Kapitel 50

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Wir hielten vor einer Metalltür. Simon suchte im kalten Kellerlicht nach den richtigen Schlüssel. obwohl es hier unten frisch war, so war es warm genug um nicht zu erfrieren.

"Zieh alles bis auf den Tanga aus." Forderte mein Herr mich auf.

Ich sah zu ihn auf, zögerte kurz aber tat es dann schlussendlich ohne Widerspruch. Kaum war die Hose und der BH aus, wurde mein Körper mit Gänsehaut überzogen. Michael legte die Klamotten auf einen Hocker, der hier fast sinnlos im Gang stand und fing dann an der Körperkette zu zupfen. Schon fast erotisch, verführerisch bedeckte sie kunstvoll meine Brust. Zwar sah man diese noch sehr deutlich, doch ich fühlte mich nicht mehr so nackt wie vorher. Er zog mein Halsband noch zurecht, sodass der Ring wirklich in der Mitte war und dann wurde die Tür geöffnet und wir traten ein. Der Geruch in den Raum dahinter biss mir in der Nase, es roch komisch und als ich die Person sah, die sich dahinter verbarg, wurde mir auch klar wieso. Am liebsten würde ich kotzen, doch zeitgleich war mir so übel, dass nicht einmal die Galle es wagte, hochzukommen. Der Mann, der an der Wand gefesselt auf den Boden saß war bedeckt von seinen eigenen Blut. Kot und Urin wurden in einen Eimer gesammelt, der nicht sauber gereinigt wurde, wenn man ihn entfernte, weshalb der Geruch trotz leeren Gefäß noch immer zu vernehmen war. Der Mann hatte die Augen geschlossen, anders als bei Michael, war hier das Licht dauerhaft an und man nahm somit die Orientierung, ob es nun mal Tag oder Nacht war. Ich konnte nicht erkennen, ob der Mann noch wirklich atmete. Aber er war nicht abgemagert, als wäre er noch nicht lange in dieser Hölle. 

Ich zuckte erschrocken zusammen als Simon den Wasserhahn aufdrehte und damit die Ruhe störte. Ich sah zu wie er einen Wasserschlauch nahm und auf den Mann zuging. Die Boxershort die er trug war in seinen eigenen Blut durchdrängt und schon nach wenigen Sekunden, ertönte sein erschrockener, aber auch von Qualen durchzogener schrei den Raum.

"Gott du Wichser!" Fluchte der Mann über den anderen. 

Daraufhin wurde das Wasser eiskalt gedreht, was ihn noch mehr zu setzen gab. Ich stand neben Michael, der unsere Hände voneinander löste. Es kehrte wieder Ruhe ein, als das Wasser ausgeschaltet wurde. Der Fremde spuckte das Wasser aus, welches in seinen Mund gekommen war. Das Blut an seinen Körper war hartnäckig und nicht alles war sauber. An den tieferen Wunden, kam wieder frisches Blut. Es war ein Wunder, dass der Mann überhaupt noch lebte. Zumindest sah ich es so, denn wer weiß, wie viel Blut er wirklich verloren hat und welches einfach nur breitgeschmiert war. 

"Wenn du mich hier unten schon einsperrst, dann lass mich doch zumindest in Ruhe sterben."

"Nein danke, dass wäre zu langweilig."

Ein abfälliges Lachen entkam ihn. 

"Willst du mir Angst machen? Deinen kleinen Wachhund, hast du auch wieder mitgebracht." Abscheulich sah er zu Michael, welcher ihn nur kalt ansah. 

Erst zu aller letzt sah er zu mir und ihn schien sein Spott über den Mann vom Gesicht zu weichen.

"Was soll das Mädchen hier?!" Er schien gar nicht erfreut darüber, mich zu sehen, dabei war ich mir sicher, dass wir Fremde waren.

Ich bemerkte nicht, dass ich in seiner Reichweite stand, auch nicht, dass Michael sich von mir entfernt hatte, sodass ich nun am nächsten an diesen Hünen stand. 

"Das entscheiden wir noch, anhand deines Benehmens." Ich verstand es nicht ganz, doch der andere schien genau zu wissen, was er meinte. 

Ich hätte bei einer so verwundeten Person, niemals mit der plötzlichen Handlung gerechnet. Doch ich reagierte schneller, als er, wich zurück, außerhalb seiner Reichweite und versteckte mich hinter den Mann, den ich Herr nannte.

"Hast du eigentlich eine Ahnung hinter wem du dich versteckst?" Man hörte ihn an, dass er Schmerzen von der Aktion hatte. 

Mein Puls raste, ich sah den Mann an, dann zu meinen hoch. Lobend legte er seine Hand auf meinen Kopf, als wolle er mir zeigen, dass er nicht an mich kommen würde.

"Du weißt, dass du uns eine Menge schuldest oder?"

"Lass das Mädchen da raus." Knurrte er verärgert.

"Sitz, Hündchen." Der Fremde, der einfach als Hund bezeichnet wurde, hätte Simon am liebsten den Hals umgedreht. 

Aber er setzte sich wieder dahin wo er war. Zufrieden schenkte der blondhaarige den Mann ein herabwürdigendes Lächeln.

"Sayo." Ich sah zu ihn, er steckte mir seine Hand aus.

Aber zuerst holte ich mir die Erlaubnis bei meinen Herren, der mit einen knappen nicken zustimmte. Also ging ich zu Simon, nahm seine Hand entgegen und ließ mich zur Mitte des Raumes führen,  wo der Fremde nicht mehr hinkommen würde. 

"Kannst du dich noch hinknien?" Fragte er leise, sodass nur ich es hören konnte.

Eigentlich war die Frage überflüssig. Meine Knie schmerzten immer noch, weshalb ich, nur kurz  zurück flüsterte. Hätte ich dafür nicht schon länger als eine Stunde auf den Knien verbracht, würde er nicht fragen. still gab er mir mit Handzeichen die nächste Forderung. Ich kniete mich also ordentlich hin, legte meine Hände auf die Oberschenkel und bereute es jetzt schon nach unten gegangen zu sein. 

"Weißt du, die kleine ist erst seit knapp drei Monaten bei meinen lieben Freund und gehorcht so gerne und willig. Was denkst du könnte ich alles mit ihr anstellen, wenn man sie mir überlässt?" 

Ich hatte Angst, wusste nicht, was die beiden Männer vor hatten. Ich merkte, wie Simon sich entfernte und scheinbar etwas suchte. Es hörte sich so an, als würde er in einer Besteckschublade etwas suchen.

"Ach da haben wir es ja." Er kam wieder zu mir. "Weißt du, ich habe es nicht so gerne, wenn man mir etwas schuldet. Dein Tod würde es nicht besser machen." Ich spürte etwas kaltes an meinen Hals. Oh gott...bitte nicht. Tränen stiegen mir in die Augen, ich verkrampfte mich total, wagte es nicht einmal normal zu atmen. "Deshalb möchte ich dich erziehen. Du siehst ja, wie gut und vor allem wie schnell das geht. Wenn du dich benimmst, wird unser kleines Mädchen unversehrt bleiben und du kommst schnell wieder aus den Keller raus. Ich finde das klingt nach einen guten Deal meinst du nicht?"

"Du willst mich verkaufen? Bediene dich meinetwegen an meine Organen, aber lass dieses Kind in Ruhe!" 

"Tz." Ich zuckte zusammen, wodurch das Messer unabsichtlich in meinen Hals schnitt. Nicht tief, nur die Haut wurde beschädigt, doch es reichte für die ersten Tropfen Blut. 

"Wie wäre es, wenn du dich erst einmal ordentlich hinkniest? Schau doch, sie macht es dir so schön vor."

Ich sah das Gesicht des Mannes nicht, sah seine Angst um mich nicht und selbst wenn würde ich diese Angst nicht verstehen. Der Mann machte mir nach, versuchte so gut es ging meine Haltung zu kopieren, doch sie war nicht so, wie sie sein sollte. Michael lehnte sich entspannt an die Wand. Das hier war Simons gebiet und er nutzte gern jede Chance, den anderen ordentlich zu dressieren. Er ließ also von mir ab, nahm das Messer und stach ihn leicht in den Rücken, der nicht aufrecht war, wie er sein sollte. Ich hörte das gequälte Stöhnen und eine Träne lief mir über die Wangen. Wenn ich einen Fehler mache, würde er mich dann auch bestrafen?

"Sieht doch schon viel Besser aus."

No escapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt