Kapitel 61

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Am nächsten Morgen, war ich als erste wach. ich nutzte die Möglichkeit um zu duschen, bevor ich die Kleidung anzog. Statt eines Halsbands trug ich eine Kette, die als Anhänger einen kleinen Ring hatte. Es war komisch so in den Spiegel zu schauen, mein Hals wirkte lang und leer. Meine Augen wirkten trüb, nicht mehr so glänzend, wie vor einigen Monaten. Die dunkle Haarfarbe war etwas verbasst und man sah den Ansatz leicht. Ich fragte mich, ob Michael sie wieder rauswachsen lassne würde oder ob er sie nachfärbt. Ich wäre froh, wenn ich meine alte Haarfarbe wieder haben dürfte. Nicht einmal solche Kleinigekiten konntest du allein entscheiden, was für ein erbärmlicher Anblick. Ich stellte den Spiegel um, zog mein Oberteil wieder aus und sah mir meinen Rücken an. Voller Narben, keine davon war wirklich zierlich, alle wirkten brutal. Sie waren ja auch auf grausame Weise auf meinen Rücken hinterlassen worden. Ich fragte mich, ob sie mein ganzes Leben nun da sein würden. Würden sie verheilen? irgendwann kaum zu sehen sein? Es klopfte an der Tür, welche ich zugeschlossen hatte.

"Ich bins." Mein Herr.

Ich zog mir den Pollover nicht über, sondern ging zur Tür um sie aufzuschließen.

"Wann hab ich dir erlaubt zuzuschließen?" Wollte er wissen.

"Ich wollte nicht, dass Madame Nickole reinkommt." Erklärte ich kurz.

Daraufhin nickte er erkennend und ließ mich ungestraft davonkommen. Er ging zum Waschbecken um sich sein Gesicht zu waschen. Ich sah mir weiterhin meinen Rücken an,

"Versuchst du dich damit anzufreunden?" Hinterfragte Michael mein handeln.

"Ja." Wobei mir der Anblick eher die Energie für alles raubte.

Er kam zu mir, seine Hand legte sich auf meine Schulter, sanft strich er meinen Rücken hinunter, führ über manche narben gezielt über ihre ganze Länge. Seine Hand brannte auf meiner abgekühlten Haut.

"Ich liebe sie." Er beugte sich zu mir runter, ich blieb ruhig stehen. "Es zeigt, dass du gelernt hast. Schau diese Narben nicht an und hasse sie. Du bist selbst Schuld, dass du sie nun tragen musst." Erinnerte er mich

"Ich weiß, Herr." Aber ich hasste sie aus allen Herzen.

Mein Herr ließ von mir ab, ich zog den Pollover an und ließ die Kette drüber fallen. Ich ging an ihn vorbei und verließ das Badezimmer. Im Flur traf ich auf eine nackte Frau, weshalb ich schnell meinen Blick senkte und an ihr mit einer leiden Begrüßung vorbeiging. In der Küche fing ich an das Frühstück für die beidne vorzubereiten. ich machte Obstsalat, einen Joughurt mit Haferfocken, Leihsamen und Nüssen und kochte ein paar Eier. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich zum Frühstück machen sollte und stellte deshalb eine Auswahl zusammen. Früher...war nichts... Ich durfte nicht daran denken. Als die beiden Frühstückten, machte ich mich los die Wäsche von gestern abzuhängen und zusammenzuräumen. Das alles dauerte ein bisschen länger, da ich mir dabei recht viel Zeit ließ. Als ich wieder in der Küche war, war von beiden keine Spur, nur die benutzen Sachen, wiesen darauf hin, dass sie gefrühstückt hatten. Und was ist mit mir? Gerade als ich abräumen wollte fand ich eine Notiz. Ich handelte nach entsprechender und räumte erstmal nur das ganze dreckige Geschirr weg und stellte frisches, hin, welches dann für mich bestimmt war. Da wir in nächster Zeit zu dritt waren, räumte ich die Spühlmaschine ein. Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis mein herr kam, seine Haare waren durcheinander, er wirkte etwas verschwitzt. Es war offensichtlich, was die beiden getan hatten. Es ist früh am morgen, konnten die nicht bis zum Abend damit warten?

"Du siehst skeptisch aus." Erkannte Michael, als er anfing die Mahlzeit für mich zu bestimmen.

"Sie verhalten sich wie Tiere."

Er gab sich keine Mühe sein Lachen zu verstecken.

"So ist das nun einmal, wenn die Session gut ist."

"Session?"

"Manchmal vergess ich, dass du Jungfrau bist. Über solche Dinge brauchst du dir keine Gedanken zu machen, tu was deine Aufgabe ist und lass mir doch etwas Vergnügen."

Als ob Sex so gut ist. Ich verdrehte die Augen. Es war nicht so, dass ich nie selbst Lust empfand, doch seit ich hier bin, war mein Kopf mit anderen beschäftigt, als mit solchen Grundbedürfnissen. Es gab hier sowieso niemanden mit den ich es tun wollte und auf eine Vergewaltigung war ich nun wirklich nicht heiß.

"Vielleicht würd ich euch beide etwas weniger verurteilen, wenn ich aufgeklärter wäre. Aber habt ruhig euren ˋSpaßˋ, ich würde nur die nächste Nacht gerne ohne große Probleme einschlafen können."

"Bist du denn nicht neugierig auf Sex?" Hinterfragte er.

"In diesen Leben hat es mich noch nicht interessiert."

Er zögerte. Michael wusste genau, was ich damit meinte.

"Verstehe. Komm her, Frühstück."

Ich ging zu ihn, blieb vor ihn stehen und legte meine Hände auf den Rücken. Das Rituall war so alltäglich geworden, dass ich nicht einmal mehr darüber nachdachte. Still aß ich alles auf, was er mir gab. Zum Schluss wurde mit Wasser gespühlt.

"Ich bin oben beim Sport, wenn Nicki runter kommt, was hast du zu tun?"

"Den Haushalt, Herr. Ich rede mit Madame Nickole nur das nötigste."

"Wenn sie dich um etwas bittet, wirst du es tun?"

"Nur wenn es nötig ist, kleine Gefallen werde ich auf Ihren Wunsch ihr gegenüber erfüllen."

Sein Lächeln war mit Stolz gefüllt. Ich konnte es nicht unterdrücken, denn die Zufriedenheit in ihn zu sehen, machte mich irgendwie auch zufrieden. Ich erwiederte das Lächeln, wenn auch nicht so stark. Als er verschwand, brachte ich die Küche auf fordermann und beschloss dann das Gästebad im Erdgeschoss ordentlich zu reinigen. Bis zum Mittag blieb mir Nickole vom Leib, doch als sie hinunterkam, fraß sie sich einen Narren an mir.

"Das Frühstück kannst du das nächste mal etwas besser machen, es war fade." Kein Hallo, kein nichts.

Top gestylt stand sie da, der Goldschmuck ließ sie wertvoll aussehen. Ihre Haltung wirkte elegant, passte irgendwie zu ihr, auch wenn es die eingebildete Eleganz zu sein schien.

"Was genau hat Ihnen denn nicht daran gefallen?" Wollte ich wissen.

Ich war gerade dabei mich zu erkunden, was ich kochen konnte. Es besteht zwar auch die Möglichkeit, dass mein herr es vorzieht für sie das mittag zu machen, doch es würde nciht schaden, wennich wüsste, was vorhanden war. Der herr war gerade Duschen, nach zwei Stunden Sport ein muss. Wobei der Sport fü den Tag wohl nicht beendet sein würde.

"Du achtest kein bisschen auf Kallorien oder Zucker. Du machst einfach irgendwas, das konnte man sehen."

"Ich hab noch nie auf Kallorien geachtet. Ich wüsste nicht einmal, wie ich sie berechnen sollte." Gab ich zu.

War das ihr ernst? Kallorien? Bei ihrer Figur dürfte sie wohl essen wollen, was sie wollte. Ich verstand ihre Beschwerde nicht wirklich.

"Dann lad dir einfach eine App dafür runter, die rechnen dir das aus, dann würdest du merken, was für einen Schwachsinn du einen servierst."

"Sayo hat kein Handy." Michael kam zu uns.

Er zog sich im Laufen sein Shirt an, seine Muskeln waren aufgepumpt, schienen viel größer und definierter als sonst.

"Wie? Kaufst du ihr keins?"

"Ich möchte keins." Stritt ich gleich ab.

Michael machte sich sofort daran Utensilien zum kochen herauszusuchen. Ich werde mich also an irgendetwas anderes setzen. Da Michael da war, hatte Nickole ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf ihn gerichtet.

No escapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt