64. Pearl Harbor

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Harry

Sobald er zu Hause war, nahm er eine Tablette mit einem großen Schluck Wasser ein und versuchte, dabei Louis' besorgten Blick zu ignorieren.

„Welchen Film willst du eigentlich sehen?", wollte Harry wissen und sah seinen Freund fragend an, um eine Diskussion über das Thema zu vermeiden.

Louis sah ihn irritiert an. „Willst du nicht lieber ein bisschen schlafen?"

Harry zuckte die Schultern und schraubte die Wasserflasche wieder zu. „Nein, wieso?", wollte er von seinem Freund wissen. „Wir hatten doch einen Abend zu zweit geplant. Den werden wir uns doch wohl nicht von meinem blöden gebrochenen Bein kaputt machen lassen."
Louis kicherte. „Na, wenn du das so siehst."

Harry zog Louis näher an sich. „Also, welchen Film?"

Einen Moment lang dachte Louis nach, dann lächelte er. „Pearl Harbor?"

Harry verdrehte die Augen. „Komm schon", jammerte er. „Echt jetzt?"

„Was hast du denn gegen den?", wollte Louis grinsend wissen, während er sich ebenfalls eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm.

Harry sah seinen Freund an, als wäre diese Frage völlig überflüssig. „Der dauert drei Stunden", erklärte Harry. „Drei Stunden voller kitschiger Klischees, schlimmer als Titanic."

Louis kicherte. „Auch eine gute Idee."

„Auf gar keinen Fall", warf Harry sofort ein. „Dann lieber Pearl Harbor."

„Abgemacht", freute Louis sich und machte sich daran, sein Regal nach dem Film abzusuchen.

Harry verdrehte die Augen. „Wehe du heulst."

Louis drehte sich zu seinem Freund um und schüttelte den Kopf. „Jetzt wird mal nicht frech."

„Sonst was?", neckte Harry den jungen Geschäftsmann, und dieser ließ sein Regal für einen Moment aus den Augen und ging auf seinen Freund zu.

„Das siehst du dann schon", zwinkerte er und kniff ihm in den Hintern.

„Au!", beschwerte Harry sich und sah seinem Gegenüber empört entgegen. „Denkst du nicht, ich habe für heute genug Schmerzen ertragen müssen?"

Louis lachte und ging zurück zu seinem Filmregal. „Hör auf zu jammern und mach es dir gemütlich."

Harry ließ sich das nicht zwei Mal sagen, machte sich auf dem Weg zum Sofa und stellte seine Krücken daneben an die Wand.

Bei dem Versuch, sein Bein auf das Sofa zu heben, hätte er am liebsten laut losgeschrien.

Verdammt, tat das weh.

Dann allerdings, als er sich nicht mehr weiter bewegen musste, stellte sich endlich Erleichterung bei ihm ein.

Und plötzlich überkam ihn ein Gefühl, das er schon so lange vermisst hatte.

Ihm wurde heiß, und in seiner Brust schien sich ein Gefühl der Glückseligkeit breit zu machen, sein Herz öffnete sich und ein warmer Mantel aus unbekümmerter Leichtigkeit legte sich um ihn.

Auch die Schmerzen ließen mit einem Mal nach.

Harry grinste, und er war sich im Klaren darüber, dass er vermutlich aussah, wie ein Vollidiot.

„Was grinst du so?", wollte Louis wissen, während er die DVD einlegte. „Freust du dich schon so auf den Film?"

Harry kicherte. „Das hättest du wohl gern."

Louis legte sich neben Harry auf das Sofa, schmiegte sich an ihn und spürte, wie er einen Arm um ihn legte.

„Ich liebe dich, Louis", flüsterte er und küsste seine Stirn.

Louis lächelte und spürte, wie ein wohliger Schauer seinen Rücken nach unten lief.

„Ich liebe dich auch, Harry", antwortete er und sah einen Moment lang zu ihm nach oben.

Ein leichtes Lächeln befand sich auf seinen Lippen, ehe er sie auf Harry's legte. „Ich bin so froh, dass das Leben uns eine zweite Chance gegeben hat."

Louis spürte, wie sein Herz einen kleinen Sprung machte.

Er kannte derart tiefsinnige Aussagen von Harry gar nicht.

„Ich auch", flüsterte er und hauchte einen Kuss auf seine Lippen.

Harry drückte ihn an sich, und in diesem Moment konnte er gar nicht glauben, was für ein Glück er mit Louis hatte.

Es war doch eigentlich ein Wunder, dass er nach allem, was passiert war, noch immer an seiner Seite war.

Er drückte ihn noch ein Stück näher an sich und deckte ihn behutsam etwas weiter zu. „Ich will nicht, dass du frierst."

Louis zog belustigt die Augenbrauen nach oben. „Was ist denn heute los mit dir, Harry?"
Dieser zuckte beide Schultern, obwohl er es eigentlich ganz genau wusste.

Das Morphin entfaltete seine Wirkung, und er konnte es ganz deutlich spüren.

Louis hingegen kam nicht auf die Idee, Harry's sonderbares Verhalten auf das Medikament zurückzuführen, immerhin hatte er Harry bisher nur unter dem Einfluss von Heroin erlebt, und das wirkte etwas anders, wenn auch ähnlich.

Während er den Film startete und sich an Harry schmiegte, spürte er ein sanftes Kribbeln in seiner Bauchgegend.

Während sie das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgten und sich streichelten, wurde Harry irgendwann müde. Die Medikamente machten ihn schläfrig.

Doch er wollte wach bleiben, um Louis länger nahe sein zu können und seine Nähe zu genießen, während er einen unnatürlichen Entspannungszustand genoss, in dem es keine Probleme mehr gab.
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Einen schönen Samstagmorgen wünsch ich euch!🫶🩷
Na, was sagt ihr zu dem Kapitel? Was denkt ihr, wird als nächstes passieren?
Bin gespannt was ihr sagt🥰

PS.: Was haltet ihr von Pearl Harbor?😂 Ist neben Titanic mein absoluter Lieblingsfilm. Aber verratet es bitte keinem 😂🤫❤️

All the love,
Helena xx

Sempiternal (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt