"Ms.Payne", hörte ich jemanden.
Ich blinzelte ein paar Mal und blickte in eine völlig hell leuchtende Lampe. Lautes Getümmel nahm ich war. Was war los, fragte ich mich.
Ich krächzte und spürte Stiche in meinem Bauch.
"Was ist los?", krächzte ich, schloss meine Augen wieder.
"Ms. Payne, wir geben Ihnen ein Beruhigungsmittel, sie werden gleich einschla-",dann war ich weg.
Einige Stunden später wachte ich dann auf und merkte, was geschehen war. Mein Baby. Ich hab mein Kind verloren!
Ich fing an zu schluchzen und Tränen liefen mir über die Wangen.
Ich befand mich in einem gresslichen Krankenhauszimmer, war zudem auch noch alleine in diesem Raum.
Vorsichtig tastete ich meinen Bauch ab. Weg. Meine kleine Kugel ist weg!
Was-Was soll ich denn jetzt machen?!
Keine Sekunde später kamen auch zwei Krankenschwestern in mein Zimmer."Shh", sagte die eine, während die andere mir Wasser in ein Glas schüttete.
"Mein-Mein Baby", weinte ich und hielt mir an den Bauch.
"Wie?", fragte ich, während mir unzählige Tränen die Wange herunterliefen. Wie, wie kann ich denn nur ständig so ein Pech haben? Bin ich denn nicht ein Mensch mit guter Seele?
"Ms. Payne...Sie wurden von einem Auto erwischt... Der Fahrer ist leider geflohen, die Polizei sucht nach diesem", erzählte mir die eine, die mir das Wasser reichte.
"Oh Gott, gab es denn keine andere Möglichkeit? Wieso denn das Kind? Es ist doch unschuldig! Ein unschuldiges Lebewesen!"
"Ms. Payne, es tut uns wirklich leid", sagte die eine, die sich neben mich gesetzt hat.
"Wir haben ihre Mutter angerufen, sie wird bald hier sein, wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute", meinte eine der Krankenschwestern. Ich weiß nicht welche es von den beiden war, meine Augen vielen mir einfach so zu.
Irgendwann hörte ich nur noch, wie sich die Zimmertür schloss, dann wieder öffnete und Mom und Liam in mein Zimmer kamen.
Es waren wieder die üblichen Gespräche, ich weinte, ich weinte aus tiefster Seele und das obwohl ich noch so jung war und eigentlich kein Kind geplant habe. Auch, wenn ich das Kind am Anfang nicht wirklich wollte, weil ich dachte es würde mich überfordern, trotzdem war es ein Teil von mir, von mir und von Niall.
Irgendwann verabschiedeten sich Liam und Mom, woraufhin auch der nächste Gast in mein Zimmer passierte.
Es war nicht Niall, nein. Es war Harry.
Es war Harry, der, den ich so verletzt habe, der mich aber trotzdem besuchen kommt. Der, dem ich förmlich das Herz aus dem Brustkorb gerissen habe, es mir vielleicht trotzdem verziehen hat.Was will er nur?
"Hallo", sagt er, legte seine mitgebrachten Blumen auf das kleine Tischlein neben meinem Bett.
"Hi", meinte ich, rappelte mich etwas auf.
"Danke für die Blumen", sagte ich. Immerhin wollte ich höflich sein.
"Nicht der Rede wert, aber sag mal, wie geht es dir?", fragte er.
Ja wie soll es mir denn gehen? Sollte ich vor Freude in die Luft springen? Wohl kaum.
"So wie es einem Menschen eben geht, wenn er gerade sein Kind verloren hat, Harry", sagte ich.
"Es- Es tut mir leid", sagte er, ich erkannte an seinem Blick deutlich, dass er Mitgefühl hatte.
"Das muss es nicht, Harry, so sehr ich das Kind auch lieben wollte, ich konnte es nicht richtig. Es fühlte sich nicht richtig an. Ich weiß, dass es ein Teil von mir und Niall war, aber ich habe Niall nicht geliebt, Harry, verstehst du das?"
Wieso bin ich ihm so offen? Was macht dieser Mensch nur mit mir?
"Wolltest du das Kind?", fragte er, setzte sich nun neben mich auf das Krankenbett.
"Das war ja nicht geplant. Außerdem gut, ich werde bald 18, aber ich wollte und will Kinder von einem Mann, den ich liebe, weißt du? Ich meine...wie hätte ich das denn alles schaffen sollen? Ich hätte das Kind vielleicht geliebt, aber niemals so, wie es es verdient hätte. Mich hätte es ständig an den Fehler mit Niall erinnert. Es ist wirklich schrecklich, was passiert ist, aber vielleicht ist es auch besser so"
"Du hast Niall also nie geliebt?", fragte er nun.
"Nein", sagte ich.
Harry schien einen Augenblick in Gedanken versunken. Hatte er gedacht, ich würde Niall lieben?
Wieso erzähle ich Harry gerade alles? Ist nun vielleicht der Zeitpunkt gekommen, um die ganzen Karten auf den Tisch zu legen und ihm endlich die Wahrheit zu erzählen? Oder ist die Flamme unserer Liebe auf seiner Seite schon erloschen? Nur würde er mich dann besuchen, wenn ich ihm egal wäre? Würde er das? Nein, ich denke nicht.
"Harry?", fragte ich, wollte ihn aus seinen Gedanken befreien.
"Hm?", machte er, blickte zu mir auf.
"Ich glaube... Ich glaube der Zeitpunkt ist gekommen, an dem ich dir sagen kann, was damals vorgefallen ist. Aber bitte verspreche mir, dass sich in deiner Familie nichts ändern wird, bitte"
Er schaute verdutzt zu mir.
"Du meinst...damals?"
"Ja"
"Okay", kam von ihm.
"Du weißt ja noch, als ich auf Toilette gehen wollte?"
"Ja"
"Nun...ich habe da ein Gespräch mitbekommen..." , sagte ich.
"Ein Gespräch? Und weiter?", fragte er ungeduldig.
"Es war ein Gespräch zwischen meiner Mom und deinem Dad"
"Und?", er wurde immer ungeduldiger.
"Ich-Ich habe gehört, wie Mom gesagt hat, dass das mit denen von 18 Jahren war und dann sagte dein Dad, dass das mit denen von 16 Jahren zu Ende gewesen sei und ich ja jetzt auch 16 sei und ich seine Tochter wäre", sagte ich, während mir Tränen die Wange runterliefen.
Harry's Mund öffnete sich nur und schloss sich daraufhin wieder, ihm fehlten die Worte.
"Das kann nicht sein", sagte er.
"Ich habe es doch gehört! Deswegen konnten wir nicht zusammen sein,Harry! Wir sind Halbgeschwister!"
"Ja und, nur weil unsere Eltern einen Fehler gemacht haben?!"
"Harry, wir sind verwandt! Wie stellst du dir das denn vor?!", argumentierte ich.
"Aber...aber ich hab dich doch geliebt!"
"Ich dich auch Harry, ich dich auch", sagte ich, senkte meinen Kopf.
Augenblicklich sprang Harry vom Bett auf und ging aus meinem Zimmer. Scheiße, was habe ich nur angestellt.
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My life with Harry Styles #Wattys2016
FanfictionDas klassische Familienbild besteht aus Vater, Mutter und deren zwei Kindern. Doch was ist, wenn es von einem Tag auf den anderen nicht mehr so ist? Der Vater stirbt, man zieht um, lernt seine große Liebe kennen. Das sind so ziemlich die üblichen S...