"Das-Das kann nicht sein", versuchte ich mir einzureden.
"Du siehst es doch", gab sie trocken von sich.
Ich drehte den Ring einmal um meinen Finger.
Wie? Wie konnte ich nur so ein Volltrottel sein und einfach so mal jemanden heiraten?"Und mein Portemonnaie? Meine Autoschlüssel? Alles ist weg! Jetzt erzähl schon!", sagte ich eher unfreundlich.
"Ja... Das ist so gewesen, dass du das alles verspielt hast. Gestern kam ein kleiner Mann, so aus dem asiatischen Bereich oder so. Mit dem hast du dann Billiard gespielt und hast dein Auto und ... Naja dein Portemonnaie oder so eingesetzt.
Und ganz klar verloren. Jetzt mal ohne Witz. Also gut, ist was anderes. Da kann selbst ich ja besser spielen", machte sich diese Frau über mich lustig und fing an die Theke mit einem Tuch sauberzuwischen."Mist! Was mach ich denn jetzt?"
Wieder fuhr ich mir aufgeregt durch die Haare. Was soll ich nur machen? Vor allem, wie soll ich nach Hause? Und wie wird Kathi reagieren, wenn sie erfährt, dass ich 'geheiratet' habe?
Oder wie sollte ich es ihr erklären?
Sollte ich ihr es denn überhaupt erklären? Wir sind ja nicht mehr zusammen.Sofort verspürte ich einen Stich in Herzen.
Aj, Schmerz lass bitte nach..."Scheiße man!", brüllte ich und schlug voller Kraft mit meiner Faust auf den Tresen. Die Bardame erschrak und ihre Augen weiteten sich augenblicklich.
"Yooo, alter. Alles gut, okay?", sprach sie. Auch wenn mich diese Worte in einem Satz gleich an unsoziale Menschen erinnerten, die vermutlich nichts weiter als 'Diggah','Alter', 'Yo', und noch andere 'unsachliche' Worte in ihrem vermutlich noch so minimalem Wortschatz besaßen, muss ich zugeben, dass diese Frau das nicht so im typischen 'Ghetto-slang', aussprach.
"Es ist nichts passiert, man. Ich wollte dir nur ein bisschen beibringen, dich das nächste mal nicht so zu betrinken. Das ist keine Lösung", meinte sie.
Ist das gerade ihr verdammter Ernst? Ich dachte, ich hätte meine geliebte betrogen und noch eine wildfremde Frau geheiratet. Ich strich mir voller Erleichterung durch die Haare und atmete einmal erleichtert aus.
"Dein Ernst? Ich bin hier eben fast gestorben! Ich habe echt gedacht ich habe dich geheiratet! Man, alles ist einfach so scheiße!", brüllte ich.
"Und woher habe ich dann diesen verdammten Ring?", wollte ich unbedingt wissen.
"Den hast du gestern hier irgendwo gefunden. Doch da du so voll warst, meintest du die ganze Zeit, dass du ihn gekauft hast und deiner Freundin einen Antrag machen willst. Kally, heißt sie?", fragte sie und achtete auf jeden kleinen Fleck auf der Theke, den sie versuchte abzurubbeln.
"Eigentlich Kathi", sagte ich. Ich blickte nach unten. Spürte wieder diesen unerträglichen Schmerz. Ich atmete einmal schwer aus. Verdammt tat das war.
"Ouh, klar. Verstehe...
Alles gut bei dir sonst?", fragte sie."Ja, ja. Alles gut. Es ist nur... Ach es ist nichts. Ist 'ne lange Geschichte", winkte ich ab. Sie ist ja schließlich nicht meine Mutter. Also geht's sie wohl auch nichts an!
Wundervoll. Wenigstens bin ich nicht verheiratet...
Plötzlich holte sie unter der Theke etwas hervor.
Und tatsächlich. Es waren mein Portemonnaie und meine Autoschlüssel.
Endgeistert sah ich sie an.
"Du warst gestern wirklich mehr als voll. Ich wollte nicht, dass du irgendwelche Dummheiten machst. Du hast dir einen kurzen nach dem anderen in den Hals gekippt. Wenn es dabei nur geblieben wäre... Dann ging es weiter mit Whiskey bis zu härteren Sachen.
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My life with Harry Styles #Wattys2016
FanfictionDas klassische Familienbild besteht aus Vater, Mutter und deren zwei Kindern. Doch was ist, wenn es von einem Tag auf den anderen nicht mehr so ist? Der Vater stirbt, man zieht um, lernt seine große Liebe kennen. Das sind so ziemlich die üblichen S...