Nachdem ich das inakzeptable Krankenhausessen runter geschlungen hatte, -ja, es gab den berühmten Brokkoli-, beschloss ich einmal das Fenster zu öffnen, um ein wenig Sauerstoff in mein Zimmer zu locken. Die Luft hier drin war wirklich eine Zumutung. Mich wundert es, dass die Krankenschwestern zuvor nie das Fenster geöffnet haben...geschweige denn mich überhaupt danach gefragt haben.
Aber naja. Dies hier ist weder mein Zuhause, noch ein überteuertes Hotel. Deswegen sollte ich mich wohl damit zufrieden geben, was ich hier habe.Als ich mich schließlich auf das relativ doch bequeme Bett legte und versuchte einzuschlafen, stießen mir wieder überflüssige, aber dennoch wichtige Gedanken in meinen Schädel.
Was bitte wird jetzt aus Harry und mir?
Es war sicherlich nicht die beste Entscheidung von mir gewesen, ihn einfach so abzuweisen.
Was für ein schlechter Mensch ich doch bin...
Was hätte ich denn gemacht, wenn Harry mir so eine Abfuhr erteilt hätte?
Ich hätte irgendwelche Medikament eingenommen, als wären es lebenswichtige Stoffe, kam es mir so in den Sinn. Ich hatte ein mega schlechtes Gewissen. Nur wie, wie kam ich aus dieser unamüsanten Situation wieder heraus?
Ehrlich gesagt sehe ich keinen anderen Ausweg, als Harry die Wahrheit zusagen. Jedoch will ich dies einfach nicht. Mir wird schlecht, wenn ich nur daran denke, wie ich damit Harry's ganzes Leben zerstören würde.
Ich hab's jetzt schon zerstört...
Wie soll ich meinem ehemaligen Vertrauten wieder in die Augen sehen können? Ich schäme mich in Grund und Boden. Ich hab einfach alles kaputt gemacht...
Nur... Ich denke, ich bin ihm eine Erklärung schuldig.Nur wie soll ich ihn finden? Ich habe seine Handynummer nicht und zu ihm nach Hause... Nein. Dafür schäme ich mich zu sehr. Ich kann doch nicht erst mit ihm 'Schluss' machen und dann wie ein arrogantes Etwas bei ihm auf der Matte stehen. Nein. So etwas kann ich nicht tun...
Aber vielleicht gibt er mich ja nicht auf und kommt mich vielleicht doch noch besuchen?
Nein. Das ist völlig absurd und völliger Schwachsinn. Harry liegen zig Frauen zu Füßen. Aus welchem Grund also, sollte ausgerechnet er mir hinterherlaufen wollen? Genau, da gibt es keinen Grund.
Ich habe ihn so schlecht behandelt, dabei hat er mir im Prinzip nichts getan. Der Arme weiß doch nichts und ich war so kaltherzig und brach unsere Beziehung ab. Er war mein Prinz und ich seine Prinzessin, doch ich musste alles verderben. Es ist wie ein Fluch. Ein Fluch wie in einer dieser Märchen. Niemals werde ich Glück haben.Und wenn ich dachte, ich hätte es, war es nur ein riesen Trick, um mir Hoffnung zu machen und dann hinterlistig das Blatt zu wenden und mich in die Tiefe fallen zu lassen.
Ich gebe zu, meine Familie ist und war das aller wichtigste in meinem Leben. Besonders Liam.
Doch als ich Harry kennenlernte, war ich wie in einem Tunnel in einem Rosengarten. Nur Harry und ich. Ich verstand selber nicht, aus welchen Gründen mir das Glück, so zu Füßen lag. Doch dann verstand ich es. Es war einfach ein mieser Trick. Das Schicksal machte mir Hoffnung und ließ mich dennoch kalt dastehen. Ich verstehe nicht, warum ausgerechnet ich, warum ich verdammt nochmal so ein scheiß Leben haben muss!
Aber jemanden muss es ja treffen. Und dieser jemand, bin nunmal ich geworden...Ich könnte mich selbst dafür erwürgen, dass ich so mit Harry umgegangen bin....
Nach diesem Gedankenstrom viel ich in einen sehr unruhigen Schlaf, bis ich von einer -mir bekannten- Stimme aufgeweckt wurde. "Harry?", fragte ich.
" Ich...", antwortete mir mein Gegenüber.
Harry's P.O.V.:
Nachdem ich nun also noch relativ früh am Morgen, okay, wir hatten schon elf Uhr, mein Auto in unserer Einfahrt parkte, sah ich, wie Mom verdammt wütend aus dem Küchenfenster starrte.
"Harry, ich hab mir so Sorgen um dich gemacht! Was hast du dir dabei gedacht?", äffte ich Mom schon im Auto nach, noch bevor sie überhaupt so etwas sagen könnte und stieg aus dem Auto aus. Ich wusste einfach, dass sie genau die Worte sagen würde.
Ich schloss meinen Wagen ab und begab mich Richtung Eingangstür, als diese voller Wucht geöffnet wurde."Harry! Ich hab mir so Sorgen um dich gemacht! Was hast du dir dabei gedacht?", kam es aus ihr.
Und, was habe ich gesagt? Ich wusste es einfach...
"Mom, nun lass mich doch erstmal rein", sagte ich und drängte mich vorsichtig an Mom vorbei, um ins warme Haus zu gelangen.
Daraufhin schloss sie die Tür hinter sich und kreuzte die Arme vor ihrer Brust.
Sie setzte wieder ihren 'Du-erklärst-mir-jetzt-alles-Freundchen' Blick auf und tappte mit ihrem rechten Fuß schnell auf und ab.
"Ich warte", sagte sie ungeduldig, während ich mir meine Schuhe auszog.
"Jaha. Moment"
Ich ging ins Wohnzimmer, dicht von ihr gefolgt.
Okay. Nun muss die Wahrheit raus. Okay Harry.Ich begann von ganz von vorne.
Wie ich Kathi besuchte, mir die Birne volllaufen ließ und wie ich aufgewacht bin und mir plötzlich klar gemacht wurde, dass ich geheiratet habe.
Selbstverständlich wollte ich Mom etwas foltern und sagte ihr natürlich nicht, dass dies ein Scherz der Bardame war. Doch leider reagierte Mom etwas...etwas anders und schlug einmal mit dem Handtuch, welches sie noch vom Abtrocknen des Geschirrs in der Hand hatte, auf meinen Oberarm.
"Mom! Man das war doch nur ein Scherz! Selbstverständlich habe ich sie nicht geheiratet, man!"
"Harold Edwards Styles! Ist das dein verdammter Ernst? Du hast dich deiner Mutter so gegenüber nicht zu verhalten!", brüllte sie schon fast.
Ich erzählte ihr dann die Geschichte zu Ende -ohne kleine Scherzchen- und musste mir natürlich wiedereinmal was anhören.
"Warum zum Teufel hast du mir nicht bescheid gesagt? Du bist weder an dein Handy gegangen, noch hast du mir eine Nachricht hinterlassen!"
"Ja was hätte ich denn machen sollen?! Ich bin alt genug! Mom, ich wurde so verdammt doll verletzt, ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll! Ich liebe Katharina doch noch, verdammt!", hebte ich meine Stimme.
Ich spürte, wie es mir die Kehle zuschnürte. Es tat so verdammt weh."Ich...-Ich habe echt gedacht, dass sich nichts zwischen uns stellen könnte! Nichtmal die Götter über uns könnten sich zwischen uns stellen. Mom, ich liebe sie doch noch so, was soll ich nur machen? Ich wollte mit ihr bis ans Ende meiner Tage leben und ich wusste, sie ist die Richtige. Ich habe es gefühlt!
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie ich es anders zusammenfassen soll, denn Worte sind hierfür nicht gut genug.
Ich kann seit dem Tag, an dem sie mit mir Schluss gemacht hat, nicht mehr vernünftig schlafen, da sie in jedem meiner verdammten Träume auftaucht!", schrie ich inzwischen schon. Die Tränen flossen mir die Wangen runter, aber das war mir in Moment sowas von scheiß egal. Ich stand sowieso vor meiner Mutter und da ist es wohl in Ordnung.
Ich fing an zu schluchzen und rieb mir die Tränen weg. In dem Moment kam dann auch Mom zu mir und umarmte mich.
"Mom...sie ist einfach so ausgezeichnet! Wird sie mich je wieder lieben?", fragte ich Mom."Schätzchen...", fing sie an.
"Mom, was soll ich tun? Sag mir, was ich tun soll! Ich will sie doch nur wieder haben! Ich kann nicht mehr ohne Katharina, bitte!"
Und das einzige, was meine Mutter von sich gab war:"kämpfe um sie, Harry. Kämpfe um sie! Und wenn sie die Richtige ist, wird sie zu dir zurückkommen!", und dann fielen auch ihr einige Tränen hinunter.
"Dein Vater hat damals nicht um uns gekämpft, Harry. Er hat sich anstatt für uns, für seine dämliche Bäckerei entschieden. Er war Jahrelang nicht für uns da!", sagte sie zwischen ihrem Tränenstrom.
Sie schmiss das Handtuch voller Wut auf den Boden und fing noch mehr an zu weinen, als zuvor.
"Mach bitte nicht den selben Fehler, wie dein Vater, Harry. Kämpfe um die Liebe"
"Danke, Mom", sagte ich und umarmte sie wieder kräftig.
Dann ging ich noch kurz ins Bad, um die verheulelten roten Augen irgendwie loszuwerden und machte mich auf den Weg zu Katharina. Koste es, was es wolle.
Hi :)
hoffentlich ist mir dieses Kapitel etwas gelungen...-How many nights does it take to count the stars?-
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My life with Harry Styles #Wattys2016
FanficDas klassische Familienbild besteht aus Vater, Mutter und deren zwei Kindern. Doch was ist, wenn es von einem Tag auf den anderen nicht mehr so ist? Der Vater stirbt, man zieht um, lernt seine große Liebe kennen. Das sind so ziemlich die üblichen S...