Der Mann zog eine Augenbraue hoch und sah auf.
"Sayo." Er wank mich zu sich und stand auf.
Nervös schluckte ich meinen Speichel runter und ging zu ihn. Als ich vor ihn stand konnte ich nicht einmal reagieren, da hatte ich eine Kleben.
"Du sprichst nur deinen Herren mit den Titel an, andere mit Sir, hat dir Michael das noch nicht erklärt?" Wollte er wissen.
"Tut mir leid, ich hört davon zum ersten Mal, Sir." Entschuldigte ich mich sofort.
Schnell blinzelte ich die Tränen weg. Wieso bestraft man mich für Dinge, die ich nicht weiß. Was soll das? Kann man nicht erstmal fragen, ob man davon überhaupt was weiß?
Seine Hand legte sich auf meine Brust, doch ich zuckte nicht zurück.
"Wenigstens lernst du dazu. Geh auf deine Decke und frag, was du wissen willst." Befahl er.
Ich gehorchte, auch wenn er theoretisch nicht mein Herr war, so war es doch besser zu tun, was er wollte. Umso länger ich jemanden so bezeichnete, desso mehr kam mir die Galle dabei hoch. Herr. Was für ein überhebliches Arschloch musste man sein um zu verlangen, dass man einen so nannte.
"Was passiert mit mir, wenn der Herr stirbt?" Ich könnte wieder kotzen.
Simon sah mich an, lehnte sich dann entspannt zurück und schien kurz nachzudenken.
"Das kommt ganz darauf an, in welcher Situation er stirbt und wo du dich da befindest. Endweder wirst du auch sterben, an einen Sklavenhändler kommen, der dich verkauft, vielleicht auch irgendwo als Hure gehalten. Alles möglich. Das wahrscheinlichste ist jedoch, dass du zu mir kommst." Erklärte er.
Zu ihn? Wieso sollte ich zu ihn kommen und wieso war das am wahrscheinlichsten?
Bevor ich eine weitere Frage stellen konnte, schüttelte Simon diese schon mit einer Handbewegung ab.
"Schlaf einfach."
"Ich kann nicht." Wiesersprach ich sofort.
Ich merkte die kleine Regung bei ihn nicht, ich merkte nicht wie er seine drei Finger langsam senkte. Als der letzte unten war und ich mich immernoch nicht für meinen Wiederspruch entschuldigt hatte, stand er auf und kam auf mich zu. Erst jetzt realisierte ich, was falsch war, wich zurück und entschuldige mich.
Es änderte nichts. Drei Sekunden Regel, wer innerhalb von dieser Zeit seinen Fehler nicht einsah, wurde bestraft. Ich kannte die Regel nicht, trotzdem musste ich durch den Tritt in die Magengrube erkennen, dass es eine solche Regel scheinbar gab. Ich keuchte auf und viel um, als der Tritt mir sämtliche Luft aus den Magen drückte. Ich schrie auf vor Schmerz und machte mich klein, ein weiter folgte und noch einer. Wimmernd lag ich vor ihn. Der Schmerz schien sich durch meinen ganzen Körper zu ziehen.
"Geh hoch und leg sich schlafen." Dieses mal duldete seine Stimme keinen Wiederspruch.
Wimmernd nickte ich.
"Ja, Sir."
"Geht doch." Murrte er genervt und setzte sich mit seinen Handy hin.
Ich stand auf, mir war übel. Monik saß noch immer an gleicher Stelle wie vorhin. Kannte sie sowas? War sie es so gewohnt, dass man jemanden vor ihr bestraf, dass sie es schaffte sich nicht zu bewegen? Wenn Simon bei solchen Kleinigkeiten so war...ich wollt gar nicht wissen, wie er als Herr drauf sein könnte.
Vorsichtig ging ich die Treppen hoch. Wo sollte ich jetzt hin? Ich kannte mich in diesen Haus doch gar nicht aus. Erschöpft setzte ich mich in den Flur der Etage und hielt mit meinen Magen. Wenn ich was drin hätte, hätte ich mich bestimmt übergeben.Die Tür neben mir öffnete sich, Michael trat aus den Raum, welcher sich nach einen kurzen Blick hinein als Badezimmer herausstellte. Er sah mich an, seine dunklen Haare hingen ihn halb im Gesicht. Ich senkte meinen Blick, zog meine Beine enger an mich ran. Er lehnte sich an den Türrahmen an, kurz war es still, dann erntönten seine Worte.
"Du hättest es so viel einfacher, wenn du dich endlich unterwirfst."
Ein Schniefen entkam mir.
"Wie sehr denn noch?" Tränen liefen über meine Wangen.
"Komplett."
Ich glaubte meine Haltung war so klein es nur ging. Zusammengerollt saß ich da und fing bitterlich an zu weinen. Komplett? Was soll das sein. Soll ich eine Puppe werden? Ernsthaft? Wie konnte man von einen verlangen, dass man alles was man war...was mach IST aufgibt und sich jemanden unterwirft? Er war ein niemand, jemand den ich auf der Straße keine große Beachtung gezeigt hätte und jetzt wollte er, dass ich alles hinschmiss um seine Sklavin zu sein. Zur falschen Zeit am falschen Ort, ja leck mich! Diese Nacht hätte mein Leben nicht so ruinieren sollen. Ich hätte einfach weitergehen sollen, egal wie sehr meine Beine es an den Tag nicht wollten.
Michael sah mich an. Ging dann ins Bad und befüllt was mit Wasser. Vorsichtig drückte er mein Kinn nach oben und zwang mich zu trinken. So gut die Flüssigkeit auch war, sie half nicht wirklich. Der Mann zog mich auf die Beine und führte mich in einen kleinen Raum. Mehr als ein bezogener Topper mit dünner Decke und Kissen war nicht drin. Für mehr wäre ja auch gar kein Platz gewesen. Die Kammer besaß nicht einmal ein Fenster. Ich setzte mich auf den Topper und hörte hinter mir die Tür ins Schloss klicken.
Die Dunkelheit übernahm...sie war da und leise. Als Michaels Schritte komplett verstummt waren, hörte man nichts mehr. Es war gruselig. Nicht beruhigend, in keinster Weise. Die Tränen liefen wieder, mein Magen schmerzte, meine Glieder schmerzten und da war es. Dieser eine Anblick, wenn ich kurz davor war endlich einzuschlafen. Der Anblick der mich immer und immer wieder weckte und auch aufschreien ließ. Diese leblosen Augen. Dieser Anblick des Todes genau mir gegenüber. Er ließ mich mit jeden mal aufschreien. Das Adrenalin in meinen Adern brachte mich zum beben und mein Herz schien jedesmal kurz auszusetzen. Hilfe. Bitte hilf mir jemand....HILFE

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No escape
RandomNeugier war eine Eigenschaft, die man bei Intelligenten Menschen wieder finden konnte. Ein Zeichen für Intelligenz. Doch meine Neugier hat mich ins Verderben gezogen. Aber war es wirklich Neugier? Ich konnte mich noch an meine zitternden Beine und a...