Kann Man Seinem Feind Trauen?

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Der späte Nachmittag war wirklich schön, wenn man die Tatsache außer Acht lies das Yurai gefesselt an einem Baum war.

Zu tiefst frustriert saß Yurai Bewegungsunfähig da und beobachtete die anderen beim Essen. Mit dieser Art von Konsequenz hatte er nicht gerechnet. Aber etwas Trost spendete ihm das nicht nur er gefesselt war, sondern auch Kjell, ein etwas korpulenter Junge und ein schlaksiger mit Brille.

Yurais Magen knurrte unfassbar laut und ihm wurde allmählich schlecht. Er bereute es zutiefst nichts gegessen zu haben, aber Tobirama ließ ihm nur 20 Minuten. Zusätzlich schenkte ihm der Baum keinen Schatten. Die Sonne stand so ungünstig das sie anfing ihn zu braten.

Der dicke Junge der ebenfalls gefesselt war, ließ seinen Unmut freien Lauf. In einer Tour beschwerte er sich darüber wie hungrig er war, während der schlaksige ihn immer wieder maßregelte. Bei Kjell war sich Yurai nicht mal mehr sicher ob er überhaupt noch ansprechbar war. Dessen Kopf war nach einer Stunde nach vorne gekippt und bewegte sich seit dem nicht mehr. Ihm  brannte jeder Muskel in seinem Körper. Die Liegestütze reichten natürlich nicht aus. Sie mussten Kilometer weit quer Feld ein laufen, durch den Wald und durch einen verdammten Fluss. Wie zu erwarten war Yurai am Ende der Gruppe und schleifte sich nur noch mit. Zusätzlich zierte nun auch Yurais Gesicht ein blaues Auge, da sein kampfpartner doppelt so groß und doppelt so schwer war wie er selbst. Es war ihm einfach nicht möglich sich mit seiner eingeschränkten Hand zu verteidigen. Yurai war sich auch sicher das der andere es genossen hat ihn zu verprügeln. Das dreckige Lächeln hatte er zu deutlich gesehen.
Und was er noch sah, war das Tobirama kein Finger rührte. Ihn immer wieder anschnauzte oder mit den Augen rollte und sich seine Zeit mit Kenta Vertrieb, während er mit Argus Augen Yurai beobachte.

,, Na angenehm? " Yurai musste ein Auge zukneifen um zu erkennen das Kenta vor ihm stand. Er konnte sich ein genervtes stöhnen einfach nicht verkneifen. Bei aller liebe zu Tobirama aber Kenta würde er niemals Respekt gegenüber bringen. Komme was wolle.

,, Ich hoffe du hast an meiner Demütigung Spaß" knurrte Yurai.
,, Oh das habe ich, da sei dir sicher"
Kenta hockte sich zu Yurai runter und legte den Kopf schief. Er musterte Yurai in einer Seelen Ruhe, ehe er weiter sprach:,, Ich frag mich wirklich was er mit dir will. Du bist absolut nicht sein Typ und schwach noch dazu"

Es regte sich etwas in Yurai. Über gewisse Dinge am heutigen Tag konnte er noch drüber hinweg sehen, aber das ging eindeutig zu weit.
,, Zu schade das auch du nicht sein Typ bist" versuchte Yurai so ruhig wie möglich zu antworten. Natürlich wäre ihm lieber gewesen ihm die Nase zu brechen, aber so musste er auf sprachliche Verteidigung setzen. Denn  die Ruhe zu bewahren brachte eher den Feind aus der Fassung, als handgreiflich zu werden. Obwohl ein gezielter Schlag auf den Kehlkopf auch ganz nett wäre.

Kenta lachte:,, Oh kleiner du glaubst garnicht wie sehr ich sein Typ bin. Immerhin scheint er dir ja nicht zu sagen was für eine Beziehung er zu mir hat. "

Yurais inneres brodelte. Vor Wut, Verzweiflung und Eifersucht. Er wollte Kenta wirklich nicht die Genugtuung geben, aber er konnte einfach nicht anders.

,, Naja vielleicht war es ihm einfach nicht wert mit dir und hat mir deshalb nichts von dir erzählt" ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er konnte sehen wie Kenta zornesfalten entwickelte.

Nur mit dem nachfolgenden hatte Yurai nicht gerechnet und ließ seine Sicherheit zerplatzen.
,, Weisst du ich war gestern bei ihm und er hat mir erzählt das du einfach nutzlos bist. Noch dazu während du naiv dachtest er würde dich lieben, war er abends in meinem Bett und hatte mir deutlich gezeigt wie wert es ihm war"

Kenta stand auf und ging einfach fort. Ließ Yurai zurück. Er starrte fassungslos Kenta hinterher. Sein Blut rauschte lautstark in seinen Ohren und sein Herz klopfte schmerzhaft schnell in seinem Brustkorb. In seinen Augen sammelten sich Tränen. Er wollte keine Schwäche zeigen, aber Kentas Worte fingen an ihn innerlich zu zerreißen. Tobirama sagte er sei nutzlos? Noch dazu hatte er was mit Kenta? Immernoch?!

In Yurais Kopf fing alles an sich zu drehen. Seine Atmung beschleunigte sich und er hatte das Gefühl er bekam keine Luft. Das kann nicht sein. Das kann unmöglich die Wahrheit sein!

,, Ey hallo?! Ich glaub der kleine kollabiert gleich! " brüllte irgendwer von den anderen. Doch Yurai bekam das garnicht mit. Er erstickte fast an seinem Schmerz und den Worten von Kenta. Hatte er sich so getäuscht? War es alles nur gespielt? Yurai wusste es nicht. Er wusste im Moment garnichts.

Seine Arme fielen taub nach vorne. Jemand löste seine Fesseln. Überhaupt konnte Yurai sich nicht bewegen. Er atmete noch immer hektisch und hatte das Bedürfnis sich einfach zu übergeben.

Erst nach dem an ihm gerüttelt wurde, kam Yurai langsam zu sich. Die Tränen seines Schmerzes versiegten nicht und er sah verschwommen Tobirama vor sich.
Tobirama sprach ihn die ganze zeit an, doch in Yurais Kopf kam nichts an. Er fühlte sich taub. Er nahm Tobirama in Augenschein und fragte sich warum er ihm das an tat. Womit hatte er das verdient? Konnte er Kentas Worten überhaupt glauben schenken ? Und wenn ja warum belog Tobirama ihn?

Erst als Tobirama sein Gesicht berührte, zuckte Yurai heftig zusammen und schnappte nach Luft. Nach und nach kamen die Hintergrund Geräusche wieder zum Vorschein und er sah auch deutlich wie besorgt Tobirama ihn musterte.
Yurai fühlte sich eigenartig. Die Berührung von Tobirama fühlten sich falsch an. Er fühlte sich falsch. Yurai hatte das Gefühl als hätte man ihn hintergangen, obwohl er nicht mal genau sagen konnte ob Kenta die Wahrheit sprach. War das Intuition oder doch nur eine Lüge?

- Forbidden Desire - Bis ich dir nachgebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt