Umgangs versteckte. Seine Züge männlich und beherrscht.

,, Malio sei nicht unfreundlich" zischte das schöne Mädchen. Der Mann nickte knapp und nahm einen weiteren Zug seines krauts.

,, Das sind Yurai und Asuna " stellte Kawarama sie schlussendlich vor.
,, Mein Name ist Nisha" freundlich ergriff die rothaarige Yurais Hand als erstes und schüttelte sie. Sie war genauso aufgeschlossen wie Asuna. Selbst ihr Lächeln steckte den schwarzhaarigen an.

,, Aww du bist richtig süß" quietschte Nisha und ließ die Scham in Yurais Wangen erleuchten. Komplimente waren ihm immernoch fremd.

Ohne weiter zeit zu verlieren ging die Gruppe in die Burg.
Der Schankraum war rustikal in dunklen Holz gehalten. Eine lange schenke reichte an der rechten Seite genauso rustikal durch den Raum. Links von ihnen waren unzählige runde Tische mit Stühlen und in der mitte des Raumes stieg eine Wendeltreppe in das zweite Stockwerk empor. Überall schlängelte sich der Efeu durch die ritzen und verteilte sich wie eine Krone an der Decke. Laute fröhliche Musik drang an Yurais Ohren die von Fideln gespielt wurden. Genauso wie das gegröhle und Gelächter der Gäste.

Malio sprach zu Lian etwas in einer anderen Sprache, die Yurai nicht verstand und brachte den weißhaarigen zum Lachen. Selbst der düster wirkende Malio schmunzelte und ließ seine spitzen Eckzähne aufblitzen. Jetzt hatte Yurai die Bestätigung das er die Ausstrahlung eines Raubtieres hatte. Genauso bewegte er sich auch. Schleichend, elegant und einnehmend.

Die anderen suchten sich bereits eine Nische wo sie ungestört Platz nehmen konnten, während Yurai wie angewurzelt da stand und die ganzen eindrücke ihn überforderten.

,, Komm süßer. " Nisha packte lachend seine Hand und zog ihn mit sich. Sie war ganz schön forsch. Aber sie war ihm sympathisch.

- Forbidden Desire - Bis ich dir nachgebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt