53.Kapitel

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Freitag. Tag der Abschaltung der Geräte

Liam's P.O.V.:
Heute ist es soweit. Ich... Ich verliere heute endgültig meine Schwester...und es gibt kein zurück mehr. Es sei denn es würde ein Wunder geschehen...
Aber sowas geschieht leider nur in Filmen. Im realen Leben... ist sowas nicht möglich. Zumindest nicht hier...und nicht jetzt.

Zur Schule gehe ich heute nicht... wahrscheinlich auch den restlichen Monat nicht mehr. Wie denn auch? Es ist einfach alles nicht mehr so, wie es früher einmal war. Ohne Kathi macht einfach alles keinen Spaß mehr. Klar, haben wir uns hier und da mal gezofft, aber welche Geschwister tun das bitte nicht? Trotzdem liebe ich sie...sie ist und bleibt meine kleine Schwester. Egal, ob sie nun auf Erden oder im Himmel über uns wacht...

Ich stand von meinem Bett auf, zog mir einfach die Sachen vom Vortag über und ging hinunter in unsere Küche.

Dort fand ich Mom.
"Morgen", sagte ich ihr.
" Morgen"

"Liam. Wir müssen jetzt los", sagte sie. Ich drehte mich zu ihr und sah in ihr verheueltes Gesicht.
Ich bestätigte mit einem Nicken.

Wir zogen uns noch die Schuhe an und fuhren los.
Ich kann es einfach nicht glauben. Warum? Warum geschieht so etwas mit meiner kleinen Schwester? Sie ist doch noch so jung?! Was hat sie nur so schlimmes gemacht, dass ihr ihr Leben genommen werden muss? Warum bitte? Sie war immer so ein lebensfroher, aufgeweckter, liebenswerter junger Mensch. Sie ist gerade mal 17 Jahre alt. Das ist nicht das richtige Alter, um zu sterben! Erst jetzt würde ihr leben doch richtig beginnen. Wenn ich sie nur noch einmal lebend vor mir sehen könnte...

Gerade jetzt beginnt das Leben... doch leider hört es auch schon auf.

Ich wünschte... ich wünschte ich wäre an ihrer Stelle. Lieber würde ich sterben, aber Kathi soll wieder gesund werden. Lieber hätte ich jetzt das Ende. Aber Kathi sollte weiterleben. Sie hat es einfach nicht verdient. Einfach nicht verdient. Einfach nicht verdient.

" Liam, alles in Ordnung?"

"Hm?", fragte ich.

" Wir sind schon seit gefühlten fünf Minuten da. Du musst aussteigen!"

Ich fühlte mich, als wäre ich in einer anderen Welt. Es fühlte sich einfach nicht real an. Einfach... Einfach wie ein schrecklicher Traum.

Ich fühle mich im Moment einfach leblos und schlapp.
Mein Herz fühlt sich kalt und steinhart an. Einfach so kalt.

Ich kann meine Gefühle nicht definieren. Es fühlt sich so an, als hätte ich keine Gefühle. Keine Gefühle außer Trauer. Keine außer Hass zu mir selbst. Wenn ich nur besser auf Kathi aufgepasst hätte!

Mom und ich gingen die Treppen des Krankenhauses, die zu den jeweiligen Stationen führten, hinauf. Ich dachte an Kathi... Wie sie immer die Treppen hinauflief, egal bis zu welchen Stock. Nur weil sie so eine furchtbare Angst vor Fahrstühlen hatte.

In meinen gesamtem Kopf drehte es sich.
Ich fühlte mich selbst nicht mehr. Ich fühlte fast nichts.
Mein Magen schien sich umzudrehen. Jedenfalls dachte ich es, da es höllisch in der Bauchgegend schmerzte. Ob es Einbildung war? Keine Ahnung.

Einige Leute kamen Mom und mir entgegen. Schauten uns bemittleidend an. Dabei wussten die doch nichteinemal, was wir gerade durchleben müssen. Keiner weiß es. Keiner, außer wir.

Vor ihrem Zimmer angekommen, warteten wir noch, bis einer der vielen Ärzte kam.
Warum war Harry noch nicht hier? Will er sich nicht von ihr verabschieden? Sie liebt ihn doch? Hat Mom ihm überhaubt die Uhrzeit gesagt?

My life with Harry Styles #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt