Kapitel 64. wiedersetztungen und ängste, aus der Vergangenheit

461 29 11
                                    

Ich wusste nicht genau was ich tun sollte, als der Hutmacher gerufen wurde und somit verschwand. Er ließ mich und kuzuryu zurück, im Unwissen darauf, dass dieser Mann vor mir kein guter war. Und dann auch noch mein Vater. ,,ich bin stolz auf dich Rosalie", Wörter, die ich noch nie aus seinem Mund hörte, doch diese Wörter bedeuteten mir nichts. Nicht mehr. Früher hätten sie mir alles bedeutet, auch nur einmal von meinen Eltern ein ,,ich liebe dich" oder ein ,,ich bin stolz auf dich" zu hören, wäre alles für mich gewesen. Aber jetzt nicht mehr.

,,was willst du hier", war meine Antwort darauf, da ich diesen Worten keine Bedeutung schenken wollte. ,,ich bin hier um mit dir zu reden", er streckte die Arme aus, ließ sie dann gegen seine Beine fallen und sah mich an. ,,ich will nicht mit dir reden", ernst sah ich ihn an, wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich am Arm fest. Sofort erinnerte ich mich an den Augenblick, als er mich zum ersten Mal so grob am Arm gepackt und im Keller gesperrt hatte, weil ich nicht schnell genug die Aufgaben in Mathe löste. Ich zog meinen Arm aus seinen Griff und blickte ihm wütend ins Gesicht. ,,ich will nicht mit dir reden. Es gibt nichts was ich dir sagen will", sein Gesichtsausdruck wurde nun ebenfalls ernster.

,,wie kannst du es wagen so mit mir zu reden? Ich bin immer noch dein Vater Rosalie, vergiss das nicht", mit einem befehlenden Unterton sprach er mit mir, doch dies hatte keine Wirkung mehr auf mich. ,,du bist nicht mein Vater", diese Worte, die ich ihm giftig an den Kopf warf, schienen bei ihm einen Punkt zu treffen, den ich noch nie traf, denn er sah mich für einen Augenblick verletzt an, doch dies hielt nicht lange, denn er erhob seine Hand. Ich wusste, was jetzt folgen würde, doch ich war jetzt erwachsen, er kann mir nichts mehr antun, also tat ich das, wofür ich immer Angst hatte es zu tun. Ich wehrte mich. Mit einem starken Stoß schubste ich ihn von mir weg und er taumelte nach hinten, bis er mich mit einem geschockten Blick ansah. ,,du bist seit dem Tag, an dem du das erste mal deine Hand mir gegenüber erhoben hast, nicht mehr mein Vater", diese Worte verletzen ihn, das wusste ich, doch das sollten sie auch. Sie sollten ihn so sehr verletzten wie er mich in diesen Jahren verletzt hatte.

,,ich bin kein Kind mehr, ab jetzt entscheide ich selbst, mit wem ich wie rede. Und du bist ganz unten auf der Liste der Personen, mit denen ich anständig rede", und mit diesen Worten war das Gespräch beendet. Ich verließ den Raum, aber nicht mit einem Schuldgefühl. Ganz im Gegenteil, ich war auf einer Art stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, mich gegen ihn zu widersetzen. Ich fühlte mich frei von seinen Anweisungen, seiner groben Art und diesen beschissenen Bestrafungen, die keinem etwas brachten. Weder mir, noch ihm oder meiner Mutter brachten sie etwas, denn ich fing an mich immer mehr zu den Grenzen raufzuarbeiten.

Ich war ein Kind, Kinder machen das eben, es war normal zu schauen, bis wohin die Grenze der Eltern ging, aber ich habe sie noch nie überschritten. Bis jetzt. Denn jetzt gab es für mich keine Grenze mehr.

,,was war das?", fragte eine Stimme hinter mir. Natürlich war es chrishiya, er war es immer. ,,nur eine kleine Auseinandersetzung, nichts schlimmes", sagte ich und lächelte ihn an. ,,das klang aber sehr privat, kennt ihr euch?" ,,nicht jetzt chrishiya", versuchte ich ruhig zu sagen, als ich kuzuryu aus dem Raum kommen sah, welcher zu mir und chrishiya sah, welcher nicht weit von mir weg stand. Ich verabschiedete mich so schnell es ging und ging in die zweite Etage, wo mein neues Zimmer gewesen wäre. Ich musste schnell von chrishiya weg, denn ich wusste, es würde meinen Vater nicht gefallen.

Es ging mir nicht darum, dass er ihn bei mir sah, sondern darum, dass er vielleicht ahnen könnte, was er mir bedeutete. Denn er bedeutete mir viel und das machte mich schwach. Ich war in der 6 klasse in einen Jungen aus meiner Schule verliebt und erzählte es meiner Mutter. Sie versprach es meinem Vater nicht zu sagen, dich das tat sie und am nächsten Tag kam der junge, den ich mochte nicht zur Schule. Auch die weiteren Tage nicht und ab da an galt er als vermisst.

Die Mutter war am Boden zerstört, als sie erfuhr, dass die Leiche ihres Sohnes gefunden wurde. Ich wusste, dass es mein Vater gewesen sein musste, der ihn umgebracht hatte, doch darauf ansprechen tat ich ihn nicht. Ich hatte Angst, dass er chrishiya das selbe antat, wie dem Jungen damals. Zwar wusste ich, dass chrishiya nicht dumm war und auch währen würde, doch ich kannte meinen Vater. Ich wusste, zu was er im Stande war, als er den Jungen getötet hatte und mir sagte, dass es irgendwann keinen Platz mehr für Liebe geben würde. Und ab da an verliebte ich mich auch nicht mehr. In nichts und niemanden.
Außer vielleicht jetzt...

————-
Ein Riesen danke an Nora_is_crazy  für diese süßen Nachrichten❤️ Und ebenfalls ein großes danke an LuisaBerger für die Votes 😆 aber auch ein Mega Großes danke an die, die das hier lesen und auf Tik tok meine Videos Liken. Habt Spaß mit dem Kapitel ❤️

♥️ the king of hearts | ♠️ / Don'tWo Geschichten leben. Entdecke jetzt