56.Kapitel

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Wir hatten heute Sonntag, der Tag vor der Klassenfahrt. Ihm habe mich fest dazu entschlossen, nicht an der Klassenfahrt teilzunehmen. Es ist einfach besser so. Kathi braucht mich jetzt, genauso wie ich sie brauche.

Nach dem Koma und unseren Schockzständen, Kathi würde es nicht wieder zurück ins Leben schaffen, da sie 'hirntot' war, versuchten wir zu verdrängen, denn es hatte sich ja wie durch ein Wunder alles wieder zum Guten gewendet.
Trotzdem sitzt der Schock innerlich noch sehr tief, welchen wir alle noch mehr als verarbeiten müssen.

Die gesamte Nacht konnte ich kaum schlafen. Erst war es mir zu kalt, dann viel zu warm. Lauter Gedanken schwirrten durch meinen Kopf.
Wie wäre es, wenn alles anders gelaufen wäre? Wenn ich zuspät gekommen wäre? Oder lag es vielleicht tatsächlich an dem Kuss?
Lag es überhaupt an mir?
Wäre das überhaupt realistisch?

...Nein, warum sollte es denn?
Als ob es sowas geben würde, also echt. Ich muss realistisch bleiben!

Oder vielleicht war da ja doch was dran?

Nein. Absolut nicht. So etwas gibt es nur in Filmen und Märchen.
Was bilde ich mir hier eigentlich ein?

Ich Frage mich, ob sie, während sie im Koma lag, mitbekommen hat, dass wir mit ihr geredet haben.

Das würde ich echt gerne wissen...

Irgendwann nickte ich für einen kurzen Moment ein, wachte aber dann wieder auf.

Wieder versuchte ich einzuschlafen, aber so wie ich merkte, würde daraus wohl nichts werden. Ich fand einfach keine Ruhe im meinem Bett und die unnötigen und quälenden Gedanken wollten kein Ende nehmen.

Also stand ich auf, zog mir noch Socken über und ging leise die Treppe runter.

Ich denke wir hatten es etwa gegen drei Uhr oder so, jedenfalls war es noch dunkel, sodass ich nur das Licht der Straßenlaternen durch die Fenster hineinschien.

Ich ging in die Küche, steuerte Richtung Kühlschrank.

Ich holte mit die Milch raus, erwârmte diese und kippte ein Paar Läffel Kakaopulver hinein.

Mich erinnerte dies an Gemma. Ich weiß noch....da war ich so sechs oder sieben Jahre alt und wenn ich mal nicht schlafen konnte, bin ich nicht zu Mom...nein, ich bin zu Gemma und sie hat mir immer einen warmen Kakao gemacht.

Ich trank alles aus und wärmte meine Hände noch etwas an der Tasse.

Meine Gedanken waren ganz bei Kathi.

Würden wir wieder zusammen kommen? Oder ... sind wir noch zusammen?

Ich denke... ich sollte heute noch zu ihr und mit ihr reden.
Ja.Ja ,das sollte ich machen.

Meine Tasse stellte ich in die Spülmaschine und schaute anschließend im Wohnzimmer fern, bis ein einschlief.

My life with Harry Styles #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt