Kapitel 43

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So versuch Nummer drei es hochzuladen, wenn es klappt, bitte einmal kurzes Feedback....

Wenn man nicht schlief, wurde man nicht von Alpträumen geplagt. Als hätten sie nur auf diesen einen Moment gewartet, nur auf das erste bisschen schlaf und schon legten sie los. Es waren meine Ängste, Erinnerungen, Befürchtungen. Dinge die nie passiert sind und dann doch realistisch sich vor mir abspielten. Die Wiederholungen, die unlogischen Reinflogen und das komische Wesen in der Ecke, was freudig hin und her hüpfte, sollte mir eigentlich sagen, dass es nur ein Traum war. Doch es tat es nicht. Ich wusste vielleicht, dass man schlief. Doch in diesen Moment war alles echt, zu echt.

Es dauerte keine zwei Stunden, da wachte ich total durchschwitzt auf. Michael saß neben mir, hatte seine Hand auf mein Kopf liegen und tippte nebenbei am Handy irgendwas. Mein Atem ging schnell, ruckartig, irgendwie unkontrolliert. Der Mann legte das Gerät zur Seite und zog mich aufrecht hin. Er sagte nichts, brauchte es auch nicht. Alleine, dass er mich dabei an sich zog war gut und trotzdem krallten meine Hand sich in seinen Stoff fest. Vergessend, dass der einzige Stoff, den er an sich hatte, seine Boxer war. Ich sah mich um. Die Kronleuchter waren noch immer angeschaltet, noch immer war ich in diesen Raum. Es hatte sich nichts verändert.

"Nur ein Alptraum." Versuchte ich mich selbst zu beruhigen.

"Ja. Wahrscheinlich nicht der einzige diese Nacht."

Ich ließ mich mehr oder weniger zurückfallen, wobei eher auf ihn drauf das richtige Wort wäre. Erschöpft schloss ich meine Augen, öffnete sie aber sofort wieder. Die Bilder wollten nicht verschwinden. Der Mann sah auf mich herab, nahm meine Hand, die sich immer noch an ihn krallte in seine und legte die decke wieder ordentlich über uns.

"Mach die Augen zu." Forderte er.

Ich sah kurz zu ihn hoch. Wie konnte man so wenig Mimik besitzen? Ich nickte, vergrub mein Gesicht in der Decke und schloss meine Augen. Seine Hand legte sich auf meine Brust. Erst jetzt realisierte ich, wie nah wir uns eigentlich waren und wie wenig wir an uns trugen. Doch er tat nichts, ließ seine Hand nur dort ruhen. Ich schlief nicht wirklich, war nur im Halbschlaf, was sich so anfühlte, als würde ich trotzdem alles mitbekommen, als sei ich wach, nur, dass ich es nicht war. Ich lag da, rührte mich nicht, obwohl ich merkte, dass die Position recht unangenehm war. Als es für Michael zeit war schlafen zu gehen, schob er mich sachte von sich runter. Er legte sich neben mich und schlang seine Arme von hinten um mich.

Ich fühlte mich hilflos in seinen Armen und zeitgleich geschützt. Als würde er auf mich aufpassen und alles übel von mir abwenden.

Die restliche Nacht war unruhig, auch wenn ich durchschlief. lange hielt mich meine Erschöpfung in der Dunkelheit. Ich merkte nicht einmal, dass Michael gegangen war und erst nach einer Stunde wiederkam. Ich schlief gut vierzehn Stunden, was man aber auf den Schlafmangel schieben konnte. Kaum war ich wach, gab es Frühstück, ich konnte mein Gesicht waschen und meine Zähne putzen. Dann wurde alles abgebaut. ich sah ihn zu, wie er alles nach draußen brachte, blieb dabei an Ort und Stelle. Als alles wieder so wie vorher war, machte er mich wieder an der Kette fest. Ich sah ihn an, nicht wissend, ob ich etwa sagen durfte. Was würde jetzt passieren? Würde er mich wieder alleine lassen? Ich hasste die Einsamkeit, hasste das Gefühl, was mich von innen heraus erdrückte.

Doch er ging, ohne ein Wort zu sagen ging er. Ich sah ihn hinterher, sah lange auf die Tür, bis ich mich von meiner Position löste und meine Beine am mich ran zog. Ich umarmte mich selbst, hoffte, die Kälte dadurch loszuwerden. Doch sie blieb. Es war das erste mal, dass mir auffiel, wie kalt es hier unten war. Er hatte mich gewärmt, mir Ruhe bringen können. In diesen Raum fühlte ich mich gerade so verloren, als würd ich durch ein Labyrinth irren.

Am Abend kam er wieder, die zeit bis dahin hatte sich gezogen. Irgendwo hoffte etwas in mir, dass er da bleiben würde, dass wir diese Nacht, so wie letzte verbringen würden. doch er ging und kam nicht wieder. Müde lehnte ich mich an die Wand an, versuchte zu schlafen. Doch es war wie ein Fluch, der durch die Einsamkeit erwachte. Dieser lärm kam wieder, ließ mich keine Sekunde schlafen.

No escapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt