67. Kapitel

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Kathi's P.O.V.:

"Ich...", sagte mein Gegenüber.

"Sorry", gab er nur von sich.
Es war Stefan. Der Stefan, welcher mich vor wenigen Minuten mit seinem Charm überschütten wollte und dann einfach abgehauen ist.

" Stefan? Was machst du hier?"

"Ich wollte mich nochmal für mein Verhalten entschuldigen. Ich hätte nicht einfach so gehen dürfen.
Aber ich hatte meine Gründe", erklärte er mir.

Ja gut, dieser Junge verwirrt mich. Was zum Teufel will er denn von mir?

"Äh... Kann ih dich morgen nochmal besuchen? Ich hab's echt eilig und würde dich aber gerne nochmal wiedersehen"

"Stefan...Ich...darf morgen gehen. Ich darf nach Hause", sprach ich, jedoch mit kleinen Pausen zwischen den ersten Wörtern.

"Gibst du mir deine Handynummer? Dann können wir in Kontakt bleiben"

Sollte ich?
Ja. Ja, ich sollte. Ich kann doch nicht mein ganzes Leben alleine bleiben und Harry nachtrauern. Was wird denn dann aus mir?
Nichts. Genau. Ich werde alleine bleiben und alleine versauern. Werde langsam alt und schrumpelig und der Wunsch von Kindern wird mir niemals erfüllt werden. Wobei... Wer würde mich denn überhaupt nehmen?
Niemand!

"Ja klar warte, ich ho-", und genau da viel mir wieder ein, dass ich js mein Handy gar nicht hier hatte. Ich liebe mein Leben. Nicht.

"Alles okay?", fragte Stefan dann.

"Nicht direkt. Mein Handy ist wahrscheinlich Zuhause... Zumindest habe ich es nicht bei mir"

Was soll ich denn jetzt machen? Man, da habe ich einmal einen Jungen kennenge-.

"Kathi, jetzt hör auf ständig nachzudenken! Irgendwie dauert es bei dir zu lange"

Sein-sein ernst? Er macht sich nicht ernsthaft gerade über mich lustig.

"Es ist ja nicht so als könnte ich dir auch meine geben... Also pass auf.. Hast du hier einen Zettel oder so?"

Ich schaute um mich, in die Schublade meines kleinen Tischchens und fand nur ein Taschentuch - ein unbenutztes wohlgemerkt-.

Er schrieb mit seinem Kugelschreiber auf das Taschentuch und drückte es mir wieder in die Hand.

"Wir schreiben", sagte er und ging daraufhin wieder aus meinem Zimmer.

"Bye!", schrie ich ihm noch hinterher.

Keine Sekunde später öffnete jemand -ohne anzuklopfen- die Tür. Mein Herz blieb meines Erachtens stehen, welches zwar jetzt übertreiben klingen mag, für mich in der Situation jedoch durchaus sehr realistisch war.

Es war er. Er.

Mein Mund öffnete sich, ich war unfähig zu sprechen, zu denken.
Ich war zu nichts fähig. Nur das Gefühl des Schockes blieb mir erhalten.

"Hallo Katharina", sprach mein Gegenüber mit rauer und tiefer Stimme.

Er hatte wieder einen Blumenstrauß roter Rosen mitgebracht. Die schönsten Blumen, die ich in meinem Leben gesehen habe, brachte er mir mit.
Er überreichte mir den Blumenstrauß und brachte nur ein
:" Der ist für Dich", heraus.

"Danke", meinte ich und nahm ihn an.

Wunderschöne Rosen waren das. So ein kräftiges dunkles Rot, wie das Blut. Spitze Dornen befanden sich am Stiel. Jedesmal, wenn ich Rosen, rote Rosen, in meinen kleinen Händen hielt, verletzte ich mich an den Dornen.
Aber mich schien es nicht zu stören. Ich blutete auch dieses Mal leicht an meinem Daumen. Aber es störte mich nicht. Es war nur Blut. Blut welches für unser Leben steht. Welches den wunderbaren roten Rosen so ähnelt.

Ich tupfte das Blut mit einem Taschentuch weg und blickte Harry in die Augen.

"Danke", sagte ich.
Er nickte nur. Hatte scheinbar nichts mehr hinzuzufügen.

"Ich denke wir müssen reden. Und es muss jetzt und heute passieren. Sonst werde ich nie die Chance haben mit dir unter vier Augen reden zu können. Liam hasst mich wie die Pest. Ich bin ein Nichtsnutz in seinen Augen. Ein Versager. Aber ich kann es nachvollziehen. Irgendwo hat er auch recht"

Ich schwieg. Ich wollte ihm so gerne ins Wort fallen und ihm sagen, dass es völlig egal ist was Liam denkt, aber ich beließ es. Ich kann nicht. Ich darf nicht.

"Ich bin sprachlos, Harry", sagte ich. Ich musste mir Zeit verschaffen. Zum Nachdenken. Ich fühle wieder, wie die Tränen in mir aufsteigen. Die Flamme unserer Liebe brennt. Doch leider ist diese Liebe nicht von wirklicher Lieber gefüllt, sondern von verbotener Liebe. Liebe, die nicht sein darf.
Ich merke, wie warm mir wird und wie schwer es mir wird meinen Speichel zu schlucken. Dieser Moment schnürt mir einfach die Kehle zu. Ich kann nicht mehr.

"Geh bitte", sagte ich.

"Nennt mir doch wenigstens den Grund, weswegen du mit mir nicht mehr eins sein möchtest? Nenn ihn mir! Dann geb' ich Ruhe"

"Es geht nicht. Wirklich nicht."

"Ich habe doch wohl ein Recht drauf?! Jetzt sag doch schon!"

"Harry, das einzige, was ich dir sagen kann...ist, dass wenn du das erfährst, dann wird sich vermutlich dein gesamtes Leben auf den Kopf stellen.
Es wird nie so sein wie es früher war. Siehst du was ich hier durch mache? Ich schone dich davor.", meine Stimme brach. Es dauerte nicht mehr lange und ich würde anfangen zu weinen.

"Unsere Liebe ist verboten", war noch das einzige was ich ihm sagte.

"Kathi.. Ich muss d-"

"RAUS!", schrie ich und warf den wunderschönen Blumenstrauß nach ihm. Harry schaffte noch sein Gesicht mit seinen Händen zu schützen, bis der dornige Strauß auf ihn prallte.
Ich stützte mein Gesicht in meine kalten Hände und fing an zu weinen.
Versteht er denn nicht, wie weh er mir tut?
Aber warum ich? Wieder denke ich nur an mich. Ich tu damit doch auch ihm weh!
Ich bin einfach so ein schlechter Mensch. So ein schlechter Mensch!

"Es tut mir Leid, Harry", meinte ich. Jedoch half dies nicht mehr. Ich sah den Schmerz, den Harry verspürte. Aber nicht aufgrund der Rosen, die er durch meinen Wurf abbekam. Nein, das war ganz und allein wegen mir. Weil ich ihn verletzt habe!

Ohne weitere Worte ging er weg. Einfach so. Anderes hätte ich auch nicht erwarten sollen und dürfen.

Nach wenigen Minuten kamen Schwestern in mein Zimmer, stopfte mich mit Tabletten voll, sodass ich ziemlich schnell einschlief.
Nach geringer Zeit des Träumens wachte ich dann auch wieder auf. Kopfschmerzen plagten mich...
Wie spät hatten wir es? Ist heute schon der nächste Tag, an dem ich nach Hause dürfte?

Harry's P.O.V:

Ich ging aus ihrem Zimmer. Den Blumenstrauß ließ ich einfach auf dem Boden liegen. Was sollte ich auch damit?
Ich nahm es ihr nicht übel, dass sie so einen Ausraster hatte. Auch wenn ich gedacht hätte, dass sie wenigstens dieses Mal mir erklären könnte, weswegen sie mit mir Schluss gemacht hat. Ich ging aus dem Krankenhaus und zündete mir eine Zigarette an. Ja, seit dem das mit Katharina passiert ist, kann ich nicht mehr anders. Das Rauchen beruhigt mich. Es entspannt.
Ich habe zwar vorher schon immer wieder so eine zwischendurch geraucht, jedoch prahlte ich damit nicht, wie manch anderer.
Ich finde rauchen nicht gut, aber ich muss.

So zündete ich mir die Zigarette an und setzte mich auf eine Bank.

'Verdammte scheiße, was habe ich nur getan, dass ich so wegen meiner Liebe leiden muss?', dachte ich mir.

Ich zog zum Schluss noch einmal ganz kräftig an der Kippe, sodass ich es in meinem ganzen Körper beinahe spüren könnte, pustete den Qualm wieder aus und schmiss meine Zigarette auf den Boden.

Danach stieg ich in mein Auto und fuhr wieder nach Hause.
Scheiße, was soll ich nur machen? Ich kann die doch nicht einfach so gehen lassen? Ich kann doch nicht. Ich liebe sie doch.


My life with Harry Styles #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt